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Nach den Angebotsverschlechterungen durch Taktausdünnungen folgt
zum Jahresende die erste Streckenstillegung seit der Übernahme des
Netzes in BVG-Regie. Dies als ersten
Schritt zur Tram-Stillegung zu sehen,
wäre jedoch falsch. Denn es gab schon viele andere Schritte in diese
Richtung: Seit der Vereinigung vor über zwei Jahren wurde noch für
keines der dringenden Ausbauprojekte mit
den Planfeststellungsverfahren
auch nur begonnen. Die Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen
im bestehenden Netz bleiben hinter dem zurück, was zu DDR-Zeiten
geleistet wurde. Die Bestellung neuer Fahrzeuge erreicht nicht
annähernd den Umfang, der zum Ersatz der auszumusternden Straßenbahnen
sowie für den Betrieb auf Neubaustrecken erforderlich ist. Usw.
Drahtzieher dieser Politik
sind Verkehrssenator Haase, sein Staatssekretär
Schmitt und einige führende Mitarbeiter seiner Verwaltung. Ihr
Motiv? Eine Politik für die
Straßenbahn erfordert unweigerlich Entscheidungen
gegen das Auto. In West-Berlin hat es das alles schon einmal
gegeben und endete vor 25 Jahren mit
der letzten Straßenbahnfahrt. Der
Unterschied: Damals stimmten Reden und Handeln überein. Heute wird
uns erzählt, daß die Tram erhalten
und ausgebaut werden soll, tatsächlich
aber wird sie demontiert. Deshalb nimmt der Fahrgastverband IGEB
die erste Straßenbahnstillegung
zum Anlaß, die Tram-Demontage nochmals
an den Anfang der Berichterstattung im SIGNAL zu stellen. IGEB
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