Radfahrer zurückbleiben!
Die RB 13 wird mit zwei IC-Abteilwagen
und einem Reichsbahn-Abteilwagen (Bom)
im „Sandwich" gefahren (je eine E-Lok
vorne und hinten). Diese ungewöhnliche
Komposition begründet sich im Mangel an
Nahverkehrswagen, der bei der DB AG zu
beklagen ist. Entsprechend gibt es offiziell
keine Fahrradbeförderung in diesen Zügen,
weil dafür keine geeigneten Stellplätze
vorhanden sind. Das zusätzliche Einstellen
eines Gepäckwagens ist nicht möglich,
da auch hieran Mangel herrscht und
einige Bahnsteige für vier Wagen plus zwei
Loks nicht lang genug sind (zum Beispiel
Bahnhof Staaken). Dabei sind diese kurzen
Bahnsteige erst neu errichtet worden!
Nach einer Anordnung des Eisenbahnbundesamtes
(EBA) darf ein Zug nicht länger
als der Bahnsteig sein.
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Bahnhof Wustermark, Zugkreuzung RB 13: Zwei Züge, ein Bahnsteig, kein Fahrplan, keine Uhr, kein Windschutz. Foto: Florian Müller, Januar 1999 |
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Die Fahrradbeförderung im Regionalverkehr
auszuschließen ist ein starkes Stück,
zumal sich das flache Havelland optimal
für Radtouren eignet. Mit dem sicherlich
bald beginnendem Frühlingswetter und einer
damit verbundenen erhöhten Nachfrage
wird dieses Problem zu chaotischen
Szenen in den Zügen führen und schimpfende
Radler werden auf dem Bahnsteig
zurückbleiben.
Zum kommenden Fahrplanwechsel am
30. Mai 1999 ist Besserung angekündigt.
Dann sollen neugelieferte RE160-Doppelstockwagen
im Zugwendebetrieb zum Einsatz
kommen. Somit sind mit bis zu vier
Wagen ausreichende Kapazitäten geschaffen,
die nicht mehr gesteigert werden können.
Bis es soweit ist, sollte einer der drei Abteilwagen
durch einen für den Fahrradtransport
geeigneteren Wagen ersetzt
werden. Bisher erfordert die Auslastung
maximal zwei Sitzwagen, was an Sitzplätzen
für Reisende ausreicht.
Das „Groß Behnitz-Syndrom"
jetzt auch im Bahnhof Elstal
In Elstal (ehemals Wustermark Rangierbahnhof)
besteht eine ähnliche Situation
wie in Groß Behnitz: Der Bahnsteig ist
funktionsfähig, die Züge fahren durch.
Hier klemmt es an der Erreichbarkeit des
Bahnsteiges vom Ort Elstal her. Die ca. 120
Meter lange Fußgängerbrücke, die den Ort
mit dem Bahnsteig und der Siedlung
Dyrotz Luch verbindet, ist vom EBA wegen
Baufälligkeit gesperrt. Somit ist der Bahnsteig
ausschließlich auf der Schiene zu erreichen.
Wegen eines Formfehlers bei der
Bewilligung von Landesmitteln zum Neubau
der Brücke verzögert sich die Ausführung.
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Bedienungskonzept für 1999/2000: Nach einem Vorschlag der Deutschen Bahn AG könnte ab 30. Mai 1999 auf der Strecke Rathenow - Berlin vom Land bestellt werden: |
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Die ganze Siedlung Elstal sowie die angrenzenden
Sanierungsgebiete (Olympisches
Dorf) sind immer noch von der
Schiene abgehängt. Es fährt nur ein SEV-Bus
zum Bahnhof Wustermark (täglich)
und montags bis sonnabends die Havelbuslinie
657 über die verstopfte B5 und diverse
Umwege nach Nauen und Spandau.
Diese Situation hätte vermieden werden
können, denn der schlechte bauliche Zustand
der Fußgängerbrücke ist schon seit
vielen Jahren allgemein bekannt und dem
Bauwerk auch deutlich anzusehen. Ein Teil
der Brücke (vom Bahnsteig nach Dyrotz
Luch) über die Schnellfahrgleise ist bereits
neu errichtet. Das zugegeben geringe
Fahrgast-Potential in Dyrotz Luch rechtfertigt
derzeit keinen Halt. Nach Auskunft
von DB Regio soll die Brücke im Mai 1999
fertig sein und die Züge halten. Am Bahnsteig
wurde seit der Einstellung des Verkehrs
im Herbst 1995 nicht viel verändert.
Natürlich ist die Zeit ohne Pflege nicht
spurlos vorbeigegangen. Aber immerhin
ist Elstal/Wustermark Rbf. die letzte erhalten
gebliebene Anlage auf diesem Streckenabschnitt
im einfachen S-Bahn-Stil von
vor dem Krieg.
Von Staaken nach Lehrte ...?
Die Ausstattung der anderen (Neubau-)
Bahnsteige gibt auch teilweise zur Kritik
Anlaß. Im Bahnhof Staaken ist der neue
Bahnsteig (übrigens der sechste dieses Namens
in neuer Lage) unter die Brücke des
Nennhauser Damms gerückt und damit
gut plaziert. Der Zugang besteht über eine
Treppe von der Brücke hinab. Der Einbau
eines Aufzuges auf der anderen Brückenseite
ist bereits vorbereitet. Leider wurde
versäumt, eine Treppe von der Straße
Eichholzbahn von Westen her auf den
Straßendamm zur Brücke zu bauen. Damit
ließen sich lange Umwege über den Torweg
sparen.
Die Richtungsanzeiger reizen die Lachmuskeln:
„Gleis 1 Richtung Berlin, Gleis 2
Richtung Lehrte". Historisch und geographisch
korrekt, aber einerseits liegt Staaken bereits in
Berlin, andererseits wird es
keine direkte Verbindung von Staaken
nach Lehrte geben. Vielleicht sollte man
noch „über Gifhorn" ergänzen?
Bahnhof Wustermark
Der alte südliche Bahnsteig wurde in seiner
Lage belassen, neu gepflastert und verkürzt.
Da es keinen Fahrplanaushang gibt,
konnte man auch auf die Montage einer
Uhr verzichten. Ein Zugzielanzeiger („Richtung
Gardelegen"?) fehlt und das Wetterschutzhäuschen
hat zwar ein Dach und
Drahtgestühl, aber keine Wände. Hier ist
das Warten bei Wind und Regen (auf unbestimmte
Zeit) sicher ein einprägsames
Erlebnis. Immerhin wurde genau ein Bahnhofs-Namenschild
angeschraubt.
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Fahrradabteil im IC-Wagen auf der Regionalbahn-Linie 13 von Berlin-Charlottenburg nach Rathenow. Foto: Florian Müller, Januar 1999 |
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Die neu angelegte Straße vom Bahnhof
zum Ort mäandert in mehreren Kurven anscheinend
sinnlos über einen Acker und
verlängert den Weg erheblich. Wäre die
neue Zugangsbrücke am anderen Ende
des Bahnsteigs errichtet worden, hätte
man den Fahrgästen wenigstens eine
Bahnsteiglänge Weg ersparen können.
Bahnhof Dallgow-Döberitz
Der Bahnhof (ehemals Bahnhof Dallgow)
ist seit der Modernisierung Mitte der neunziger
Jahre nicht verändert worden.
Der Fahrtrichtungsanzeiger auf dem
Bahnsteig war hier noch bis nach Weihnachten
1998 mit „R5 Richtung Nauen/Rathenow" beschriftet.
Das Nachwendeprodukt
„R" für Regionalbahn gibt es seit
Mai 1995 nicht mehr, der letzte Zug nach
Nauen ist hier vor drei Jahren abgefahren.
Die Beschriftung wurde bereits im Januar
1999 korrigiert.
Während der Fahrt blickt man meist ins
Grüne. Schallschutzwände (grün) versperren
die Sicht sogar im weitläufigen Gleisgewirr
des Wustermarker Kreuzes. Hier
stehen weit und breit keine Häuser. IGEB
Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
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