Die Priorität für den Lehrter Bahnhof nutzt der
Berliner S-Bahn und ihren Fahrgästen allerdings
nichts - im Gegenteil. Um die Fertigstellung
bis 2006 sicherzustellen, wurde nicht nur
die Überdachung der oberirdischen Bahnsteige
eingekürzt, sondern außerdem wurde der
Bau der S-Bahn vom Nordring zur Stadtbahn,
der so genannten S21 Nord, auf die Zeit nach
2006 verschoben.
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Die Bauarbeiten am Lehrter Bahnhof sind von den Einsparungen ausgenommen. Aber alles andere steht auf dem Prüfstand. Foto: Alexander Frenzel |
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Verschiebungen als Folge der aktuellen
Mittelkürzungen sind vermutlich vor allem
beim Ausbau der Görlitzer Bahn (S-Bahn-Strecke
Treptower Park - Grünau) und - mal
wieder - beim Ostkreuz zu befürchten. Bei
der Görlitzer Bahn sah die bisherige Planung
für 2004 den Beginn mehrerer Brückenerneuerungen
vor, während beim Ostkreuz
selbst bei ausreichenden Finanzen Bauverzug
unvermeidbar wäre, weil das Planfeststellungsverfahren
noch nicht abgeschlossen ist.
Das ist besonders ärgerlich für viele Fahrgäste
der RB 36, da diese seit 14. Dezember 2003
zur „Baufeldfreimachung" von Berlin-Lichtenberg
nach Berlin-Schöneweide zurückgezogen
wurde, und für diejenigen Fahrgäste der RB
24, die bisher in Schöneweide ein- und ausgestiegen
sind. Wegen der geplanten Bauarbeiten
fahren diese Züge jetzt über den Außenring
von Flughafen Schönefeld nach Lichtenberg
und somit an Schöneweide vorbei.
Doch auch die anderen bereits begonnenen
Arbeiten stehen nun „unter Finanzierungsvorbehalt".
Zwar kann als gesichert angesehen
werden, dass die Arbeiten im Abschnitt Zoo -
Charlottenburg - Westkreuz wegen des Zubringerverkehrs
zum Olympiastadion (Fußball-Weltmeisterschaft - siehe oben) ohne
weiteren Verzug fortgesetzt werden, aber
selbst beim Fern-, Regional- und S-Bahnhof
Papestraße (künftig vermutlich „Berlin-Südkreuz")
muss ein Fragezeichen gesetzt werden.
Während sich die Spediteure über die peinliche
Vorstellung deutscher Großunternehmen
bei der Einführung der noch immer nicht absehbaren
Lkw-Maut freuen, müssen die Eisenbahn
und ihre Fahrgäste auf viele Verbesserungen
im Netz länger warten. Nur höfliche
Menschen werden dies noch als „sehr ärgerlich"
bezeichnen. IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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