Die IGEB begrüßt die Vorsicht der BVG. Es
muß jedoch versucht werden, die Auswirkungen
auf die Fahrgäste so gering wie
möglich zu halten. Eine längerfristige und
vollständige Rücknahme der U15 auf den
Abschnitt Wittenbergplatz - Uhlandstraße
erfüllt diesen Anspruch nicht.
War den Fahrgästen Fahrzeugmangel
beim Omnibus schon bekannt, gab es bislang
bei der U-Bahn diese Probleme nicht.
Und der jetzige Wagenmangel im Kleinprofil
ist auch nicht durch Fehlplanungen bedingt,
sondern durch das unvorhersehbare
Ereignis zweier Brände dieser Baureihe in
den Jahren 2000 und 2001.
Insgesamt verfügt die BVG über 104 GI-Wagen
(18% der Kleinprofilfahrzeuge),
man kann also nach Abzug der Werkstattreserve
von zwölf fehlenden 8-Wagen-Zügen
ausgehen. Mit dieser Begründung hat
die BVG die U15 auf ein verkehrlich unsinniges
Teilstück reduziert und auf der U2 verkehren
teilweise nur 6-Wagen-Züge. Auf der
„amputierten" U15 zwischen Wittenbergplatz
und Uhlandstraße haben die vereinzelten
Fahrgäste dafür in sechs Wagen Platz.
Wie sollte die BVG statt dessen mit
dem Fahrzeugmangel umgehen?
Es muß gewährleistet sein, daß die U15
wieder die volle Strecke bis Warschauer
Straße fährt - nur dann
ist sie zu vertreten. Um die benötigen
Züge zur Verfügung zu haben,
empfiehlt die IGEB folgen des:
- Einsatz der vier neuen HK-Halbzüge
(wie es die BVG auch
praktiziert). Dies ergibt zwei Züge.
- In der Hauptverkehrszeit sollte die
BVG die U2 zwischen Theodor-Heuss-Platz und
Ruhleben schwächen. Dort reicht
auf jeden Fall ein 6-Minuten Takt
aus; das spart zwei Umläufe (=Züge).
- Während der Bauarbeiten auf
der U1 werden wegen der Sperrung
zwischen Breitenbachplatz
und Krumme Lanke drei Züge nicht benötigt. Wenn auf
den absolut sinnlosen Pendelzug zwischen
Krumme Lanke und Thielplatz verzichtet
wird und stattdessen ein ordentlicher
Busersatzverkehr Breitenbachplatz
- Krumme Lanke gefahren wird, dann
stehen diese drei Züge dem
restlichen Netz zur Verfügung.
Somit fehlen zum Betrieb der U15 nur fünf
Züge. Diese fünf Züge á sechs Wagen bekommt
man dadurch zusammen, indem
man 15 Züge um zwei Wagen kürzt, wie es
die BVG auf der U2 macht. Dann fahren
zwar oft nur 6-Wagen-Züge, aber dafür
wird der Fahrplan weitgehend eingehalten
und alle Verbindungen werden betrieben.
Dies wären Vorschläge, wie der Fahrzeugmangel
bis zum Ende der Bauarbeiten auf
der U1 Süd bewältigt werden kann. Wenn
die U1 wieder auf ganzer Länge fährt, wäre
eine denkbare Möglichkeit, in der Hauptverkehrszeit
die U15 nur zwischen Kottbusser
Tor und Uhlandstr. fahren zu lassen.
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Derzeit werden die Gisela-Züge nicht im Fahrgastverkehr eingesetzt. Um deren Ausfall zu kompensieren, hat sich die Abteilung Stadtverkehr Gedanken zur Verteilung der restlichen Züge gemacht. Foto: IGEB-Archiv |
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Die BVG hat die Senatsverkehrsverwaltung
um Genehmigung ihres Notfahrplans
bis zum Jahresende gebeten. Somit plant
sie, selbst an den Adventswochenenden die
Direktverbindung aus Friedrichshain, Kreuzberg
und Schöneberg zum Kurfürstendamm
nicht zu ermöglichen, obwohl sie
dafür samstags in jedem Fall genügend
Züge hätte. Es ist übrigens auffällig,
schnell die BVG die U15 aus den Umsteigehinweisen
der U-Bahn-Linien U6, U7 und
U8 getilgt hat. Sonst dauert es Monate, bis
Ansagetexte aktualisiert werden. Man wird
das Gefühl nicht los, daß der unglückliche
Anlaß den Verfechtern des linienreinen Betriebes
bei der U-Bahn wie gerufen kommt
- die U15 war diesen seit ihrer Einführung
1993 ein Dorn im Auge. IGEB,
Abteilung Stadtverkehr
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