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Verbesserungen für Stralau
Gut ist die Verbesserung der Bedienung
auf der Halbinsel Stralau, ein Gebiet, das
bislang im Berliner Verkehrsgeschehen ein
Schattendasein führte. Durch massive
Sanierung der einstigen Industriebrache
ist hier ein attraktives Neubaugebiet entstanden,
eine verbesserte ÖPNV-Anbindung
daher lobenswert. Anstelle der Buslinie
147 wird künftig die Linie 142 die
Verbindung zum S- und U-Bahnhof Warschauer
Straße herstellen. Weiterhin wird
die Linie 104 eine neue Verbindung zum
S-Bahnhof Treptower Park ermöglichen.
Die bisherige schlechte Umsteigesituation
am S-Bahnhof Treptower Park wird durch
eine Haltestellenlage am östlichen Bahnhofszugang
verbessert. Dies gilt auch für
den 194er.
Erforderlich ist außerdem eine Haltestelle
an der Kreuzung Markgrafendamm/Stralauer
Allee, da die für die Buslinie 194
vorhandene Haltestelle Corinthstraße vom
104er nicht erreicht wird.
Problematisch erscheint die Länge der
schon bisher mit 71 Minuten Fahrzeit sehr
langen Buslinie, die zudem in Neukölln
durch einige verkehrlich schwierige und
daher stauanfällige Bereiche fahren muß.
Es erscheint angeraten, über eine Teilung
der Linie im Bereich Wilmersdorf/Schöneberg
nachzudenken.
Straßenbahnvorlaufbetrieb
für die
Leipziger Straße?
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Archäologie in Berlin: Bei den Vorbereitungen zum Einbau der Straßenbahn-Gleise in die Leipziger Straße sind die alten unterm Fahrbahnbelag wieder aufgetaucht. Vielleicht werden uns unsere Nachfahren mal fragen, warum die Straßenbahn in der Leipziger überhaupt stillgelegt wurde... Foto: Alexander Frenzel, April 2000 |
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Eine weitere begrüßenswerte
Maßnahme stellt
die Verlängerung der
Buslinie 148 geradlinig
über die Leipziger Straße
zum Alexanderplatz dar,
der wohl „hoffentlich
bald" als ein Straßenbahn - Vorlaufbetrieb
zum Potsdamer Platz anzusehen
ist. Diese immer
wichtiger werdende Ost-West -Verbindung wurde
bisher nur unzureichend
durch einen gebrochenen
Verkehr der Linien
142/148 mit Umsteigen
an der Philharmonie, sowie
in etwas anderer
Konstellation durch die
Buslinie 348 im 20-Minuten-Takt bedient,
was auf Grund der
straßenbaulichen Situation
am Potsdamer
Platz bislang allerdings
verständlich war. Zukünftig
bedient nur jeder
zweite 148er den neuen
Abschnitt, auf dem die
bisherige Buslinie 142
dann wegfällt, gleichwohl
wird damit eine
Taktverdichtung gegenüber
der heutigen Situation
erreicht. Beobachtet
werden muß allerdings auch hier die
Linienlänge, die die Fahrzeit von 60 Minuten
überschreitet und ebenfalls als stauanfällig
gilt. Ein Brechen der Linie in Steglitz
für den Teil der Busse, die den Abschnitt
zum Alexanderplatz befahren, sollte überdacht
werden.
Die Linie 142 wird am Berliner Rathaus
eine neue Endstelle erhalten und anschließend
gemeinsam mit dem 148er
über Spandauer Straße - Karl-Liebknecht-Straße -
Alexanderplatz eine Schleife
drehen und weiter wie bisher zum Ostbahnhof
fahren. Von dort aus übernimmt
sie den bisher von Buslinie 147 befahrenen
Ast nach Stralau, der auf den Abschnitt
Ostbahnhof - Schumannstraße/Charite
verkürzt wird.
Eine Ergänzung für den 100er
Als Verbesserung zum zehnjährigen Geburtstag
der Buslinie 100 wird die Teilung
dieser Linie in zwei Linien angepriesen. Die
neue Buslinie 200 wird vom Bahnhof Zoo
aus über die Budapester Straße - Tiergartenstraße
- Potsdamer Platz - Ebertstraße
zum Brandenburger Tor geführt, von wo
aus sie gemeinsam mit der Buslinie 100
die Linden über Alexanderplatz bis zur
Mollstraße fährt und den Ast zur Michelangelostraße
bedient. Der 100er fährt wie
bisher, endet aber mit allen Kursen an der
Mollstraße. Der Touristencharakter des
Buslinie 100 wird damit unterstrichen,
während der 200er dagegen auch „normale"
Bedienungsfunktionen übernimmt.
Da bekanntlich bei allen Planungen
Kostenneutralität hergestellt werden muß,
wird die bisherige 5-Minuten-Taktfolge
der Buslinie 100 künftig von beiden Linien
gemeinsam erbracht, es gibt somit auf
beiden Linien einen 10-Minuten-Takt. Ob
dieses Angebot in City-Lage ausreicht, ist
kritisch zu hinterfragen und wird von uns
beobachtet werden. Insofern ist die Geburtstags-
Verbesserung auf die Teilung
der Linie beschränkt, die eine neue und
schnellere Erschließung der beiden Berliner
Innenstadtbereiche ermöglicht und
für die Buslinie 200 hoffentlich zu eine
etwas kontinuierlicheren Taktfolge führen
wird. Durch die Einrichtung der Linie 200
wird die Linie X9 künftig vom Flughafen
Tegel kommend am Bahnhof Zoo enden,
da die Budapester Straße nunmehr durch
den 200er bedient wird. Diese Maßnahme
erscheint angesichts der wenigen Fahrgäste,
die bislang direkt vor ihr Hotel in
der Budapester Straße gefahren werden
wollten, vertretbar.
Schade ist, daß die BVG die Buslinie 200
nicht über Leipziger Straße - Friedrichstraße
- Unter den Linden führt. Dadurch
fährt er am großen Fahrgastpotential in
der Friedrichstraße vorbei.
Verbesserungen im Norden
Erfreulich und dringend nötig ist, den
Neubaubereich Buchholz-West besser zu
versorgen. Der 121er wird daher künftig
vom S- und U-Bahnhof Wittenau kommend
nicht mehr zur Dietzgenstraße, sondern
ab Nordend (wie die Buslinie 107)
stadtauswärts bis Rosenthaler Weg und
dann über diesen direkt zum Hugenottenplatz
fahren. Die Endstelle ist an der Aubertstraße
vorgesehen, wo auch der 259er
endet. Leider gibt es keine Durchbindung
bis zur Straßenbahn-Linie 50, so daß diese
Funktion weiterhin nur die Buslinie 259
ausführt. Die Straßenbahn gerät dadurch
immer stärker in die Randlage und es ist
zu hoffen, daß deren Verlängerung nach
Buchholz-West, wo sogar teilweise schon
die Gleise liegen, endlich realisiert wird.
Die vom 121er nicht mehr bediente
Endstelle Dietzgenstraße wird künftig vom
153er angefahren. Diese nur im Tagesverkehr
Montag bis Samstag verkehrende
Linie zeichnet sich in diesem Bereich durch
die Bedienung einiger Haltestellen in
Nebenstraßen aus. Sie läuft indirekt
parallel zur SL 53 und hat ihre Hauptfunktion
in einer Art 121E, als Verstärker
auf dem Wilhelmsruher Damm zum Sund
U-Bahnhof Wittenau. Eigentlich eine
Aufgabe, die sinnvollerweise durch die
Straßenbahn-Linie 53 selbst erbracht werden
sollte, an den realpolitischen verhältnissen jedoch scheitert.
Um die Funktion der Linie 153 im Gebiet
Rosental/Nordend zu verbessern und
gleichzeitig die schleichende Auszehrung
der Straßenbahn zu vermeiden, wäre eine
Führung zum nähergelegenen S-Bahnhof
Wilhelmsruh und weiter in Richtung U-Bahnhof
Residenzstraße zu überlegen,
während die Verstärkerfunktion im Märkischen
Viertel durch eine Verdichtung des
121ers wahrgenommen werden könnte.
Verbesserungen gibt es auch in einer direkten
Verbindung zum Luftwaffenmuseum
auf dem ehemaligem Flughafen
Gatow durch die Buslinie 334.
Vorschläge der IGEB:
In Weißensee realisiert
Die Buslinie X54 wird in Weißensee auf
der Suche nach weniger staugefährdeten
Bereichen künftig über Liebermannstraße
und Piesporter Straße zur Darßer Straße
geführt und erhält somit die Möglichkeit
am Pasedagplatz und am Rathaus Weißensee
zu halten. Auf diese Art wird der
IGEB Forderung nach einer Anbindung
von Weißensee an diese Linie entsprochen,
und wir begrüßen diese Maßnahme
ausdrücklich.
Erfolgslinie 6
Erfreulich haben sich die Fahrgastzahlen
auf der Straßenbahn-Linie 6 entwickelt.
Ursprünglich sollte sie gar nicht dauerhaft
über den Alexanderplatz fahren. Erst auf
Vorschlag der IGEB behielt sie die Linienführung
über den Alexanderplatz bei.
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Vielleicht ist es der BVG auch möglich, mit der Linie 6 bis zum U-Bahnhof Schwartzkopffstraße einen 10-Minuten-Takt anzubieten...? Foto: Alexander Frenzel, März 2000 |
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Die BVG hat sich daher zu einer Taktverdichtung
auf 10 Minuten bis ca. 20 Uhr,
an Sonnabenden bis 16 Uhr und auch an
Sonntagen von 11 bis 18 Uhr zwischen
Hackeschen Markt und Riesaer Straße,
entschlossen. Wir freuen uns über diese
deutliche Angebotsverbesserung, können
uns aber nicht ganz verkneifen, „noch
einen drauf zu setzen". Die Straßenbahn-Linie 6
ist die einzige Linie, die vom
Alexanderplatz kommend über den Hackeschen
Markt hinaus die Oranienburger
Straße und Chausseestraße bedient. Auf
Grund der faktisch nicht vorhandenen
Umsteigemöglichkeit wegen der Haltestellenlagen
am Hackeschen Markt, aus einer
vom Alexanderplatz kommenden Linie zu
den weiterführenden Linien 1 oder 13, die
in Rosenthaler Straße halten, zu gelangen,
ist auch nach der Taktverdichtung auf der
Linie 6 eine Weiterfahrt in den genannten
Bereich nur im 20-Minuten-Takt möglich.
Das ist für den innerstädtischen Verkehr
keinesfalls ausreichend. Darum die Bitte
an die BVG, auch noch das letzte "klitzekleine"
Stückchen bis zur Schwarzkopffstraße
im 10-Minuten-Takt zu befahren.
Um andererseits die Kosten nicht in die
Höhe zu treiben, gäbe es nach Inbetriebnahme
der Wendeschleife am Alexanderplatz
für die neue Endstelle der Linie 1 die
Möglichkeit, die Linie 13 anstelle der „1"
zum Kupfergraben zu führen und die „6"
allein im 10-Minuten-Takt zur Endstelle
Schwarzkopffstraße fahren zu lassen.
Ein Problem der Straßenbahn-Linie 6
wird allerdings durch die Taktverdichtung
nicht gelöst: Die eingesetzten GT6N-Züge
in Solotraktion weisen in der Hauptverkehrszeit
eine zu geringe Kapazität auf.
Rosa-Luxemburg-Platz -
Auch wieder nachts mit der
Straßenbahn zu erreichen!
Eine weitere Änderung betrifft die
Straßenbahn-Linie N54. Um den nachts
stärker nachgefragten Bereich der Alten
Schönhauser Straße besser zu erschließen,
fährt die N54 wieder über diese alte
Strecke, der Alexanderplatz wird weiterhin
durch die „N92" bedient. Überdenken
sollte man hier, ob es genau umgekehrt
nicht sinnvoller wäre. Beide Linien
könnten den Mollknoten dann in gerader
Fahrt überqueren und wären darüber
hinaus mit der Tageslinie 4 völlig und mit
der Tageslinie 8 weitgehend identisch,
was dem Fahrgast eine Benutzung vereinfachen
würde.
Eine wesentliche Veränderung gibt es
auch im Bereich Prenzlauer Berg/Friedrichshain.
Die Tages-Straßenbahn-Linie 20
wird künftig durchgehend ohne nächtliche
Betriebspause verkehren. Daraus
folgt die Verkürzung der Linie N55 zur
Landsberger Allee/Petersburger Straße,
sowie die Rücknahme der Buslinie N29
zum U-Bahnhof Warschauer Straße, mit
direkter Umsteigemöglichkeit zwischen
Nachtbus und Straßenbahn. Wir gehen
davon aus, daß die Anschlußbeziehungen
am SEZ weiterhin bestehen bleiben und
eine etwaige Fahrzeitverlängerung der
von etlichen Ampelschaltungen behinderten
Straßenbahn gegenüber dem bisher
schneller vorankommenden Nachtbus berücksichtigt
wurden.
Licht und Schatten am Stadtrand
Lobend zu erwähnen ist die Verlängerung
der Stadtrand-Linie 161 bis zum S-Bahnhof
Erkner. Die bisher als Ring befahrene
Streckenführung in Hessenwinkel wird
künftig in beiden Richtungen, mit einem
unwesentlichen Schlenker nur in Richtung
Erkner, befahren und weiter bis Erkner,
ZOB geführt. Während hier eine Einigung
mit dem Landkreis Oder-Spree für diese
sinnvolle Maßnahme erzielt werden
konnte, passiert am westlichen Stadtrand
zum Kreis Havelland genau das Gegenteil.
Unter der Verantwortung von Havelbus
wird die aus Nauen kommende Buslinie
657 künftig nur noch bis Havelpark Dallgow
und die aus Paaren/Schönwalde
kommende Buslinie 671 bereits am Klinkeplatz,
anstelle der bisherigen Endstelle
Rathaus Spandau, enden. Damit mutet
man den Fahrgästen (insbesondere bei der
alternativlosen Buslinie 671) zu, nach teilweise
recht langer Fahrt kurz vor Erreichen
des eigentlichen Ziels den Bus zu verlassen,
sich wieder an die Haltestelle zu
stellen und auf den 145er zu warten, um
dann die letzten sechs Haltestellen zum
Rathaus Spandau mit seinen Schnellbahn-
Anschlüssen zurückzulegen. Leider handelt
es sich hier um ein typisches Beispiel
für die Angebotsverschlechterungen im
Verkehr mit dem Berliner Umland, die alle
mit logischerweise weiter schwindenden
Fahrgastzahlen und wiederum daraus
resultierenden weiteren Angebotsausdünnungen
enden und letztlich nur die Autoströme
im Verkehr zwischen Berlin und
seiner Umgebung wachsen lassen. Als Beispiel
sei hier nur die Taktausdünnung auf
der Buslinie 107 im Brandenburger Streckenteil
oder die auf täglich fünf bis sechs
Fahrten zurückgeführte Bedienung von
dicht an der Berliner Stadtgrenze liegenden
Gemeinden wie Eiche und Mehrow
hingewiesen, Orte die noch vor einigen
Jahren im 60-Minuten-Takt mit der Stadt
verbunden waren. Berliner und Brandenburger
Landespolitikern, die letztlich für
diese Verschlechterungen durch Mittelkürzungen
verantwortlich sind, kann gar
nicht deutlich genug vor Augen geführt
werden, daß diese Politik auf ein völliges
Aus im Busverkehr der Region und Randgebieten
Berlins hinausläuft. Der Verlust
von Fahrgästen im Zubringerverkehr führt
dann weiter auch zu einem Verlust in Anschlußverkehren,
somit werden alle ÖPNV-Betreiber
in und um Berlin am Ende davon
getroffen.
Während man auf Seiten der BVG, trotz
knapper Mittel, Bemühungen zur Verbesserung
der Angebote deutlich registrieren
kann, geht man im Verkehr mit Brandenburg
genau den gegenteiligen Weg. Die
Verkehrspolitik beider Länder aber muß
koordiniert werden mit dem Ziel, mehr
Fahrgäste in die Verkehrsmittel zu holen,
um die ständig steigenden schädlichen
Auswirkungen des MIV wenigstens zu verringern.
Wenn für sinnvolle Verkehrsangebote
Länder-, Stadt- und Kreisgrenzen
Hindernisse sind, müssen diese von den
politisch Verantwortlichen abgebaut werden,
dafür wurden sie gewählt. IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
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