[6.12.2012] Bereits zum Fahrplanwechsel am
9. Dezember 2012 wird es im Personenverkehr
nach Polen erstmals seit längerer Zeit
spürbare Verbesserungen geben. (…)
So gibt es z. B. durch verbesserte Fahrplanabstimmung
von Berlin nach Kostrzyn sechs
Verbindungen mit Direktanschluss zur benachbarten
Großstadt
Gorzów. Die Fahrzeiten
werden verkürzt und
das Warten auf den Anschlusszug
entfällt. Es
ist das Ziel des Berliner
Senats, in Zukunft umsteigefreie
Zugverbindungen
nach Gorzów
anzubieten. Durch die
Unterzeichnung des
neuen deutsch-polnischen
Eisenbahnrahmenabkommen
durch
die Verkehrsminister
von Deutschland und
Polen im November
wurden die Voraussetzungen
für durchgehende
Züge verbessert.
Nach Gorzów gibt es
bereits ein attraktives
Tarifangebot, das die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt im EU-Projekt
Rail Baltica entwickelt hatte: Mit dem
„Berlin-Gorzów-Ticket“ können deutsche
Bürger in Gorzów auch die Straßenbahn und
polnische Bürger in Berlin BVG und S-Bahn
benutzen.
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Beim Busverkehr undenkbar: Umsteigezwang für Bahnkunden am Bahnhof Kostrzyn, weil für viele Fahrzeuge die Zulassungen fehlen, um beiderseits der deutsch-polnischen Grenze fahren zu können – und das fast 10 Jahre nach dem EU-Beitritt Polens! Foto: Christian Schultz |
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Auch die Fahrzeiten zwischen Berlin und
Breslau verkürzen sich durch Optimierung
der Fahrpläne beim durchgehenden „Eurocity
Wawel“, aber auch bei den drei täglichen
Umsteigeverbindungen über Görlitz
auf 4¾ bis 5 Stunden. Um 18.15 Uhr gibt es
in Breslau eine neue Umsteigeverbindung
über Posen nach Berlin.
Zwischen Frankfurt/Oder und Zielona
Góra wird im neuen Fahrplan ein zweites
Zugpaar mit Direktanschluss von und nach
Berlin angeboten. Damit ist es auch für die
Berliner möglich, die einzige polnische Stadt
mit Weinanbau und einer im Zweiten Weltkrieg
weitgehend unversehrten Altstadt in
einem Tagesausflug kennenzulernen. Für
Geschäftstermine wird eine Verbindung mit
dem ersten Berlin-Warszawa-Express über
Zbaszynek angeboten, mit der Zielona Góra
bereits um 9.58 Uhr erreicht werden kann.
Der zur Fußball-EM ab Sommer 2012 versuchsweise
eingeführte EuroCity Berlin—
Posen—Danzig—Sopot—Gdynia wird
2013 ganzjährig angeboten. Die Zugverbindung
bietet eine schnelle Verbindung nach
Danzig und eignet sich auch für Wochenend-
Trips nach Danzig und zum Ostseebad
Sopot. Die Zahl der angebotenen Fernzüge
zwischen Posen und Berlin hat sich somit
von 4 auf 6 erhöht.
Zwischen Berlin und Stettin gibt es
weiterhin pro Richtung zwei durchgehende
Zugpaare sowie sechs weitere mit
verbesserten Umsteigeverbindungen in
Angermünde. Weitere
Verbesserungen sind
erst nach der Beseitigung
der Elektrifizierungslücke
und dem
Ausbau der Strecke für
160 km/h möglich. Der
Berliner Senat erwartet
vom Bundesverkehrsminister,
dass der unterschriftsreife
Staatsvertrag
zum Ausbau der
Verbindung Berlin—
Stettin so schnell wie
möglich unterzeichnet
wird.
Zur Verbesserung
der Bahnverbindungen
hat maßgeblich
der „Runde Tisch Verkehr
der Oder-Partnerschaft“
beigetragen,
in dem die Verkehrsverwaltungen
der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen
und Mecklenburg-Vorpommern, die benachbarten
polnischen Wojewodschaften
sowie die beteiligten Eisenbahnunternehmen
zusammenarbeiten. Koordinierend
ist hier im Auftrag des Berliner Senats der
VBB tätig.
IGEB-Kommentar dazu im folgenden Beitrag Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
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