|
Die Benutzung der BVG und insbesondere der Tram wird in Berlin immer
unattraktiver. Während in anderen Städten enorme Fahrgastzuwächse
durch moderne Straßenbahnsysteme zu verzeichnen sind, werden die
Berliner Tram-Fahrgäste vergrault, unter anderem,
- weil durch Taktausdünnungen die Wartezeiten immer länger und die
Bahnen immer voller werden,
- weil Straßenbahnen und Busse in immer längeren Auto-Staus stehen,
- weil die Tram durch Ampelschaltungen nicht
bevorrechtigt, sondern gegenüber dem Autoverkehr
bewußt benachteiligt wird,
- weil es bei Bauarbeiten oft nur Schienenersatzverkehrgibt, obwohl
andere Städte beweisen, daß fast alle Baumaßnahmen auch "unter dem
rollenden Rad" stattfinden können.
|
Es war einmal. Der Streckenabschnitt nach Altglienicke wurde "abgewickelt". Die Gefahr weiterer Straßenbahn-Stillegungen ist gerade im Südost-Netz unverändert groß. Foto: Marc Heller (1992) |
|
Den Ärger der Fahrgäste über diese Schikanen bekommen jedoch meist nicht
die Verantwortlichen ab, sondern die selbst durch diese Politik und die
Zunahme des Verkehrs immer stärker belasteten Fahrer der BVG, die für die
falschen Berliner Weichenstellungen am wenigstens verantwortlich sind.
Zu einer besonders problematischen Region hat sich der Berliner Südosten
entwickelt.
Deshalb haben der Berliner Fahrgastverband IGEB und der Personalrat der
BVG-Straßenbahn- betriebshöfe Köpenick und Schöneweide gemeinsam den
"Tram-Report Südost" erarbeitet, der die Fahrgäste über einige Probleme
des BVG-Verkehrs und die wahren Ursachen informieren will. Wichtiger
Bestandteil ist die "Kummerkarte", auf der die Fahrgäste ihre Anregungen und
Probleme aufschreiben können. Die IGEB wird die Kummerkarten auswerten
und den gesammelten Fahrgastärger den Verantwortlichen und der
Öffentlichkeit bekanntgeben.
Der "Tram-Report Südost" wurde am 18. Mai in Treptow am Bahnhof Schöneweide
und in Köpenick am Schloßplatz an die Fahrgäste verteilt. Für Sie, liebe
SIGNAL-Leser, haben wir ein Exemplar in der Mitte beigeheftet. IGEB
|