Nichts Neues
im Berliner Osten
So verwundert es sicherlich niemanden,
wenn Staatssekretär Ingo Schmitt verkündete,
daß sich die Planungen wieder einmal verschoben
haben. Baubeginn soll
jetzt im Jahr 2000 sein, die Fertigstellung
frühestens 2006.
Allerdings sind auch diese Angaben unter
großem Vorbehalt zu betrachten, denn
zuvor muß das notwendige Planungsverfahren
nicht nur eingeleitet, sondern
auch abgeschlossen sein. Angeblich stehen
auch die Autobahnplanungen in keinem
Zusammenhang mit dem Umbau des
Bahnhofs.
Straßenbahn zum
Bahnhof Ostkreuz!
Die Ringbahnbrücken und die Kynastbrücke
sollen so aufgeweitet werden, daß
die Straßenbahn den Bf Ostkreuz anfahren
kann. Mehrkosten: ca. 7 Mio. DM.
Autobahnplanungen
bedeuten neue Belastungen
für Bewohner und Finanzen
Die A 100, die in diesem Bereich den
Bahnhof tangieren soll, wird im Durchschnitt
von ca. 130.000 Kfz/Tag befahren.
Die Zu- und Abfahrtsrampen müssen bis
zu 10.000 Kfz/Tag aufnehmen. Im Zuge
der Neuen Bahnhofsstraße — Gürtelstraße
wird ein Doppelstocktunnel geplant, dessen
Kosten noch nicht feststehen. Die
westlichen Rampen entstehen in Höhe der
Persiusstraße auf den Markgrafendamm,
die beiden östlichen schließen westlich der
Ringbahn an.
Die aktuelle Kostenschätzung stammt
aus dem Jahre 1995. Für den Abschnitt
vom Autobahndreieck Neukölln bis zur
Anschlußstelle Frankfurter Allee werden
die Baukosten ca. eine Mrd. DM betragen,
die nach Aussage der Verkehrsverwaltung
vom Bund getragen werden.
Flächendenkmal Osthafen
durch Autobahn gefährdet
Zugegeben werden vom Senat bereits
jetzt erhebliche Eingriffe in das Flächendenkmal
Osthafen. Im Bereich der Elsenbrücke,
so steht zu befürchten, wird nichts
so bleiben wie es ist. Der Denkmalschutz
ist noch nicht beteiligt.
Auslegung der
Bahnhofs-Umbauunterlagen
im Sommer
Spätestens im Sommer 1999 (sicherlich
wieder mitten in den Sommerferien ...)
soll mit der Auslegung der dann hoffentlich
beendeten Um- und Neubauplanungen
zum Bahnhof Ostkreuz begonnen
werden. Die Autobahnunterquerung wird
dabei berücksichtigt.
Was meint der
Berliner Fahrgastverband
dazu?
Es ist begrüßenswert, daß am Bahnhof
Ostkreuz künftig (nach 2006) auch Regionalzüge
halten können. Leider scheint
die Chance verspielt zu werden, die dringend
benötigte Fern- und Regionalbahn-Verbindung
Ostbahnhof — Lichtenberg
herzustellen.
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S-Bahnhof Ostkreuz: Pflanzenumranktes Signal. Foto: Jens Wieseke |
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Diese Strecke, durch die erforderliche
Kreuzung der S-Bahn-Trasse zwischen Ostbahnhof
und Ostkreuz baulich sicher recht
aufwendig, stellt eine wichtige Rückfallebene
und Ausweichstrecke für das östliche
Ende der Stadtbahn dar.
Bisher müssen sich alle Züge nach
Rummelsburg durchquälen, was immer
wieder zu Engpässen und Verspätungen
führt, wie die vergangene Zeit zeigten. In
Lichtenberg ist viel betriebliches Potential
frei, um bei Störungen flexibel reagieren
zu können.
Darüber hinaus besitzt der Bahnhof
Lichtenberg ein Einzugsgebiet von ca.
600.000 Einwohner, da er alle östlichen
Bezirke und des Umlandes bedienen kann.
Wir hoffen, daß der Senat seinen
„Wunsch" nachdrücklich und erfolgreich
vertritt.
Wir brauchen eine zweigleisige Verbindung
Ostbahnhof — Lichtenberg,
optimalerweise mit einem Bahnsteig in
Ostkreuz. Die Anbindung des Bf Lichtenberg
darf durch den Ostkreuz-Umbau
nicht verbaut werden! IGEB
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