Seitens der GVG wurden anfangs slowakische
Wagen eingesetzt, seit dem 2. November
2001 verkehren moderne schwedische Schlaf- und
Liegewagen. Damit wurde der Komfort
für den Bahnkunden erheblich verbessert
bzw. diese Verbindung entsprechend attraktiver
gestaltet.
Nicht eingehalten werden konnte allerdings
bislang der im DB-Kursbuch für das laufende
Fahrplanjahr abgedruckte Fahrplan mit der
morgendlichen Ankunft des EN 111 in Berlin-Ostbahnhof.
Derzeit gilt für die Euronight-Verbindung
„Berlin-Night-Expreß" folgender Fahrplan:
EN 110
Berlin-Lichtenberg ab 22.42 Uhr
Berlin-Ostbahnhof an 22.53 Uhr
Berlin-Ostbahnhof ab 23.14 Uhr
Malmö Central an 7.59 Uhr
EN 111
Malmö Central ab 21.52 Uhr
Berlin-Schönefeld an 6.10 Uhr
Berlin-Schönefeld ab 6.56 Uhr
Berlin-Lichtenberg an 7.14 Uhr
Die Ankunft in Berlin-Ostbahnhof war für EN
111 um 6.14 Uhr vorgesehen. Speziell für
ortsfremde Fahrgäste - es handelt sich
schließlich um eine internationale Zugverbindung
- sind die nunmehr abweichenden Abfahrts-/Zielbahnhöfe verwirrend.
Unbefriedigend ist auch die lange Standzeit
von fahrplanmäßig 46 Minuten in Berlin-Schönefeld.
Die direkte Anbindung von Berlin-Ostbahnhof sollte
dagegen aufgrund seiner
zentralen Lage und der Bedeutung als Umsteigebahnhof
im Fern-/Regional- und S-Bahn-Netz gewährleistet sein.
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Umwegfahrt: Der Nachtzug Malmö - Berlin im Bahnhof Schönefeld. Den Zug sucht man übrigens auf allen Aushangfahrplänen im Bahnhof vergebens! Foto: Christian Schulz |
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Die GVG teilte auf unsere Anfrage mit,
dass die im Vergleich breiteren schwedischen
Schlaf- und Liegewagen nur eingeschränkt im
DB-Netz eingesetzt werden können. Im vorliegenden
Fall ist ein Gleislagefehler im Bereich
Rummelsburg/Ostkreuz Ursache für diesen Ersatzfahrplan.
Nachts können Zugbegegnungen
im kritischen Abschnitt ohne größere Probleme
für den Betriebsablauf vermieden werden,
bei der morgendlichen Ankunft sei dies
aber nicht möglich. Begründet wird dies mit
der größeren Zugdichte. Der Geschäftsbereich
DB Netz zeigte bislang kein Entgegenkommen
bei der Lösung des Problems mit der
Begründung, daß schliesslich „normale" Wagen
eingesetzt werden könnten.
Die GVG hat angesichts der nunmehr seit
vielen Monaten unveränderten Situation mit
zahlreichen ergebnislosen Gesprächen das Eisenbahn-Bundesamt
eingeschaltet. Leidtragende
sind - neben der GVG als Anbieter -
einmal mehr unzählige Bahnkunden.
Der falsche Weg bei der Lösung des Problems
wären der Ersatz des schwedischen
Wagenmaterials bzw. Einschränkungen beim
Reisekomfort.
IGEB
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