Planung

20 Jahre und kein bißchen leise

Am 6. März 1994 wurde die Bürgerinitiative Westtangente (BIW) 20 Jahre alt. Die Bürgerinitiative ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Berliner Landesverband sowie im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU).

Ziele

Die parteiunabhängige Bürgerinitiative Westtangente wendet sich seit ihrer Gründung im Jahre 1974

  • gegen die Planung und den Bau weiterer Berliner Stadtautobahnen,
  • insbesondere gegen das 8 km lange Teilstück "Westtangente",
  • gegen eine Zunahme des Autoverkehrs, gegen weitere Stadtzerstörung durch den Autoverkehr,

und sie fordert

  • Vorrang für den Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖPNV),
  • Verkehrsvermeidung durch eine ökologisch durchdachte Stadtplanung,
  • weitere Grünflächen zur Durchlüftung der Innenstadt und Erholung für die Einwohner aller Altersgruppen.

Arbeitsweise

Im Laufe der Jahre hat sich die BIW mit allen Verkehrsarten auseinandergesetzt und fordert eine Abrüstung im Verkehrsbereich. Sie versteht sich als Teil der Umweltschutz- wie auch der Friedensbewegung und macht zahlreiche gewaltfreie, meist spaßige (Happening-)Aktionen, druckt zahlreiche Flugblätter, Plakate und Informationsbroschüren, beteiligt sich ständig an vielen Diskussionen mit Bürgern, Politikern und Parteien und veranstaltet selbst zahlreiche zu diesen Themen. Sie hat sich durch ihre zukunftsweisenden Konzepte einen Stellenwert erarbeitet, der von der Bevölkerung, der Presse und den Politikern zunehmend beachtet wird.

Mitglieder

Die BIW hat etwa 400 Mitglieder. Obwohl die Zahl ihrer aktiven Mitarbeiter je nach brennender Aktualität schwankt, bleibt doch ein fester Kern, der auch jederzeit den Rückhalt in der Bevölkerung durch Unterschriftenaktionen nachweisen kann - und dies auch tut. Es gibt weder hauptamtliche Mitarbeiter noch ABM-Kräfte, alle arbeiten in der BIW ausschließlich ehrenamtlich und je nach Interesse und Zeitbudget unterschiedlich lange und intensiv mit. Die Mitglieder kommen aus allen Berufs- und Altersgruppen, der Frauenanteil beträgt etwa ein Drittel. Inzwischen sind diverse BIW-Mitglieder in die unterschiedlichsten Institutionen hineingewachsen und setzen ihr Engagement dort jeweils unabhängig von der BIW fort. Die zahlreichen Zuarbeiter(innen) auch in Parteien und Verwaltungen sind nicht in Zahlen zu fassen. Der BIW-Rundbrief wird an 1.500 interessierte Personen drei bis vier Mal im Jahr kostenlos verschickt.

Finanzen

Die BIW lebt seit ihrer Gründung ausschließlich von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Einnahmen aus dem Erlös ihrer Veröffentlichungen. Die BIW erhält keinerlei staatliche Unterstützung und hat sich die Klagegelder wie auch die für die Flugblätter, Informationsbroschüren, Büromieten, Porti usw. selbst ersammelt.

Zukunft

Die BIW will ihre Vorstellungen auch weiterhin in die offiziellen Planungen als demokratisches Element einfließen lassen und ist deshalb immer wieder auf den engen Kontakt zu den Bewohnern angewiesen.

Noch bis zum 30. März zeigt die BIW anläßlich ihres 20-jährigen Bestehens eine Ausstellung. Sie ist zu sehen im ehemaligen Ökodorf (heute KAA 14), Kurfürstenstraße 14 (linker Seitenflügel) dienstags bis freitags von 16 bis 20 Uhr, sonnabends und sonntags von 14 bis 20 Uhr (nahe U-Bf Kurfürstenstraße und U-Bf Bülowstraße).

BIW

aus SIGNAL 2-03/1994 (April 1994), Seite 23

 

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