Die IGEB hält das für eine falsche Entscheidung.
Die Netzstruktur des Schienenverkehrs
geht somit in den strukturschwachen
Regionen Westhavelland und Fläming verloren.
Mehrere vorgelegte Konzepte zur Attraktivierung
des SPNV wurden im Ministerium
offenbar in den Papierkorb geworfen,
anstatt sie umzusetzen. So wollte eine Privatbahn
für das gleiche Geld wie bisher die
Strecke Brandenburg - Belzig übernehmen
und ohne Mehrkosten dafür den seit Jahren
ungenutzten Streckenast nach Niemegk reaktivieren.
Auch dieser Vorschlag stieß auf
taube Ohren.
Stattdessen macht der kreiseigene Busverkehr
mit einem unkoordinierten Fahrplan
dem Zug Konkurrenz.
Die letzte wirtschaftliche Hoffnung in diesen
Gebieten, der sich zaghaft entwickelnde
Tourismus, ist durch das Abhängen vom
Bahnnetz zurückgeworfen.
|
Aus der Traum. Im Dezember ist die Brandenburgische Städtebahn tot. Durch die Abbestellung wird eine ganze Netzstruktur zerstört. Die verbleibende Verbindung Brandenburg - Rathenow wird bis ins Jahr 2004 hinein mit Bussen bedient, weil die Strecke modernisiert wird. Es besteht die Befürchtung, dass auch diesmal die Bauzeit um mehrer Jahre überschritten wird, wie bei anderen Nebenbahn-Ausbauten. Auf diese Weise wird West-Brandenburg Flächenbahn-frei. Auf dem Foto ein Triebwagen der Prignitzer Eisenbahn in Rathenow auf dem Weg nach Neustadt. Foto: Florian Müller |
|
In Potsdam wurde immer noch nicht der
Wert einer betriebenen Eisenbahn-Infrastruktur
erkannt, die es auch über eine
Durststrecke zu erhalten lohnt. Während
andere Bundesländer wieder auf die Schiene
setzen und vor Jahren außer Betrieb genommene
Strecken reaktivieren, hängt man
hier der Autogesellschaft der 70er Jahre
nach.
Die Abbestellung ist die Hinterlassenschaft
des inzwischen zurückgetretenen
Verkehrsministers Hartmut Meyer. Sein
Nachfolger, Frank Szymanski, ist aufgefordert,
die Fehlentscheidung seines Vorgäners
zu korrigieren und die ländlichen Regionen
Brandenburgs nicht ihrer Eisenbahn
zu berauben.
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
|