Fernverkehr

Verbesserungen und Verschlechterungen im Fernverkehr zum Fahrplanwechsel

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßt die Reisezeit-Verkürzung nach Hannover um 13 Minuten und nach Düsseldorf um 25 Minuten. Positiv bewertet wird der ICE-Sprinter nach Frankfurt am Main der in drei Stunden und 29 Minuten die Mainmetropole erreicht.

Dennoch stehen den Fortschritten im Fernverkehr auch Rückschritte gegenüber.

Warnemünde - Gedser Kopenhagen

Die Direktverbindung Warnemünde - Gedser für die Verbindung nach Kopenhagen wurde gestrichen.

Berlin - Stralsund

Die InterRegio-Verbindung nach Stralsund, die bisher von Lichtenberg fuhr, beginnt im Ostbahnhof und fährt über Spandau und Oranienburg. Das bedeutet für die Bevölkerung im Ostteil der Stadt längere Fahrzeiten und höhere Kosten. Schmerzlich wird bewußt, daß der Verbindungstunnel zwischen Ostbahnhof und Lichtenberg fehlt, den das Abgeordnetenhaus einstimmig gefordert hat.

Immer noch kein Halt in Blankenfelde

Der InterRegio hält weiterhin nicht in Blankenfelde. Fahrgäste aus dem südwestlichen Teil Berlins müssen somit weite Umwege nach Schönefeld, Lichtenberg oder Ostbahnhof machen.

Charlottenburg

Auch im neuen Fahrplan fristet der Bahnhof Charlottenburg ein „Stiefmütterchen-Dasein", weil er von den Regionalzügen durchfahren bzw. zum Endpunkt degradiert wird.

Friedrichstraße

Der Bahnhof Friedrichstraße wird von allen Fernzügen ohne Halt durchfahren, obwohl dort zwei Fernbahnsteige vorhanden sind. Ein Haltepunkt Friedrichstraße wäre auch ein Vorteil für den „Beamten-Shuttle", weil er im fußläufigen Bereich des Reichstags liegt.

Außerdem könnte ein zusätzlicher Halt im Bahnhof Friedrichstraße den überlasteten Bahnhof Zoologischer Garten entlasten.

Spandau

Völlig unakzeptabel ist die Tatsache, daß nur jeder zweite ICE im Bahnhof Spandau hält, einem Einzugsgebiet von 400.000 Menschen.

IR in das Ruhrgebiet

Die Streichung der InterRegio-Verbindung nach Aachen bedeutet, das in Zukunft daß Ruhrgebiet nur noch mit dem ICE erreicht werden kann. Viele Fahrgäste können sich die teuren Fahrkarten dieses Zuges nicht mehr leisten und werden die Fahrgastzahlen weiter sinken lassen. Zudem entfällt das einzig attraktive Angebot auf dieser Relation für Fahrgäste mit Fahrrad. Als Ersatz für den Wegfall der Fahradmitnahme sollte wenigstens in dem Autoreisezug die Fahrradmitnahme gestattet werden.

Ostsee-Ticket

Positiv für den Fernverkehr bewertet die Fraktion allerdings das Ostsee-Ticket, daß einen guten Kompromiß zwischen Interregio und Regionalexpreß darstellt. Auch die Verdoppelung der Interregios nach Rathenow und die ICE-Verbindung nach Potsdam und Magdeburg werden positiv bewertet.

Michael Cramer, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus

aus SIGNAL 4/1999 (Juli 1999), Seite 16

 

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