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Der Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV),Günter Eiste kritisierte
kürzlich in einem Zeitungsinterview
heftig die Sparbeschlüsse für den ÖPNV. Er
erwartet einen Anstieg der Fahrpreise von
fünf bis acht Prozent. Als einen Grund nannte
er, dass die Ausgleichszahlungen für rabattierte
Schüler- und Studentenkarten bis 2006 um
zwölf Prozent gekürzt würden. Das schlage je
nach Region unterschiedlich durch, aber den
Verkehrsunternehmen würden dadurch Millionenbeträge
fehlen. Auch die Kommunen, denen
finanziell das Wasser bis zum Hals stünde,
könnten die Ausfälle nicht kompensieren.
Eiste glaubt nun, viele Unternehmen werden
nun die Preise stärker erhöhen, Investitionen
verschieben und Takte ausdünnen und bestimmte
Strecken gar nicht mehr bedienen.
Der Vorsitzende des Verkehrsverbundes
Berlin-Brandenburg (VBB), Hans-Werner
Franz, lehnt drastische Preiserhöhungen, wie
von Eiste vorgeschlagen, hingegen ab. „Wir
dürfen uns mit teuren Preisen nicht aus dem
Markt drängen lassen", warnte er. Der VBB
habe erst am 1. April seine Preise angepasst,
die teilweise mit Preissenkungen einher gegangen
seien.
Auch der DBV ist gegen ein Drehen an der
Preisspirale (siehe Signal 2/2004 ) und fordert
daher, ÖPNV-Leistungen öffentlich auszuschreiben
um damit die Kosten zu sinken. Zumal
Eiste darauf hinwies, dass schon jetzt der
Kostendeckungsgrad in Deutschland bei den
meisten Verkehrsbetrieben über 70 Prozent
läge. In Europa liegt dieser Betrag oft bei unter
50 Prozent. Der VDV, mehrheitlich sind
dort kommunale Verkehrsbetriebe Mitglieder,
glaubt nicht an einen Erfolg von Ausschreibungen.
Denn andere Länder, so Eiste, hätten bewiesen,
dass dadurch marktbeherrschende
Oligopole entstünden und statt kommunaler
Verkehrsbetriebe künftig Konzerne das Sagen
hätten. „Und damit die Preise wieder steigen."
Der DBV ist dagegen der Ansicht, dass
der Wettbewerb zu Kostensenkungen auch
dauerhaft führen kann und warnt davor, einen
Kampf um Besitzstände auf den Rücken
des Fahrgastes zu führen. Zumal in Deutschland
die Ticketpreise für Bus und Bahn weltweit
mit zu den höchsten zählen, (mkv) DBV
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