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Die Anreise war nur diesen Berechtigten im
„Transit" von der Kohlhasenbrücker Bäkestraße
aus möglich; eine Anbindung an den
ÖPNV gab es nicht. Nach dem Grundlagenvertrag
wurde zwischen Kohlhasenbrück
und Steinstücken eine beidseitig von der
Mauer umgebene Straße errichtet, auf der
von nun an ein „freier" Zugang möglich
wurde.
Eine Zeitlang ergossen sich Ströme von
West-Berliner Ausflüglern in den Ortsteil,
der bis auf den Straßenzugang nach wie vor
vollständig von den „DDR-Grenzsicherungsanlagen"
umgeben war. Ein Anschluss an
das OPNV-Netz wurde durch die Omnibuslinie
18, heute 118, hergestellt. Der Bus erhielt
eine eigene, teilweise auf Privatgrund
gebaute Wendeschleife in der Bernhard-Beyer-Straße,
die heute nicht mehr existiert.
Nach der Wende erfolgte die Verlängerung
der Buslinie 118 über Potsdamer Stadtgebiet
bis zum Stern-Center, bzw. außerhalb
der Geschäftsöffnungszeiten bis zum Johannes-Kepler-Platz,
wo Anschluss an die Potsdamer
Straßenbahn besteht.
Steinstücken ist, entgegen früherer Einsamkeit,
inzwischen recht dicht durch Neubau-Eigenheime
besiedelt, die unmittelbar
in die angrenzenden Potsdamer Wohngebiete
Parforceheide übergehen. Viele Berliner
haben dort inzwischen ihre neue Heimat
gefunden. Neben der Berliner Buslinie
118 war dieser Bereich vor allem durch die,
das gesamte Potsdamer Innenstadtgebiet
durchquerende Buslinie 692 gut angebunden.
Die Eröffnung der Straßenbahnstrecke
zur Kirschallee führte zu mehrmaligen Buslinienänderungen
in diesem Bereich. Bauarbeiten
im zu Berlin gehörenden Ortsteil
Kohlhasenbrück und Sparmaßnahmen veränderten
ebenfalls die BVG-Linie 118, und
all das nicht gerade zum Besseren.
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Bus 118 fährt den Bahnhof Griebnitzsee an. Foto: Frank Böhnke |
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Die Bedienung von Steinstücken stellt
sich nunmehr als ein einzigartiges Kuriosum
dar. Die Buslinie 118 fährt als Umleitung
statt über Kohlhasenbrück über den
S-Bahnhof Griebnitzsee, dann durch Steinstücken
und tagsüber wie bisher zum Stern-Center.
In der Spätverkehrszeit dagegen
endet diese Linie nun - wie zu Mauerzeiten
- in Steinstücken. Auf Grund der nicht
mehr bestehenden Bus-Wendeschleife müssen
alle Wagen jedoch einen riesigen Umweg
über Potsdamer Gebiet fahren, um von
der Haltestelle Am Gehölz, zurück über
Steinstücken, nach Zehlendorf zu kommen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten in Kohlhasenbrück
soll der 118er in der Spätverkehrszeit
sogar nur noch bis dort fahren, weiter
bis Steinstücken verkehrt dann ein Linientaxi.
Die ViP-Linie 694 fährt seit dem letzten
Fahrplanwechsel nun ebenfalls vom
S-Bahnhof Griebnitzsee über Steinstücken
zum Stern-Center; also mit Ausnahme der
Wegführung im Bereich des Centers, genau
den gleichen Linienweg wie die BVG-Buslinie
118.
Als einmalige Besonderheit halten die
Wagen an den im Berliner Ortsteil Steinstücken
gelegenen Haltestellen jedoch
nicht, gewissermaßen eine „Transit-Fahrt"
durch West-Berliner Gebiet. Der Sinn einer
solchen fahrgastfeindlichen Haltung bleibt
unverständlich. Darüber hinaus fehlt während
der Woche eine annehmbare Nachtverbindung
nach Berlin. Nachtbusse fahren
nur den riesigen Umweg über Glienicker
Brücke und Potsdam Hauptbahnhof.
Neben der Verschlechterung der Bedienungsqualität
gibt es für die Steinstückener
zusätzlich tarifliche Benachteiligungen. Da
die Landesgrenze gleichzeitig Tarifgrenze
zwischen dem Tarifgebiet B und C ist, sind
Fahrten mit der S-Bahn und dem Bus von
Berlin über Griebnitzsee nach Steinstücken
und Fahrten zur Haltestelle Am Gehölz (für
viele Steinstückener günstiger gelegen) viel
teurer, als Fahrten innerhalb der Tarifgrenzen
Berlins oder Potsdams. Der Ortsteil
Steinstücken beherbergt viele Familien, deren
Kinder die S-Bahn oder im Potsdamer
Gebiet liegende Haltestellen benutzen und
richtig draufzahlen müssen.
Mit Tarifstand vom 1. August 2003 kostet
in Berlin ein Schülermonatsticket „AB"
24,00 Euro, in Potsdam 23,20 Euro. Wer die
Stadtgrenze jedoch überschreitet und „Berlin
BC" benötigt, zahlt gleich 45,00 Euro.
Viele Steinstückener haben vor Ort keine
Läden oder Geschäfte und brauchen gute
Verbindungen nach Potsdam, Berlin und
auch in den Bereich Stolpe/Rathaus Wannsee.
Das „soziale Netz", Grundschule, Kindergärten,
Kirchen und viele Freunde liegen
in diesem Bereich, auch außerhalb der
Hauptverkehrszeiten. Die Stadtpolitik in
Berlin und Potsdam hatte beschlossen, die
Straßen vom Individualverkehr durch einen
guten ÖPNV zu entlasten. Pendler dürfen
daher nicht durch Verschlechterungen im
ÖPNV zum Umsteigen auf das Auto gezwungen
werden.
Aus diesen Gründen leiten sich folgende
Forderungen ab:
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Der 118er darf nicht in Kohlhasenbrück
oder Steinstücken enden. Eine Durchbindung
in der Spätverkehrszeit, direkt über
die Mendelsohn-Bartholdy-Straße zum
Johannes-Kepler-Platz, würde lediglich
zwei bis drei Minuten mehr Fahrzeit kosten
als die jetzige Schleifenfahrt über
Steinstraße - In der Aue - Am Gehölz.
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Die ViP-Buslinie 694 muss an den Steinstückener
Haltestellen halten.
-
Steinstücken, Griebnitzsee und „Am Gehölz"
müssen gleichzeitig in Tarifzone
„Berlin B/C" und „Potsdam B" integriert
werden. Als Beispiel sei hier der Flughafen
Schönefeld genannt.
-
Eine Nachtbus-Verbindung im Zuge der
Buslinie 118 zwischen S-Bahnhof Wannsee
und dem Wohngebiet am Stern ist zu
überdenken. Möglicherweise böte sich
auch eine Nachttaxi-Linie im Anschluss
an den N 16 ab Rathaus Wannsee an. Alternativ
käme auch eine Veränderung in
der Linienführung der Linien N 15 und
N 16 in Betracht. Es wäre zu prüfen, inwieweit
zum Beispiel eine Führung des
N 16 im Zuge der Tages-Linie 118, anstelle
der jetzigen Linienführung durch
Waldgebiete der Königstraße und über die
Glienicker Brücke, möglich ist.
Gleichwohl wären entsprechende Änderungen
im Potsdamer Nachtnetz nötig, um alle
anderen bislang nachts bedienten Bereiche
auch künftig zu befahren. Lösungen, unter
Umständen sogar kostenneutral, erscheinen
bei entsprechender Zusammenarbeit zwischen
der BVG und dem ViP aber möglich.
IGEB Stadtverkehr
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