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2002 begann eigentlich gut: Im Zuge der
Umstellung von DM auf Euro wurde der
Berliner Nahverkehr ein wenig billiger, vor
allem für die Barzahler. So führte die Abrundung
auf 2,10 Euro bei den Einzelfahrscheinen
AB bzw. BC zu einer Verbilligung um
2,3 %. Bei den Ermäßigungsfahrscheinen
waren es sogar - 5,4 % (AB) bzw. - 5,7 %
(BC). Auch die Zeitkarten wurden preiswerter,
wenn auch nur gering. Bei der Umweltkarte
AB waren es beispielsweise - 0,4 %
(Standard) bzw. - 0,7 (Premium). Erfreulich
auch: DB und S-Bahn GmbH sprachen sich
gegen Tariferhöhungen in 2002 aus, und
die neue Berliner Koalition aus SPD und PDS
plädierte sogar für Fahrpreissenkungen.
Jetzt fehlte nur noch eine Werbekampagne
„Seit 1. Januar billiger mit Bahn und Bus" -
siehe oben. Stattdessen forderte die BVG
bereits im Januar 2002 Fahrpreiserhöhungen
zum 1. August. Und sie wiederholte
diese Forderung so nachdrücklich, dass in
den Medien nahezu wöchentlich über höhere
BVG-Fahrpreise berichtet wurde. Die
Fahrgäste waren verunsichert, und viele
glaubten bereits, dass es auch 2002 eine
Erhöhung geben wird - wie immer. Zur Erinnerung:
Am 6. Januar 2000 hatte der Tagesspiegel
noch geschrieben: „Verkehrssenator
pfeift die BVG zurück - Strieder
spricht Machtwort gegen höhere Fahrpreise
- Auch Verkehrsverbund rügt Alleingang".
Doch nur neun Tage später lautete
die Überschrift: „Bahn- und Busfahren wird
wahrscheinlich doch teurer". Und so kam es
2000 auch. Doch im Jahr 2002 wurde die
BVG für ihren dreisten Alleingang nicht belohnt.
Das ist erfreulich. Aber es bleibt der
Ärger, dass die BVG für den Berliner Nahverkehr
über Monate Negativschlagzeilen produziert
hat. Betrachtet man auch noch die
jüngsten BVG-Forderungen nach unverhältnismäßiger
Erhöhung der Schwarzfahrerstrafen
und die jahrelangen Forderungen
nach Zugangssperren bei der U-Bahn und
Sperrung der hinteren Bustüren - beides als
Wunderwaffen gegen Schwarzfahrer gepriesen,
dann wird deutlich, das einige
BVGer sich noch immer als Transporteure
von Beförderungsfällen und nicht als
Dienstleister für Kunden verstehen. Wie
sonst sind die wiederholten Strategiefehler
seitens des BVG-Vorstands und der BVG-Öffentlichkeitsarbeit
zu erklären?
IGEB
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