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Rund 12 Millionen DM investiert die BVG
in das Projekt, um einen nach eigenen
Angaben optimalen, behindertengerechten,
helleren, komfortabel und kundenfreundlich
ausgestatteten Umsteigeknotenpunkt
zu realisieren. Diese Ziele werden
nur bedingt erreicht: Die Umsteigesituation
insbesondere zwischen einigen
Buslinien und der S-Bahn wird auch zukünftig
alles andere als kundenfreundlich
sein. Die IGEB hat ein Konzept ausgearbeitet,
durch das unter Berücksichtigung
der komplizierten Rahmenbedingungen
wenigstens für die meisten umsteigenden
Fahrgäste akzeptable Umsteigebedingungen
ermöglicht werden.
Im Busbahnhof wird ein Einkaufszentrum
integriert, das sicherlich belebend
wirken kann, jedoch auch zur Folge hat,
daß der Busbahnhof erheblich kleiner als
früher wird. So wird es keine Einfahrmöglichkeit
mehr von der Schloßstraße her
geben und die Anzahl der Bussteige wird
auf zwei reduziert, die ausschließlich in
Richtung Wolfensteindamm über Kuhligkshofstraße
befahren werden können.
Optimales Umsteigen wäre nur
mit unkonventionellen
Lösungen möglich
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Vorbild Hannover? An der Haltestelle Vier Grenzen wurde vor einigen Jahren ein Tür an Tür Übergang vom Bus zur Stadtbahn stadteinwärts geschaffen. Die Bahntrasse liegt in der Mitte einer Hauptverkehrsstraße, folglich liegt die Bushaltestelle entgegen der Fahrtrichtung der Bahn wie auch des Autoverkehrs. Der Haltestellenbereich ist deutlich abmarkiert und kann vom einfahrenden Bus direkt aus einer Seitenstraße angefahren werden. Bei der Ausfahrt jedoch muß er nach dem Verlassen der Anlage für einige Meter die Autofahrspuren entgegen deren Richtung benutzen (quasi als Geisterfahrer), bevor er wieder abbiegen kann! Damit alles seine Ordnung hat, ist dieser Fahrweg natürlich durch eine eigene Ampelphase gesichert, so daß dem Bus nichts in die Quere kommen kann. Foto: Martin Schiefelbusch, November 2000 |
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Auf Grund dieser Vorgaben ist es nicht
möglich, eine optimale Umsteigesituation
aller elf diesen Bereich berührenden
Buslinien sowohl mit der S- und U-Bahn
als auch untereinander zu schaffen. Dafür
wäre die Befahrbarkeit der Kuhligkshofstraße
für Linienbusse in beide Fahrtrichtungen
erforderlich, um zum Beispiel den
148er überhaupt an den S-Bahnhof führen
zu können. Dafür wiederum jedoch
wäre es erforderlich, bauliche Veränderungen
am Verkehrsknoten Wolfensteindamm/Schloßstraße
vorzunehmen, wo
Kuhligkshofstraße und die Westtangente
gemeinsam einmünden. Dieses wäre
durchaus (auch ohne Baukosten in astronomischer
Höhe) möglich, würde aber
bedeuten, daß der Linienbusverkehr in
einem Teilbereich gegenläufig zur Autobahn-Ausfahrtrichtung
ampelgesichert
zugelassen werden müßte. Eine Realisierung
dieser Vorhaben bei den autoverbundenen
Berliner Planungs- und Genehmigungsbehörden
erscheint illusorisch,
wenngleich es in anderen deutschen
Großstädten durchaus Lösungen gibt, die
derartiges auch in Hauptstraßen zulassen
(zum Beispiel in Hannover, Foto Seite 8).
Sich den realen Berliner Gegebenheiten
beugend, hat die IGEB ein eigenes Haltestellenkonzept
erarbeitet, das mit dem
Kompromiß leben muß, lediglich in südwestliche
Fahrtrichtung eine gute Umsteigemöglichkeit
sowohl zur U- als auch zur
S-Bahn zu schaffen. In nordöstlicher
Fahrtrichtung bleibt es weiterhin für die
die Schloßstraße durchfahrenden Linien
148, 186 und meistens auch 185 beim
guten Umsteigen nur zur U-Bahn. Zur S-Bahn
muß vom Rathaus Steglitz oder, wie
es schon heute immer mehr Fahrgäste
tun, von der Haltestelle Schloßparktheater
aus gelaufen werden; also weiterhin
ein äußerst unbefriedigender Zustand.
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Kuhligkshofstraße: Wenn die Busse in beide Richtungen fahren könnten, würde sich die Umsteigesituation verbessern lassen. Das bedeutet, einen Teil der Stadtautobahn-Abfahrt abzureißen - vielleicht verabschiedet sich Berlin eines Tages von der autogerechten Stadt? Foto: Alexander Frenzel, Juni 2000 |
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Die Grundidee der hier wiedergegebenen
Planungsvariante ist zum einen, endlich
eine bessere Umsteigemöglichkeit
von und zur S-Bahn, wenigstens in südwestlicher
Fahrtrichtung, zu realisieren.
Zum zweiten wird damit auch die
fahrtrichtungsbezogene Bündelung der Linien
in einem Haltestellenbereich ermöglicht,
damit für den Fahrgast bei in gleiche Straßenzüge
fahrenden Linien die Möglichkeit
zur Linienauswahl besteht. Der zur
Zeit bestehende schlechte Zustand, daß
die drei in Richtung Birkbuschstraße fahrenden
Linien 186, 280 und 283 von drei
verschiedenen Haltestellen abfahren und
somit für den Fahrgast keine Linienauswahl
möglich ist, wäre damit beseitigt.
Zusätzlicher U-Bahnausgang
wäre sinnvoll
Wie in der Zeichnung dargestellt, sollten
alle Linien in Fahrtrichtung Albrechtstraße
die Haltestelle H 1 in der Albrechtstraße
nutzen. Gleichwohl der Haltestellenstandort
insbesondere für Umsteiger von der
U-Bahn nicht optimal liegt, gibt es zu ihm
keine akzeptable Alternative. Um die
Umsteigesituation von der U-Bahn zu verbessern,
schlagen wir vor, im Bereich des
bereits gebauten, aber nicht in Betrieb
befindlichen Bahnsteigs der geplanten U-Bahnlinie
Richtung Lankwitz einen zusätzlichen
Ausgang zur Kuhligkshofstraße
Ecke Albrechtstraße anzulegen. Auch die
Fahrgäste der an der Ausstiegshaltestelle
in der Kuhligkshofstraße ankommenden
Buslinien würden davon profitieren.
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IGEB-Vorschlag für eine fahrgastfreundliche Haltestellenanlage. In der Bildmitte der Busbahnhof (helle Schraffur). Grafische Bearbeitung: F. Müller |
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Alle Linien in Richtung Birkbuschstraße/Wolfensteindamm
sollten von der Haltestelle
H 2 im Busbahnhof abfahren. Eine
Ausnahme bildet die Linie 148, die weiterhin
ihre geradlinige Führung durch die
Schloßstraße beibehält. Der Grund dafür
ist, daß zum einen die Kapazität der Haltestelle H 2
ausgeschöpft scheint und
zum anderen, daß bei dieser Linie ein traditionell
hoher durchfahrender Fahrgastanteil
besteht, für den eine Führung
durch den Busbahnhof lediglich eine längere
Fahrzeit und keine Vorteile mit sich
bringen würde. Eine derartige Linienführung
wurde bereits in den achtziger Jahren
eine Fahrplanperiode lang gefahren
und nach Protesten verworfen.
In die jeweilige Fahrtrichtung
fahren alle Buslinien von
derselben Haltestelle
Nachteilig bei diesem Konzept ist die
Umsteigebeziehung von den aus der Albrechtstraße
kommenden Linien 170, 180
und 283 zu den weiterhin geradlinig
durch die Schloßstraße verkehrenden Linien.
Auch die Umsteigebeziehung von den
vom Walther-Schreiber-Platz kommenden
Linien 185 und 186 zu den geradlinig
durch die Albrechtstraße fahrenden Linien
X83 und 183 wäre nicht ideal, da
zusätzlicher Halt an der Haltestelle H1
sowohl aus Kapazitäts- als auch aus Fahrzeitgründen
nicht möglich ist. Eine Änderung
würde aber zur Aufgabe des Haltestellen-Richtungsprinzips
führen, das gemeinsam
mit den Umsteigebeziehungen
zur U- und S-Bahn als wichtiger anzusehen
ist.
Da auch die Abstellkapazität des neuen
Busbahnhofs begrenzt ist, sollten im inneren
Haltestellenbereich nur die Linien
277, 280, 185E und 285 ihre Wendezeit
nehmen. Bei der Ausfahrt sollten die Busse
die neue Wendemöglichkeit mit Ausfahrt
in die Kuhligkshofstraße in Fahrtrichtung
Albrechtstraße nutzen, um vor
Erreichen dieser sofort links in den Busbahnhof
einzubiegen und die Haltestelle
H 2 anzufahren und hier ihre Fahrgäste
aufzunehmen. Diese Betriebsfahrtwendeführung
würde die zusätzliche Leerumfahrung
des Gesamtkomplexes über die
stauanfällige Schloßstraße verhindern
und somit Fahrzeit einsparen. Die Linien
170 und 180 sollten nach dem Absetzen
der Fahrgäste an der Ausstiegshaltestelle
in der Kuhligkshofstraße leer am Busbahnhof
vorbeifahren und ihre Wendezeit
in der Schloßstraße nehmen, da sich
ihre Abfahrtshaltestelle ohnehin in der Albrechtstraße
am Punkt H 1 befindet.
Umsteigen zwischen S-Bahn
und Buslinien ist vorrangig
Die Überlegungen der BVG scheinen jedoch
eher in die Richtung zu gehen, die
bestehende Haltestelle am Eduard-Winter-Pavillon
in der Schloßstraße Ecke Grunewaldstraße
zur zentralen Abfahrthaltestelle
aller in südwestliche Richtung fahrenden
Linien zu machen. Der neue Busbahnhof würde
demzufolge nur von direkt
dort endenden bzw. beginnenden
Linien angefahren werden. Vorteil einer
solchen Planungsvariante wäre die bessere
Umsteigebeziehung von Bus zu Bus,
weiterhin wäre auch hier die fahrtrichtungsgebundene
Bündelung der in gleiche
Richtung fahrenden Linien erreicht.
Nachteilig ist hierbei, die schlecht bleibende
Umsteigebeziehung von den Buslinien
185 und 186 von und zur S-Bahn. Mit der
S-Bahn ankommende Fahrgäste, die in
Richtung Birkbuschstraße weiterfahren
möchten, wären weiterhin vor die Frage
gestellt, sich einen relativ kurzen Umsteigeweg
zum Busbahnhof damit erkaufen
zu müssen, eben nur einen Teil der in ihre
Richtung fahrenden Linien zu erreichen
oder von vornherein den langen Weg in
die Schloßstraße zum Eduard-Winter-Pavillon,
wie heute, in Kauf zu nehmen, um
alle in ihre Richtung fahrenden Linien
nutzen zu können.
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Kuhligkshofstraße Ecke Albrechtstraße: An dieser Stelle wäre zu prüfen, ob man einen direkten Zugang zum U-Bahnhof ohne Umwege anlegen könnte. Foto: Alexander Frenzel, Juni 2000 |
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Beide Planungsvarianten weisen in der
Hauptumsteigebeziehung U-Bahn/Bus
gleich gute Werte aus. Der Unterschied
beider Varianten besteht darin, daß die
BVG an zweite Stelle der Wichtigkeit die
Bus/Bus-Umsteigebeziehung setzt, während
das IGEB-Konzept hier die Umsteigesituation
zur S-Bahn in den Vordergrund
stellt. Trotz des teuren, allerdings auch
aus baulichen Gründen notwendigen
Umbaus des Busbahnhofs, muß man leider
feststellen, daß eine wirkliche Verbesserung
aller Umsteigebeziehungen immer
nur teilweise gelingen kann. Faktisch können
gegenüber dem früheren Zustand
lediglich graduell verbesserte Umsteigebeziehungen
erreicht werden, was bei einem
derart wichtigen Umsteigeknotenpunkt
auf Dauer nicht hinnehmbar ist.
Die Situation am wichtigen Berliner Umsteigepunkt
Rathaus Steglitz ist nach Inbetriebnahme
des neuen Busbahnhofs
nicht fahrgastfreundlicher, solange die
angedachten und hier vorgestellten Möglichkeiten,
die einen Zweirichtungsverkehr
in der Kuhligkshofstraße ermöglichen,
nicht realisiert sind.
Kennen Sie auch verbesserungswürdige
Umsteigepunkte in Berlin? Dann sind Sie
eingeladen, in unserer Abteilung Stadtverkehr
an Verbesserungen mitzuarbeiten.
Die Abteilung tagt jeden zweiten
und vierten Dienstag im Monat ab 19 Uhr
im Fahrgastzentrum. IGEB
Abteilung Stadtverkehr
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