Gerade in den letzten Jahrzehnten dehnte
sich das Streckennetz in die südöstlichen
Vorstädte aus. Damit besitzt Potsdam eine
Kontinuität, um die es vielfach beneidet
wird. Auch wenn sie kostspieliger ist als
eine Buslinie - die Tram ist auf weite Sicht
das günstigere Verkehrsmittel: Sie kann
vielfach auf eigenem Gleiskörper am Stau
vorbeifahren, sie befördert auf bequeme
Weise eine große Anzahl an Fahrgästen
und entlastet damit den übrigen Verkehr
und sie fährt abgasfrei und geräuscharm.
So trägt sie dazu bei, daß die Stadt lebenswerter
wird.
Alle diese Vorteile haben keinen Zweifel
daran gelassen: Auch das Bornstedter Feld
wird in das Tram-Netz einbezogen. Die
Trasse ist Teil eines Verkehrskonzeptes, das
den umweltfreundlichen Verkehrsmitteln
in Potsdam die Priorität gibt. Sie ist ein
wichtiger Bestandteil einer integrierten
Verkehrserschließung der BUGA 2001. Bei
Inbetriebnahme der Strecke ins Bornstedter
Feld wird ein Teil der Potsdamer
Tram-Flotte bereits aus den Wagen der
neuen Generation bestehen.
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Bald geht es über die Endhaltestelle Kapellenberg hinaus nach Bornstedt. Foto: F. Böhnke |
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Das bedeutet: bequemes und einfaches
Ein- und Aussteigen ohne hinderliche Stufen,
mehr Raum im Innern, eine bessere
Klimaregelung, sanftes Anfahren und
Bremsen kombiniert mit ansprechendem
Design.
Die künftige Straßenbahntrasse wird so
wenig wie möglich die kulturhistorisch einmaligen
Anlagen der Kolonie Alexandrowka
und des Kapellenbergs beeinträchtigen.
Der Trassenneubau bietet sogar die
Gelegenheit, im nördlichen Bogen der
Alexandrowka das heutige Wendedreieck
zurückzubauen und den Parkplatz umzugestalten,
zahlreiche neue Bäume zu
pflanzen sowie die „Gehbahn" nach ursprünglichen
Plänen und unter Verwendung
historischer Materialien neu anzulegen.
So gewinnt die Siedlung teilweise ihr
einstiges Erscheinungsbild zurück.
Das moderne Rasengleis auf dem größten
Teil der Neubaustrecke sorgt überdies
für eine naturnahe Optik und wirkt gleichzeitig
geräuschdämmend. Hier entfaltet
das Verkehrssystem Straßenbahn alle seine
Vorzüge.
- Betriebsaufnahme
voraussichtlich Ende 1999
- Takt tagsüber
Zehn Minuten mit zwei Linien
- Strecke
ca. 2,5 Kilometer Länge mit sechs Haltestellen
und zwei Lichtsignalanlagen
- Stromversorgung
Zwei Unterwerke, 180 Mäste und ca. 6,3
Kilometer Fahrleitung
- Kosten
27,5 Mio. DM, Landesförderung zu 75 %
Verkehrsbetrieb in Potsdam
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