Seit der Grundsteinlegung ist vor allem an
der Erschließung des Geländes sowie an
der zukünftigen Gleisanbindung gearbeitet
worden. Fertig ist bereits die neue
Haltestelle Abzweig Betriebshof zwischen
den Stationen Bisamkiez und Turmstraße,
nahe der Querung der Wetzlarer Bahn.
Rund 85 Millionen Mark werden auf
dem 92.000 Quadratmeter großen Gelände
investiert. 44 Millionen Mark kommen
aus Landes-Fördermitteln. Errichtet
werden Werkstätten für Straßenbahnen
und Busse, Abstellanlagen und zahlreiche
Werkstätten und Sozialgebäude.
48 Busse und 60 Bahnen können hier
stationiert werden. Genügend Platz für
später eventuell notwendig werdende Erweiterungsbauten
ist vorgesehen.
Dank des neuen zentralen Betriebshofes
können die historischen und teilweise
städtebaulich attraktiven innerstädtischen
Standorte, vor allem das Areal an der
Holzmarkstraße in Havel-Nähe und die
Leitzentrale am Platz der Einheit, einer
neuen Verwendung zugeführt werden.
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Der neue Betriebshof ist für die Beschäftigten mit der Straßenbahn nur schlecht erreichbar. |
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Der Straßenbahn-Betriebshof Holzmarktstraße
entstand mit der Einführung
der elektrischen Straßenbahn im Jahre
1907, der Betriebshof Heinrich-Mann-Allee
(Sporthalle) wurde 1935 gebaut. Sowohl
aus technischer als betriebswirtschaftlicher
Sicht sind beide Höfe nur
noch kurze Zeit nutzbar, schon 2002 läuft
der Bestandsschutz aus! Danach müßten
kostenintensive Baumaßnahmen durchgeführt
werden.
Hinzu kommt, daß der Unterhalt verschiedener
Standorte in der Stadt ebenfalls
zu eigentlich vermeidbaren Kosten
führt. Mit der Zusammenlegung aller Betriebseinrichtungen
kann effektiver gearbeitet
werden. Auf jährlich vier Millionen
Mark beläuft sich nach Ministeriumsangaben
allein die Einsparung bei den
Betriebskosten. Angesichts des massiven
Sparzwangs, unter dem ViP seit Jahren
und aktuell verschärft steht, ist allein das
ein schlagendes Argument für den neuen
Betriebshof. Die Mitarbeiter werden durch
spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen
von der Investition profitieren.
Aber auch den Fahrzeugen kommen die
Neubauten zugute. Sie stehen künftig
geschützt, und ihre Instandhaltungszyklen
können günstiger gestaltet werden. Und
schließlich ergeben sich für die Straßenbahn
weniger Leerkilometer.
Mit dem Betriebshof werde die letzte
„Achillesferse" im Potsdamer Nahverkehr
beseitigt, bilanzierte Potsdams Oberbürgermeister
Matthias Platzeck (SPD) die
letzten neun Jahre, die die wohl dynamischsten
in der über 100jährigen Betriebsgeschichte
gewesen seien. Deutscher Bahnkunden-Verband,
Regionalverband Potsdam Mittelmark
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