Brandenburg

RE 2 jetzt gebrochen - dadurch hoffentlich pünktlicher

Der Regionalexpress 2 Cottbus - Berlin Stadtbahn - Wittenberge - Wismar ist seit einiger Zeit ein Problemfall für die Fahrgäste und DB Regio.

Das Land Brandenburg als Besteller hat mit der Deutschen Bahn AG zusammen ein neues Konzept für den RE 2 abgestimmt. Um die häufigen Verspätungen besser in den Griff zu bekommen, fährt die Linie seit 12. Mai auf zwei Abschnitten von Wismar bis Berlin Friedrichstraße und von Berlin Ostbahnhof nach Cottbus. Außerdem wird ein zusätzlicher Wagenumlauf auf dem Cottbuser Ast eingesetzt, um Ankunftverspätungen in Cottbus nicht auf die Abfahrt zu übertragen. Ferner soll hier pünktlich abgefahren werden. Eventuell verspätet eintreffende Anschlußlinien (zum Beispiel Lausitz-Bahn) werden nicht abgewartet.

Die Abfahrzeiten an den Bahnhöfen ändern sich nicht, sie sollen nur verläßlicher werden.

Für Fahrgäste bedeutet dies:

  • hoffentlich pünktliche Züge auf dem RE 2
  • kein Durchqueren der Berliner Innenstadt mit dem RE 2 mehr möglich, Umsteigen in Ostbahnhof bzw. Friedrichstraße;
  • bei einer Durchquerung Berlins mit dem RE 2 eine Stunde Fahrzeitverlängerung, da derselbe Takt mit der S-Bahn nicht mehr erreicht wird;
  • Anschlußverlust bei verspäteter Ankunft mit Anschlußzügen in Cottbus.

Aufgrund der bisherigen Unzuverlässigkeit des RE 2 scheint die Brechung des Zuglaufes das kleinere Übel zu sein. Die Masse der Fahrgäste hat zweifellos Berlin als Ziel. Die durchfahrenden Relationen, die keine andere Alternative haben, sind mit einer Stunde Fahrzeitverlängerung sicher schwer gestraft. Die höhere Zuverlässigkeit nutzt aber den meisten Fahrgästen.

Abfahrtstafel mit Verspätungen
Auf den häufigeren Verspätungen auf dem RE2 Wismar - Berlin - Cottbus (hier 60 Minuten am 8. Mai 2003 im Bahnhof Zoo, praktisch ein Ausfall des Zuges) reagiert die Bahn durch eine Brechung in zwei Äste. Fahrgäste, die durch Berlin durchfahren wollen, müssen jetzt eine Stunde früher aufstehen. Foto: Florian Müller

Die Verspätungen rühren von einer Moorlinse bei Königs Wusterhausen, die die Gleislage instabil gemacht hat und nur noch eine Geschwindigkeit von 30 km/h statt 120 km/h zulässt.

Im Nordabschnitt beeinträchtigt die Baustelle auf der Hamburger Bahn bei Falkensee die Fahrzeit. Die Züge werden über Dallgow umgeleitet.

Das neue RE 2-Konzept gilt vom 12. Mai bis 12. Juli. Dann kommt der Sonderfahrplan zur Love-Parade und daran schließt sich die Streckensperrung auf der Hamburger Bahn von Nauen nach Neustadt (Dosse) an, bei der die Umleitung über Stendal durch eine Verlängerung des RE 4 nach Wismar geplant ist.

Erste Erfahrungen mit dem gebrochenen Verkehr sind aber noch nicht zufriedenstellend. Die Züge, die aus Cottbus kommen, kommen in Ostbahnhof häufig massiv verspätet an und fahren auf Grund der kurzen Wendezeit auch wieder verspätet ab. Dieses Konzept ist also offenbar auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 3/2003 (Juni/Juli 2003), Seite 22

 

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