Pausenlos immer im Kreis: Seit dem 28. Mai
fährtdie Berliner S-Bahn wieder Vollringzüge
- es ist ein Wagnis (SIGNAL berichtete).
Durch die notwendige Zugtauschtechnologie
ergeben sich leider Sprünge in den Abfahrtzeiten
der Stammzuggruppen. So fahren
die Züge der S 42 ab Gesundbrunnen z. B.
werktags früh morgens alle 10 Minuten zur
Minute 1, vormittags bis mittags (ca. 8.45 bis
13.30 Uhr) zur Minute 6 und abends wieder
zur Minute 1. Im Berufsverkehr gibt es durch
Verstärkerzüge einen attraktiven 5-Minutentakt
zu den Minuten 1 und 6. Am Wochenende
gilt generell nur ein 10-Minutentakt.
Der Minutensprung bedingt „Humpelanschlüsse":
Während z.B. in Südkreuz am
Wochenende ein günstiger 2-Minuten-Anschluss
von der endenden S 47 zum Ring S 41
besteht, muss man werktags vormittags und
mittags 8 Minuten warten. Dieses Problem
ist fahrplantechnisch schwierig zu lösen, solange
die S-Bahn an ihrer neuen Zugtausch-Technologie
festhält. Eine Möglichkeit wäre,
die S 47 werktags vormittags und mittags bis
Bundesplatz weiterzufahren, um wenigstens
Anschluss an die wichtigen Linien S 1 und U 9
zu gewähren.
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Foto: IGEB |
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Ob der 10-Minutentakt speziell auf dem
Nordring (Schönhauser Allee—Westend)
ausreicht, werden die ersten Betriebswochen
zeigen, wobei die Zeit der Fußball-WM sicher
nicht repräsentativ ist.
Um den Vollringbetrieb stabil durchführen
zu können, hat die S-Bahn Berlin GmbH verschiedene
flankierende Maßnahmen getroffen,
z.B. Einsatz der modernsten Fahrzeuge
und perspektivisch schnelle Abfertigung
durch den Triebfahrzeugführer. Wichtig ist
aber noch eine Nachrüstung der Infrastruktur:
Eine dritte Bahnsteigkante in Westend
zum Zugtausch muss dringend hergestellt
werden, ebenso wie die Zugbildungsanlage
zwischen Tempelhof und Südkreuz und ein
Kehrgleis westlich von Bundesplatz. Hier ist
DB Netz gefordert, diese wichtigen Projekte
voranzutreiben - für einen stabilen Betriebsablauf
zum Wohle der Fahrgäste, (fm) IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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