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Mit der groß angelegten Aktion gegen die Liberalisierung
des Bahnverkehrs-Marktes, die die
Bahngewerkschaft Transnet am 14. März 2003
inszenierte, beschäftigte sich auch der Bundesverbandtag
des DBV. Die versammelten Mitglieder
stellten einhellig fest, dass gerade der Wettbewerb
auf der Schiene immense Vorteile für die
Kunden zeitigte. Standards und Komfort bei
Fahrzeugen und im Servicebereich, von verbesserungswürdigen
Ausnahmen wie Tarife abgesehen,
seien mit dem Wettbewerb gestiegen. Wer
sich an die Staatsbahnzeiten zurück besinnt, der
kann doch nicht ernsthaft eine Rückkehr dorthin
hindern, wenn er nicht ureigenste Interessen davon erfolgt.
Die Vorwürfe des „Dumpingwettbewerbs
aus Profitgier", den die Gewerkschaft gegen
die am Wettbewerb teilnehmenden Bahnen
richtet ist aus Sicht der Kunden schlicht absurd.
Einhellig kamen die Mitglieder auf dem DBV-Bundesverbandstag
zur Erkenntnis, dass das Wort
Profitgier eher den jüngsten gewerkschaftlichen
Aktionen als dem in allen Branchen üblichen
Wettbewerb zukommt. Gleichzeitig warnt der
DBV die Bahnkunden davor, auf Gewerkschaftsforderungen,
die unter dem Deckmantel des
Kundeninteresses aufgestellt werden, hereinzufallen.
Man sollte stets im Auge behalten wessen
Interessen die Gewerkschaft zu vertreten hat.
Daran ändert auch das geäußerte „Verständnis",
das der Fahrgastverein Pro Bahn den Gewerkschaftsforderungen
entgegenbringt, nichts. Die
Interessen der Bahnkunden sollten am besten
dem bewährten Dialog zwischen den Bahnen
und den Bahnkundenverbänden anheim gestellt
werden, meinte DBV-Präsident Gerhard J. Curth
vor der Abstimmung des entsprechenden Antrages.
Wie zu erwarten, gab es ein klares Votum zur
Bahncard 50. Beim Bahncard-Verkauf machte die
Bahncard 50 (die alte Bahncard) mit fast 70 %
Absatzanteil das Rennen. Dennoch scheiterte bislang
die Forderung des DBV auf Beibehaltung.
Zuletzt hatte DBV-Präsident Curth in seiner Unterredung
mit DB-Chef Mehdorn am 25. Februar
2003 vergeblich einen entsprechenden Vorstoß
versucht. Einstimmig beauftragte der Verbandstag
den Bundesvorstand, in dieser Frage nicht
locker zu lassen.
Der 55jährige Präsident des Deutschen Bahnkunden-Verbandes,
Gerhard J. Curth aus Berlin,
der dieses Amt seit 1991 bekleidet, wurde einstimmig
für weitere drei Jahre wieder gewählt.
Ebenfalls für weitere drei Jahre wurde der 37jährige
Sven Munzinger aus Berlin im Amt des Bundesschatzmeisters
bestätigt, der gleichzeitig die
Aufgaben des Bundesgeschäftsführers übernimmt.
Turnusmäßig wurde der Bayerische DBV-Landeschef
Christian Gloel aus Bamberg zum
Vizepräsidenten gewählt. Das Grundsatzressort
im Bundesvorstand erhielt Georg Radke aus Berlin.
Nachstehende DBV-Landeschefs wurden
ebenfalls für drei Jahre in den Bundesvorstand
gewählt:
Dipl.-Soz. Wolfgang Gall aus Dallgow-Döberitz
(Brandenburg); Wolfgang Klapdor aus Wiesbaden
(Hessen-Rheinland Pfalz) gleichzeitig Ressortvorstand
für Internationale Beziehungen; Dipl.-
Bibl. Peter Johner aus Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern);
Dipl.-Verk.-Ing. Andreas
Franzke aus Radebeul (Sachsen) gleichzeitig Ressortvorstand
für Reiseverkehr; Andreas Hinsch
aus Dessau (Sachsen-Anhalt) und Dipl.-Ing.
Bernd Proskeaus Ilmenau (Thüringen). Zum Vorsitzenden
des Schiedsgerichts wurde Roland Pawel
aus Berlin gewählt.
DBV Bundesverband
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