Hintergrund
Die Linie 52 ist in ihrem nördlichen Bereich
zwischen Schillerstraße (Nordend) und
Vinetastraße eine gut angenommene und
gut ausgelastete Linie. In dem Abschnitt
zwischen Vinetastraße und Björnsonstraße
sinkt jedoch die Auslastung rapide. Leider
war die BVG in den vergangenen Jahren
nicht dazu zu bewegen, die Linie 52 bis
zum Virchow-Klinikum zu verlängern. Damit
wäre die Gesamtauslastung der Linie
52 verbessert worden. Darüberhinaus sind
die Straßenbahnlinien 23 und 24 zwischen
Björnsonstraße und Virchow-Klinikum
im Berufsverkehr schon jetzt sehr gut
ausgelastet, eine Verstärkung wäre also
sehr wünschenswert. Diesen Vorschlag
verwarf die BVG jedoch.
Die Linie 1E fungiert als Verstärkerlinie
für die 1 zwischen Kupfergraben und
Steinberg. Dabei liegt der am stärksten belastete
Bereich zwischen der Innenstadt
und Prenzlauer Allee/Ostseestraße („Spitze").
Im Bereich zwischen „Spitze" und
Steinberg ist die Linie 1E nicht mehr gut
ausgelastet, die Linie 1 reicht für die Erschließung
dieses Bereiches völlig aus.
Vorschlag
Der Berliner Fahrgastverband IGEB schlägt
vor, 52 und 1E zu verknüpfen. Die Linie 52
führt vom S-Bf Pankow über die Berliner
und Wisbyer Straße zur Prenzlauer Allee.
Dazu muß zwischen Berliner und Wisbyer
Straße eine Verbindung eingebaut werden,
die es zur Zeit nicht gibt, sie ist aber
nach Meinung der IGEB trotz der
Hochbahnanlagen möglich.
Sie führt dann weiter über die Prenzlauer
Allee und Karl-Liebknecht-Straße
zum Alexanderplatz. Wenn die Linie 52
den Alexanderplatz nur über die Karl-Liebknecht-Straße
passiert, wären die Umsteigewege
zu S- und vor allem zur U-Bahn
extrem lang und fahrgastfeindlich.
Die IGEB schlägt vor, die 52 über die Karl-Liebknecht-Straße
in die Dircksenstraße zu
führen. Die Endhaltestelle läge am sinnvollsten
zwischen Berolina-Haus und S-Bf
Alexanderplatz. Zum Kehren würden die
Bahnen um dem Bf Alexanderplatz herum
und über die Gontardstraße (wo an der
bereits jetzt bestehenden Haltestelle die
Fahrgäste einsteigen könnten) wieder zur
Karl-Liebknecht-Straße Richtung Norden
fahren. Eine Weiterführung zum Hackeschen
Markt ist weder sinnvoll noch notwendig.
Neue Endstelle „Alexanderplatz"
Gleisanlagen in der Gontardstraße sind
noch nicht vorgesehen. Sie waren jedoch
bereits von der IGEB als neuer Endpunkt
für die Linie 1 in der Innenstadt vorgeschlagen
worden. Auch hier begründet die
IGEB, daß eine Führung der Linie nur über
Karl-Liebknecht-Straße extrem schlechte
Umsteigebedingungen zu S-, U- und Regionalbahn
schaffen würde. BVG und
Senatsverkehrsverwaltung prüfen den
IGEB-Vorschlag zur Zeit.
Weitere Veränderungen im Bereich
Hackescher Markt/Am Kupfergraben
Da weiterhin zwei Linien zum Kupfergraben
fahren müssen, sollte eine der zur
Zeit am Hackeschen Markt endenden Linien
weitergeführt werden. Dabei sollte an
eine direkte Straßenbahnverbindung Alexanderplatz
— Hackescher Markt —
Kupfergraben gedacht werden. Für eine
sinnvolle Verknüpfung bieten sich die Linien
2, 3 oder 4 an. Der entstehende Mehraufwand
wird durch die Zurückziehung
der Linie 1 aufgefangen.
Resumé
Die vorgestellten Änderungen bei den Linien
52 und 1E sind vor allem vor dem Hintergrund
der sich ändernden Verkehrsströme
im Berliner Norden zu sehen. So wird
die Verlängerung der U2 bis S-Bf Pankow
und die Schließung des Nordringes zu einem
veränderten Fahrgastverhalten führen.
Insbesondere die kostspielige und unnütze
Verlängerung der U2 stellt eine
massive Bedrohung für das Pankower
Straßenbahnnetz dar. Um so dringender
ist es, der Straßenbahn auch in diesem Bereich
neue Wege zu bahnen.
Der Reiz der vorgeschlagenen Lösung
liegt darin, daß ohne Mehreinsatz von
Fahrzeugen den Fahrgästen eine zusätzliche
Verbindung geboten wird.
IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
|