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Liegt das Ziel des Fahrgastes abseits von
Bahnstrecken, so ist er auf Busse angewiesen,
die vielleicht zweimal täglich verkehren.
Ein lohnendes, noch relativ unbekanntes
Ausflugsziel für Naturfreunde ist der Nationalpark
Unteres Odertal. Im nördlichen Teil
dieses Gebietes ist seit April 2000 die Anreise
kein Problem: Im Bereich des Amtes
Gartz/Oder verkehrt an Wochenenden der
Anrufbus. Er ist ein Kleinbus mit neun Sitzplätzen,
der sonnabends, sonn- und feiertags
vollständig den „herkömmlichen" Linienverkehr
ersetzt. Ähnlich dem Taxiverkehr
fährt er nur auf telefonische Bestellung, dafür
aber von Tür zu Tür. Somit ist gewährleistet,
daß im Amt Gartz keine Linienbusse
nur Luft durch die Gegend fahren und andererseits
die Fahrgäste sich nach Fahrplänen,
-routen und Linienverläufen richten
müssen.
Für den Verkehrsbetrieb PVG Schwedt hat
sich der Anrufbus Gartz als Erfolg erwiesen.
Zunächst ein Versuch mit Modellcharakter,
wurde er nunmehr in Dauerbetrieb überführt.
Die Zuschüsse für kaum nachgefragten
Linienbusverkehr konnten zurückgefahren
werden; der Anrufbus wird von einem
örtlichen Mietwagenunternehmen betrieben.
Die Tatsache, daß der Anrufbus an einem
durchschnittlichen Tag zwischen
10 und 20 Fahrgäste zählt, zeigt ganz deutlich,
wie schwach die ÖPNV-Nachfrage in
ländlichen Räumen mittlerweile ist.
Der Anrufbus stellt vorrangig Anschlüsse
an die „übergeordneten" Verkehrsmittel
her: Zwei Drittel der Nutzer steigen um, entweder
am Stadtrand von Schwedt oder an
den Bahnhöfen Casekow, Petershagen und
Tantow zur Regionalbahn.
Der Bus fährt von 8 bis 20 Uhr an Wochenenden
und sollte eine Stunde vor dem
gewünschten Termin bestellt werden: Telefon
0 33 32 / 44 27 55. Der Anrufbus kann
auch vom Zugbegleiter aus Angermünde
bestellt werden. Zu bezahlen ist der normale
VBB-Tarif, auf diesen wird ein Komfortzuschlag
von 0,80 Euro pro Person erhoben Clemens Mohn, Berlin
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