Die wiederholten Äußerungen der BVG seit dem
13. November über die Störanfälligkeit und das
schlechte Material bei den GI-Zügen der Berliner
U-Bahn sind durch nichts gerechtfertigt. Immerhin
fuhren diese Fahrzeuge seit 1988 im härtesten
Alltagsbetrieb im 2,5-Minuten-Takt auf der
U-Bahn zwischen Pankow (Vinetastraße) und
Mohrenstraße ohne nennenswerte Ausfälle. Auch
der Probebetrieb der GI-Züge auf der U1 im letzten
halben Jahr verlief weitgehend problemlos.
Vielmehr sind die Probleme auf der U2 von Senat
und BVG "hausgemacht". Es mangelte an
ausreichender Schulung der West-Fahrer auf GI-Zügen
und an Streckenkenntnis aller Fahrer für
den wiedereröffneten U-Bahn-Abschnitt. Dies
lag an der Anordnung des Eröffnungstermins
(Geburtstag des Regierenden Bürgermeisters
Eberhard Diepgen), der es der BVG unmöglich
machte, den unbedingt notwendigen Probebetrieb
zwischen Baufertigstellung und Wiederinbetriebnahme
zu fahren. Auch in der BVG-Betriebswerkstatt
Grunewald fehlte es an genügender
Vorbereitung auf die GI-Züge. Bisher wurden
die Züge in-Friedrichsfelde gewartet. So sind
in Grunewald nach Auskunft von BVG-Mitarbeitern
simpelste Ersatzteile nicht oder nicht ausreichend
vorhanden.
Die jetzigen Diffamierungen der GI als "Ost-Züge"
durch die BVG und ihren Pressesprecher
Göbel grenzen schon an Geschäftsschädigung der
Hennigsdorfer Werke, einem äußerst wichtigen
Betrieb der Berlin-Brandenburger Region. Dieser
entwickelte und verkaufte so renommierte
Fahrzeuge wie die Shanghaier U-Bahn, IC-Triebzüge
für Griechenland, die Baureihe 485 der
Berliner S-Bahn und die meist gebaute deutsche
E-Lok, die heutige Baureihe 143, über die sich
auch die Bundesbahner immer wieder begeistert
äußern. Michael Cramer, MdA
Bündnis 90/Grüne
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