Ursache hierfür soll ein - nach Angaben
der DB - „witterungsbedingter" Lok- und
Fahrzeugmangel sein, wie es in der Presseinformation
heißt:
„Lokomotiven und Triebwagen müssen
wegen vermehrt auftretenden Flachstellen
an den Rädern häufiger zur Inspektion in
die Werkstatt gebracht werden.
Solche Flachstellen entstehen, wenn sich
jahreszeitlich bedingt auf den Schienen
durch die Verbindung von Feuchtigkeit
mit Laub und Ablagerungen aus der Luft
ein Schmierfilm bildet und die Räder beim
Bremsen blockieren. Durch die Anhäufung
dieser Fälle ist ein Rückstau nicht
einsatzbereiter Fahrzeuge entstanden,
der nun abgearbeitet wird.
Damit die Fahrgäste sich auf die geänderte
Situation einstellen können, hat sich
die Bahn entschlossen, bis voraussichtlich
Ende November in Nord- und Ost-Württemberg
vereinzelt Züge „planmäßig" aus
dem Fahrplanangebot zu nehmen. Die
Fahrgäste werden durch Aushänge an
den Bahnhöfen, Handzettel in den Zügen
und durch die Zugbegleiter streckenbezogen
über ausfallende Züge und alternative
Verbindungen informiert.
Darüber hinaus unternimmt die Bahn
alle Anstrengungen, um diese Phase der
Beeinträchtigung so kurz wie möglich zu
halten. So ist zum Beispiel die Unterflurdrehbank
im Werk Plochingen rund um
die Uhr im Einsatz, um die Flachstellen an
den Fahrzeugrädern zu beseitigen."
Die Ursache bei diesen ausführlichen
technischen und logistischen Erklärungen
tatsächlich dem Wetter zuzuschieben, ist
abenteuerlich. Vor mehr als zwanzig Jahren
warb die Bundesbahn noch unter
dem Slogan „Alle reden vom Wetter. Wir
nicht" für die Zuverlässigkeit der Eisenbahn.
Auf die Deutschen Bahn AG wird
man sich wohl nicht mehr verlassen können.
Aber der Fahrzeugmangel ist hausgemacht,
wenn keine Reserven zur Verfügung
stehen. Gerne weigert sich die DB
heute, Fahrzeuge zu beschaffen, wenn sie
keine langfristigen Verkehrsverträge bekommt.
Man wisse schließlich nicht, was
mit überzähligen Fahrzeugen passieren
solle, sofern die DB eine Ausschreibung
nicht gewinne. Diese Haltung wird die
Bahnkunden, die auf ihren bereits vom
Land bestellten Zug gewartet haben, sicherlich
nicht trösten. DBV Südwest
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