1982 erschien im Buchverlag Der Morgen sein
Band mit Erzählungen „Stadtmitte Umsteigen
- Berliner Phantasien". Die Titelgeschichte
„Stadtmitte Umsteigen" führt uns in die
gleichnamige U-Bahn-Station. Mit ihr überschritt
Heinz Knobloch in doppelter Hinsicht
Grenzen: Dass ein DDR-Autor - zumindest literarisch
- die Grenze zwischen Ost und West
aus dem Weg räumen darf, war damals nicht
üblich. Und seine Geschichte von der gescheiterten
Flucht einer Gruppe SS-Männer durch
den U-Bahn-Tunnel verweist uns auf das
wechselvolle Schicksal Berlins. Mit der banalen
Frage, ob im Verbindungsgang wohl noch
Werbeplakate aus dem August 1961 hängen,
konnte er uns mit Leichtigkeit in die deutschdeutsche
Realität zurückholen. Rund ein Jahrzehnt
später ließ sich die Frage übrigens für
kurze Zeit mit einem „Ja" beantworten.
Auch anderen Themen als dem Schicksal
von U- und S-Bahn-Stationen näherte sich
Heinz Knobloch in seinem Werk, Weltgeschichtliches
und Kenntnis des Details ebenso
wie die Sympathie für seine „Helden" miteinander
verbindend. Er stellte uns den uniformierten
Retter der Neuen Synagoge ebenso
vor wie die Sekretärin Rosa Luxemburgs -
Menschen, die sonst vergessen würden.
Heinz Knobloch war ein sympathischer Forscher
und Chronist des Alltages, abseits offiziöser
und üblicher Sichtweisen. Er wird fehlen
Berliner S-Bahn-Museum
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