Für 2014 ist gegenwärtig der Bau einer Wendemöglichkeit
für Züge am Freizeit- und
Erholungszentrum in Oberschöneweide
vorgesehen, um den Studentenverkehr von
und zur Hochschule für Technik und Wirtschaft
(HTW) in diesem Bereich besser in
den Griff zu bekommen. Das erweist sich
angesichts völlig überfüllter Bahnen als immer
dringlicher.
Um auch dem Veranstaltungsverkehr
im Bereich Wuhlheide gerecht zu werden,
müsste diese Wendemöglichkeit allerdings
viel weiter östlich liegen (im Bereich der
Spindlersfelder Brücke), aber das scheint
gegenwärtig nicht durchsetzbar.
Während bis Mitte 2013 der Bau eines
Wendedreiecks vorgesehen war, wird nun
ein Wendegleis für Zweirichtungszüge geplant.
Möglich wird dies durch den (vorläufigen?) Verzicht des Landes auf den Bau einer
neuen Endstelle der Linie 62 unter den Bahnbrücken
am S-Bahnhof Mahlsdorf, wodurch
urspünglich für diese Linie eingeplante
Zweirichtungszüge im Raum Schöneweide
eingesetzt werden können. Problematisch
erscheint die daraus folgende Begrenzung
auf Zweirichtungszüge für sämtliche dort
endenden Verstärkerfahrten und Linien.
Auf immer mehr Linien werden Zweirichtungszüge
für den Betrieb zwingend benötigt,
sodass sie für einen Einsatz bei Baustellenverkehren
nicht mehr zur Verfügung stehen.
Man hört schon künftige Lamentos der
BVG: „Verstärker sind leider nicht möglich,
weil alle Zweirichtungszüge andernorts in
Linienverkehren und Bau-Pendelverkehren
gebunden sind …“. Oder umgekehrt.
Der Nebeneff ekt der erneuten Planänderung:
Die BVG umgeht ein zeitaufwendiges
Planfeststellungsverfahren, wobei
sich allerdings die Frage stellt, warum die
gesamte Angelegenheit nicht bereits im
Zusammenhang mit der vor sieben (!) Jahren
erfolgten Hochschulansiedlung an der
Wilhelminenhofstraße geklärt wurde. Auch
ist nicht gesagt, dass die Plangenehmigung
seitens der Technischen Aufsichtsbehörde
schneller erfolgt als die Planfeststellung
eines Wendedreiecks. Alle Anlieger des
Wendedreiecks hatten ihr Einverständnis
bereits ausdrücklich erklärt, sodass Verzögerungen
– etwa durch Klagen – dort nicht
zu erwarten waren.
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Kehranlage an der Haltestelle FEZ: Die Planungen der BVG (Abb. 1 und 2) und IGEB-Vorschläge dazu (Abb. 3 und 4). Die IGEB-Vorschläge bieten den Vorteil des beidseitigen Wendens und des Abstellens von Arbeits- und Sonderzügen ohne Rangiermanöver – in Abb. 4 sogar mit weniger Weichen als bei der BVG-Planung. Idee: IGEB, Artur Frenzel, Zeichnung: Stefan Retzlaff |
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Die jetzt beabsichtigte Endstellenausführung
lässt leider keine flexible und fahrgastfreundliche
Lösung erwarten – eher im
Gegenteil. So wird das Wendegleis zwar sehr
aufwendig mit fünf Weichen eingebunden,
ist aber längst nicht zur einfachen Nutzung
für Züge aus beiden Richtungen geeignet.
Außerdem müssten Züge aus Richtung Köpenick
dreimal zeitraubend die Richtung
ändern, um wieder zurückfahren zu können.
Bei einem Dreieck wäre das einfacher.
Was hinter dem Verschleppen des Wendedreiecks
durch die BVG und letztlich
seinem vorläufigen Scheitern stecken dürfte,
ist der Versuch, eine Vorfestlegung zu
erreichen, welche Linien (angesichts des
jahrelangen Engpasses am Bahnhof Schöneweide)
und welche Verstärkerlinien zukünftig
am Freizeit- und Erholungszentrum
(FEZ) enden sollen. Und das dürfte bei einer
Stumpfendstelle nicht – wie u. a. von der
IGEB favorisiert – die Linie 37 sein. Denn auf
der werden bis 2016 (Einrichtungs-)Tatras
verkehren, die das Endstellengleis FEZ aber
nicht nutzen können. Also hätte die BVG die
Führung der Linie 21 zum FEZ durch die Hintertür
durchgesetzt.
Eine solche Lösung hat aber folgende
Nachteile:
- Auf diese Weise werden die beiden Hochschulstandorte
der HTW in Karlshorst und
Oberschöneweide nicht verbunden.
- Während die 37 eine Tagesverkehrslinie
(Betriebszeit ca. 6 bis 20 Uhr) ist, hat
die 21 eine Betriebszeit von 4.30 Uhr bis
Mitternacht (zukünftig hoff entlich ohne
40-Minuten-Pause vor Mitternacht!). Die
21 würde nach dem Vorlesungsende um
20.30 Uhr also ohne Fahrgastaufkommen
durch die Wilhelminenhofstraße fahren
und am abends menschenleeren FEZ statt
am rund um die Uhr betriebsamen Bahnhof
Schöneweide enden.
Um tagsüber Verstärkerfahrten zwischen
den beiden Hochschulstandorten in
Oberschöneweide und in Karlshorst anbieten
zu können, könnte die BVG mit der
Stumpfendstelle am FEZ Druck erzeugen,
um auch am S-Bahnhof Friedrichsfelde
Ost eine weitere Stumpfendstelle im Netz
anzulegen. Wesentlich sinnvoller wäre es
allerdings, endlich an der Allee der Kosmonauten/Rhinstraße eine Gleisverbindung
von Ost nach Süd zu verlegen und die
Linien 18 und 37 zu einer Tagesverstärkerlinie
von Springpfuhl über beide HTWStandorte
zum FEZ zu verbinden. Dann
könnten die Zweirichtungszüge auf einer
neuen langen 18 auch weiterhin sinnvoll
eingesetzt werden.
Doch auch ohne diese Vorzugsvariante
kann der Führung der 21 zur HTW gegengesteuert
werden, indem zunächst die 37 auf
Zweirichtungszüge umgestellt wird, was
auch dem Ansatz einer behindertenfreundlichen
Verbindung von Schöneweide/Karlshorst
zum Krankenhaus Herzberge besser
entspricht. (mg) IGEB Stadtverkehr
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