Wird die durch den Freistaat Sachsen subventionierte
Rollende Landstraße (RoLa) zwischen
Dresden und Prag, auf der seit Jahren
Lkws per Zug über die Grenze gebracht werden,
bald beendet? Bisher war sie bei Spediteuren
wie Lkw-Fahrern gleichfalls beliebt,
bot sie doch kalkulierbare Transportzeiten besonders
durch unkomplizierte und verhältnismäßig
einfache Zollverfahren. Doch mit der
EU-Osterweiterung fallen auch die Zollkontrollen
an der sächsisch-tschechischen weg
und die Laster haben wieder freie Fahrt -
auch ohne Nutzung der Bahn.
Die neue Situation stellt Sachsens Verkehrspolitik
vor neue Problemen. Die RoLa,
die vor dem EU-Beitritt zu 70 Prozent ausgelastet
war, wird nun zum Subventionsgrab.
Bereits in der ersten Mai-Woche, gab das
Sächsische Wirtschaftsministerium an, sank
die Auslastung der Züge auf durchschnittlich
unter zehn Prozent. Damit fahren die Züge
leer- und unrentabel.
Gleichzeitig erwacht ein altes Problem zu
neuem Leben, das die RoLa eigentlich einigermaßen
gelöst hatte. So erreicht die Lkw-Lawine
wieder die Orte zwischen Dresden und der
deutsch-tschechischen Grenze entlang der
Bundesstraße 170. Durch die noch vorhandenen
Hochwasserschäden im Weißeritztal wird
die Situation für die genervten Anwohner zudem
noch schlimmer als vor der Betriebsaufnahme
der RoLa. Sie fordern nun erneut ein
Eingreifen der Politik. Doch die ist überfordert.
Rufe nach einem Lkw- (Nacht)fahrverbot
auf der B 170 scheitern daran, dass es an einer
Alternativstrecke fehlt, die zur Umfahrung
nötig wäre. Auch drohen Schadenersatzansprüche
der Spediteure. Ein Straßenneubau
ist mit Verweis auf den parallelen Bau der
A 17 Dresden - Prag ebenso illusorisch.
Fazit: Eine für alle Beteiligte sinnvolle verkehrspolitische
Lösung droht an bürokratischen
Zwängen wiedereinmal zu scheitern.
Die Rettung wäre die Ausdehnung der RoLa
weit hinein ins deutsche Hinterland und bis
hinter Prag, um so größere Fahrzeitgewinne
zu erreichen und ein freiwilliges Nutzen der
RoLa zu erreichen. Aber dazu fehlt es sicherlich
am notwendigen Geld und dem politischen
Willen. DBV Sachsen
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