Freie Wohnungen für auto-freie Bürger? Daß dies
nicht mehr eine Utopie "alternativer Verkehrsfreaks"
ist, zeigte sich bei einer Veranstaltung der
Europäischen Akademie für städtische Umwelt
in Berlin, die eine autofreie Siedlung in Bremen
vorstellte. In der Siedlung Bremen-Hollerland
verzichtet man auf Tiefgaragen und flächenzehrende
Parkplätze. Stattdessen werden Spielplätze,
viele Grünanlagen und ein attraktiver ÖPNV-Anschluß
geboten. Die Bremer reagierten auf
dieses Projekt sehr positiv. Junge Alleinstehende
ebenso wie Familien und Rentner wollen in
die dort entstehenden Miet- und Eigentumswohnungen
einziehen.
"Autofrei" heißt aber nicht, daß aus dieser Siedlung
jegliches Auto verbannt ist. Rettungs- und
Lieferverkehr sind möglich. Auch Anwohner, die
später auf ein eigenes Auto angewiesen sind, z.B.
durch Berufswechsel oder Behinderung, brauchen
keine Befürchtungen zu haben, dann umziehen
zu müssen. Entscheidungen über die Duldung
von Privatwagen werden von den Bewohnern
gemeinsam getroffen.
Angesichts der ständig steigenden Belästigungen
durch den Autoverkehr in Berlin gibt es hier viele
Interessierte, die dem Bremer Modell nacheifern
wollen. Verschiedene Standorte sind im
Gespräch, z.B. der ehemalige Truppenübungsplatz
in Lichterfelde Süd mit geplanten 2000 bis
2500 Wohnungen, der frühere Zentralviehhof an
der Eldenaer Straße (Zentralviehhof) und der
Flughafen Tempelhof. IGEB
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