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Wie in den letzten Jahren auch war der
BVG-Vorstandvorsitzende Rüdiger vorm
Walde Gast bei den Schienenverkehrs-Wochen.
Im Rahmen eines Kundenforums
stand er den Gästen im Fahrgastzentrum
im Bahnhof Jannowitzbrücke
Rede und Antwort. Dabei ging es nicht
um nur Kleinigkeiten und Unzulänglichkeiten,
die der Fahrgast bei der BVG erlebt,
sondern auch um Grundsätzliches.
So erläuterte Herr vorm Walde, daß im
bis zum Jahr 2007 gültigen Unternehmensvertrag
auch eine Optionsklausel zur
Bildung einer Holding mit der DB AG erhalten
sei. Er verschließe sich der Bildung
einer Holding nicht, sofern dies in einer
für die BVG fairen und zuträglichen Weise
erfolgt. Vor dem Hintergrund des erheblichen
Fahrtenausfalls im Busverkehr
in den letzten Monaten wurde die Frage
nach dem „Wasserkopf" der BVG-Verwaltung
angesprochen. Die BVG hat zur Zeit
ca. 1100 „klassische" Verwaltungsmitarbeiter.
Durch einen Wirtschaftsvergleich
mit anderen Verkehrsunternehmen hat
man festgestellt, daß es eigentlich nur
halb so viele sein dürften. Aber anders als
die Beschäftigten im Fahrdienst seien die
Verwaltungsmitarbeiter auch mit Prämien
nur schwer „zu bewegen". Immerhin
gebe es inzwischen aber eine stattliche
Zahl von Mischarbeitsplätzen - besonders
beim Werkstattpersonal, die bei Engpässen
auch Fahrdienste übernehmen.
Breiten Raum nahm natürlich auch wie
der der Themenkreis Verhalten der BVG-Mitarbeiter
gegenüber den Fahrgästen
ein. Während einige Fahrgäste von äußerst
positiven Erlebnissen mit freundlichen
Busfahrern berichteten, mußte sich
Herr vorm Walde bei auch Einzelfällen
krasses Fehlverhalten seiner Mitarbeiter
vorhalten lassen. Kritisiert wurde, daß der
Bereich Qualitätsförderung häufig erst
Monate nach der Beschwerde zu den
Vorgängen Stellung bezieht. Und festzuhalten
bleibt auch, daß das Wundermittel
„RBL" (rechnergestütztes Betriebsleitsystem),
mit dem ja gerade auch die Umsteigeanschlüsse
besser werden sollten,
offenbar erstmal das ganze Gegenteil
bewirkt: Selbst an Knotenpunkten, die
über Leitstellen-gesicherte Anschlüsse
verfügen (sollen), wie zum Beispiel am
Rathaus Steglitz, sieht der Fahrgast unter
Umständen nur noch die Rücklichter. Die
bisher wenigen) mit RBL ausgestatteten
Busse „funken" über einen anderen Kanal
als die nicht mit RBL ausgestatteten Busse
und sind auch für die Leitstelle nur
noch schwierig zu erreichen. Wenn sich
nun ein mit RBL ausgestatteter Bus verspätet,
sind selbst die motiviertesten Mitarbeiter
hinter dem Lenkrad und in der
Leitstelle hilflos (weil sie nicht wissen, ob
der Bus in einer Minuten oder in 10 Minuten
kommt) und die Fahrgäste verpassen
ihren Anschluß. Beim späteren Sprechtag
für Busfahrgäste bestätigte Unternehmensbereichsleiter
Lawerentz diese Probleme,
versicherte aber, daß dieses Problem
jetzt so nicht mehr bestehen würde.
Positives zu berichten wußte Herr vorm
Walde über die Beschleunigung der Straßenbahn.
Nach Realisierung der ersten
Beschleunigungsstrecken macht sich dies
auch betriebswirtschaftlich durch geringeren
Personal- und Fahrzeugeinsatz positiv
bemerkbar, aber eine Beschleunigung
wie z.B. in Stuttgart erreicht man
mit der in Berlin üblichen „relativen Vorrangschaltung"
nicht. Der BVG-Chef ist
zuversichtlich, daß der weitere Ausbau
des Straßenbahnnetzes zügig vorangehe
und beim optimistischen Blick in die Zukunft
vergaß Herr vorm Walde auch nicht
die Wünsche hinsichtlich des weiteren
Ausbaus des U-Bahnnetzes. Nach dem
Bau der U5 besitzt für ihn die Verlängerung
der U7 zum neuen Flughafen Schönefeld
hohe Bedeutung. Bis zur Fertigstellung
dieser U-Bahnstrecke hat die BVG ja
sicherlich noch reichlich Zeit, den auch bei
dieser Veranstaltung erneut von Fahrgästen
geforderten Einbau von Gepäckablagen
in die Flughafenbusse X9, 109 und
128 zu prüfen... IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
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