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So hat die S-Bahn weiterhin mit dem Betrieb
auf dem Ring zu kämpfen, wenn auch mit der
Beruhigung (verglichen mit der Zeit nach dem
Ringschluss vor einem Jahr). Aber auch andere
Ärgernisse sind in den Vordergrund getreten.
So beklagt ein Einsender aus dem Einzugsbereich
des Bahnhofes Schöneweide, daß die
dort am Ausgang nach Johannisthal aufgestellten
Fahrkartenautomaten nachmittags nicht
benutzbar sind: Die dann im Südwesten stehende
Sonne fängt sich derart in den Displays,
daß eine Benutzung nahezu unmöglich wird.
Hier wäre Abhilfe nötig, zum Beispiel indem
die Automaten um 90 Grad gedreht und mit
nach Norden weisenden Bedienfeldern aufgestellt
werden. Der an Buswartehallen erinnernde
Wetterschutz ist jedenfalls untauglich.
Nach wie vor stößt auch die einfach nur
schlechte Ausschilderung der Züge auf den
Bahnhöfen entlang der Görlitzer Bahn auf
wenig Gegenliebe bei den S-Bahn-Kunden.
Ein Zitat aus einer Zuschrift: „... so ist die S-Bahn,
statt neue Zugzielanzeiger zu beschaffen,
schon vor einer Weile auf die Idee gekommen,
die Züge 'Richtung Irgendwas' zu schildern.
Das ist eine derart jämmerliche Notlösung,
daß man schon fast Mitleid mit der
S-Bahn bekommt. Dabei wäre die Lösung
selbst mit den alten Anzeigern möglich, wenn
man nicht krampfhaft darauf bestehen würde,
die Ringzüge nach Gesundbrunnen auszuschildern.
Seit 1993 (also fast neun Jahre
lang) stand an den Zügen über den Südring
Westend als Ziel, damit war alles klar..." Dem
ist aus unserer Sicht wenig hinzuzufügen: das
Ziel Westend für die Südring-Züge würde die
stets aktuelle Frage „Na, wie fährt der denn
nun?" weitgehend beantworten und die Notlösung
erübrigen - wenn man schon außer
dem Geld für die Umlackierung der alten Pragotron-Anzeiger
keine Investition in neue Anzeigegeräte
tätigen möchte.
Aber auch die BVG schafft es immer wieder,
sich die Begeisterung der Fahrgäste zu sichern.
So berichten mehrere Einsender übereinstimmend,
daß die Straßenbahn-Linie 3 im
Frühverkehr möglicherweise nach dem Mond,
aber jedenfalls nicht nach Fahrplan fährt. Verfrühungen
ab Hohenschönhausen Richtung Innenstadt
von drei Minuten kommen trotz RBL
usw. „schon mal vor". Von der 26 wird ähnliches
berichtet, was aber die 61 seit Wochen
mehr als ausgleicht: Sie bringt es früh, mittags
und abends ab Köpenick in Richtung S-Bahnhof
Schöneweide auf zuverlässige vier Minuten
Verspätung, was natürlich dem Takt in der
Wilhelminenhofstraße und An der Wuhlheide
nicht gut bekommt.
Einen besonderen Coup landete die BVG
mit ihrer von keinerlei Sachverstand beeinflussten
Sparentscheidung, den 142er Bus seit
16. Juni einzustellen. Mit dieser Maßnahme
schaffte es das Unternehmen, gleich mehrere
Behindertenschulen in Friedrichshain vom
ÖPNV abzuhängen. Die Resonanz in den Zuschriften
an die IGEB ist entsprechend. Aber
was soll's, wenn sowieso bald Schüler- und
Monatskarten und ähnliche Wohltaten von
der BVG gestrichen werden, kann sich von
den Betroffenen eh niemand mehr das Busfahren
leisten... Aber an dieser Katastrophe
sieht man sehr eindrucksvoll, was herauskommt,
wenn Entscheidungen am grünen
Tisch und dann noch auf Grundlage des notorisch
fehlerhaften Kartenmaterials der BVG
getroffen werden.
IGEB
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