Mit dieser Grundsatzposition erteilt die Konzerntochter
der Deutschen Bahn AG der bislang
üblichen Praxis von jährlichen Tarifanpassungen
zum 1. August eine klare Absage.
Zusammen mit der DB Regio AG befindet
sich die S-Bahn Berlin GmbH damit im
Einklang mit den Aufgabenträgern.
Steigende Betriebskosten sollen durch
zusätzliche Fahrgäste kompensiert werden.
Die S-Bahn Berlin GmbH strebt eine Steigerung
der Nutzerzahl von 291 Millionen Fahrgästen
im Jahr 2000 auf 300 Millionen für
das Jahr 2002 an. „Mit hochmodernen neuen
Zügen, komplett wieder hergestellten
Ost-West-Verbindungen und der Eröffnung
des Vollrings im Sommer nächsten Jahres
werden wir dieses Ziel erreichen", zeigte
sich S-Bahn-Geschäftsführer Günter Ruppert
überzeugt.
Die S-Bahn Berlin GmbH ist ein 100%iges
Tochterunternehmen der Deutschen Bahn
AG und seit ihrer Gründung 1995 zum Vorbild
für effizienten ÖPNV in der Bundesrepublik
geworden.
Mehdorn forderte einfachere Tarifstrukturen
für die Region Berlin-Brandenburg:
„Nicht Sonderangebote für Einzelne, sondern
gerechte Fahrpreise für alle sind unser
Wunsch."
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[IGEB]: „Keine Fahrpreiserhöhung 2002 und
einfachere Tarif Strukturen" fordern Bahnchef
Mehdorn und die S-Bahn GmbH. Mancher
Leser dieser Nachricht wird sich verwundert
die Augen reiben oder einen ganz
dicken SIGNAL-Fehler vermuten. So ging es
offensichtlich auch anderen, als Mehdorns
Forderung am 5. November verbreitet wurde.
Umgehend wurden dem Bahnchef böse
Hintergedanken unterstellt, z.B. hinsichtlich
einer beschleunigten Fusion von S-Bahn
und BVG. Nach IGEB-Kenntnissen ist das
falsch und für uns auch nicht nachvollziehbar.
S-Bahn und DB Regio haben, wie alle
Verkehrsunternehmen, zum Jahreswechsel
2001/2002 erhebliche Mehrarbeit durch die
Umstellung von DM auf Euro. Zusätzlich ist
bei der Bahn für Dezember 2002 die große
Umstellung auf das neue DB-Tarifsystem geplant.
Es gibt also ganz praktische Gründe,
sich nicht auch noch mit einer Tariferhöhung
im August zu belasten. Hinzu kommt,
daß seit der Einführung des VBB-Tarifs immer
wieder eine Überprüfung der gesamten
äußerst komplizierten Tarifstruktur versprochen
wurde - bisher ohne Ergebnisse. Stattdessen
wurden zwischenzeitlich zusätzliche
Tarifangebote wie die Freizeitkarte und das
Berlin-Ticket eingeführt. Gerade die diesjährige
Tarifrunde war durch Pokern, Feilschen
und Tricksen gekennzeichnet. Nach diesen
schlimmen Erfahrungen wollen S-Bahn
GmbH und DB Regio für die nächste Tarifrunde
zuvor solide Erfahrungswerte vorliegen
haben - und das dauert noch.
Hinzu kommt, daß häufige kleine Fahrpreiserhöhungen
für die Verkehrsunternehmen
angesichts des großen Aufwandes bei
jeder Umstellung teurer sind als gelegentliche
größere. Es gibt also vielfältige Gründe
für ein Eigeninteresse der Verkehrsunternehmen,
die VBB-Fahrpreise nicht schon
zum 1.August 2002 erneut zu erhöhen.
Daß sich solch ein Interesse in der Öffentlichkeit
gut verkaufen läßt, ist das gute
Recht der S-Bahn GmbH. Auch aus Fahrgastsicht
ist es gut, wenn die VBB-Tarife
endlich einmal über ein Jahr lang stabil bleiben
und wenn dann auf der Basis von Verkaufszahlen
die nächste Tarifänderung
(nicht nur Erhöhung) so gestaltet wird, dass
in Berlin und Brandenburg mehr Menschen
mit Bahnen und Bussen fahren. Und um
das zu erreichen, brauchen wir auch einfachere
Tarif Strukturen. Da hat Herr Mehdorn
vollkommen Recht.
S-Bahn Berlin GmbH
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