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Während andere sinnvolle Funktionen aus
überzogenem Sparwahn deaktiviert werden,
lässt es sich die BVG nicht nehmen,
von Zeit zu Zeit das eingesparte Geld in
die Hand zu nehmen und damit etwas
herumzuexperimentieren. Jetzt soll den
Haltestellen das Sprechen beigebracht
werden.
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Drückt der Fahrgast auf die leuchtende Taste oder hält ein Proband eine besondere RFID-Karte in die Nähe, wird der DAISYAnzeiger Zeile für Zeile laut vorgelesen. Der Aushang hinter der Taste gibt einen kurzen Hinweis auf die „Sprechende Haltestelle“. Foto: Florian Müller |
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Dazu wurden sechs Haltestellensäulen im
Berliner Stadtgebiet mit unterschiedlicher
Technik ausgerüstet. Drei Varianten sind dabei
zum Einsatz gekommen:
- Das Vorlesen wird durch Drücken einer
Taste an der Haltestellensäule ausgelöst.
- Das Vorlesen wird durch eine RFID-Funkkarte
ausgelöst, die der Anwender bei sich
tragen muss.
- Die Daten werden per Bluetooth an das
Handy übertragen, und ein Programm auf
dem Handy übernimmt dann die Vorlesefunktion.
Vorgelesen wird jeweils die DAISY-Anzeige,
Zeile für Zeile, also Linie, Fahrtziel und
Abfahrt in Minuten. Dabei kommt erneut
das bereits bei
Baustellendurchsagen auf
U-Bahnhöfen bemängelte Sprachmodul
zum Einsatz, was ohne Betonung, Punkt
und Komma die dargestellten Buchstaben
zu Wortimitationen zusammensetzt. Das
klingt nicht nur seltsam, sondern ist auch
noch kaum zu verstehen. Besonders die
Haltestellenziele, die meist aus Eigennamen
bestehen, sind nicht wiederzuerkennen.
Die Lautstärke hingegen ist angemessen.
Steht man direkt davor, kann man selbst
bei Straßenlärm alles sehr deutlich hören.
Zwei, drei Meter weiter
ist die Ansage dann
nicht mehr zu hören.
Die befürchtete Lärmverschmutzung
ist also
nicht eingetreten, und
Anwohner können
nachts ungehindert
weiterschlafen.
Mehr Informationen
im Internet:
Fahrgäste, die die Vorlesefunktion
bereits
getestet haben, können
ihre Testergebnisse
noch bis zum 28. Februar
2013 der BVG mitteilen.
Alle Informationen
zum Test und den Link
zur Befragung gibt es
auf der Internetseite der
Berliner Verkehrsbetriebe:
bvg.de/haltestelle
Bewertung:
Abschließend betrachtet wirkt der Test wieder
ein wenig wie „mit Kanonen auf Spatzen
schießen“. Mit dieser Technik wird man nie
jede der tausenden Berliner Haltestellen
ausrüsten können.
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Um die Funktionalität an der Haltestellensäule aufzufinden, ist schon etwas Spürsinn gefordert. Unten an der Stele die Taster, in der Mitte der Lautsprecher, links der Daisyanzeiger, dessen Text vorgelesen wird. Foto: Florian Müller |
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Stattdessen wäre es sinnvoller, das zu
nutzen, was bereits da ist. Für jede Bus- und
Straßenbahnhaltestelle der BVG stehen die
Echtzeitinformationen von den DAISY-Anzeigern
im Internet zur Verfügung. Handysoftware
für Gehörgeschädigte kann diese
Informationen aus dem Internet abrufen
und vorlesen.
Will man seitens der BVG jetzt einen besonderen
Service anbieten, so kann man
kostengünstige passive RFID-Chips (wie sie
auch die Deutsche Bahn für ihr Touch&Travel-
System verwendet) in die Haltestellen oder
sogar in die Fahrpläne einlassen, die die
passende Haltestellennummer bei Nähe an
ein betreffendes Handy übertragen. Das ist
sogar für Nicht-Hörgeschädigte interessant.
Wenn die BVG dann noch endlich auch die
Echtzeitdaten für die U-Bahn im Internet
veröffentlichen würde, wäre der Service flächendeckend
nutzbar. (hm) Berliner Fahrgastverband IGEB
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