Was schon lange in Strausberg bei Berlin befürchtet
wurde, ist nun eingetreten: Massive
Kürzungen im Fahrplanangebot der Straßenbahn.
Die Strausberger Straßenbahn beginnt
ihre werktäglichen Fahrten seit dem 31. Mai
2004 erst eine Stunde später (neu: 5.06 Uhr)
und bereits um 20.45 Uhr fährt der letzte Zug.
An Wochenenden und Feiertagen gibt es sogar
nur noch einen 40-Minuten-Takt.
Begründet wurde diese Sparmaßnahme mit
gekürzten Zuschüssen der Stadt Strausberg
für die als Strausberger Eisenbahn GmbH firmierende
Umlandstraßenbahn. Gab es 2003
noch 410 000 Euro für den Betrieb, so sind es
heuer noch 315 000 Euro - dieser Betrag
steht sogar noch unter Haushaltsvorbehalt!
Zwar gibt es vom Kreis Märkisch Oderland
einen Zuschuss von 179 000 Euro. Besonders
kritisch ist es aber, dass das Land Brandenburg
sich aus seiner Verantwortung zurückzieht.
Ab 2005 soll es keine Zuschüsse mehr
geben (derzeit 62 000 Euro).
Auch für die Mitarbeiter hat es Auswirkungen.
Entlassungen konnten nur mit der Einführung
einer 30 Stunden-Woche ohne Lohnausgleich
vermieden werden.
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Wer abends nicht mehr mit der Straßenbahn nach Haus fahren kann, wird auch morgens mit dem Pkw fahren Foto: Frank Lammers |
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Pikant auf der anderen Seite, dass das Land
weiterhin den S-Bahn-Betrieb zwischen
Strausberg und Strausberg Nord, den die DDR
erst 1955 einrichtete, immerhin eine Art Parallelverkehr
zur seit 1913 fahrenden Straßenbahn,
bezahlt und sogar eine Verdichtung vom
heutigen 40 auf einen 20-Minuten-Takt bestellen
möchte.
Der DBV vermutet, dass das Land mit diesem
Vorgehen zugunsten der S-Bahn - und
damit auch der Deutschen Bahn AG - der
Straßenbahn den Garaus machen will, (mkv.) DBV
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