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Mit den am Ende der Einwendungsfrist am 11. Juli abgegebenen 18.526
Einsprüchen erneuert die ANTI-TUNNEL-GmbH ihre Forderung nach Abbruch
des Planfeststellungsverfahrens für die Tiergarten-Tunnel. Neben
Unterschriften-Listen wurden tausende individueller Einsprüche,
hunderte Einsprüche von direkten Anwohnern der Verkehrstrassen,
ausführliche Einsprüche mit bis zu 50 Seiten von Bürgerinitiativen,
Naturschutzverbänden, Parteien und anderen Organisationen sowie Einsprüche
aus dem gesamten Bundesgebiet und auch aus dem Ausland dem Verkehrssenator
überreicht. Da keine 300 Einwendungen die Anhörungsbehörde direkt erreichten,
kommen von der Gesamtzahl der Einsprüche 98% in Form von Ablehnungen des
Straßen-, Bahn- und U-Bahn-Tunnels von der ANTI-TUNNEL-GmbH. Die Milliarden
verschlingenden Tunnel-Projekte werden vehement abgelehnt, weil sie
ökologisch schädlich und verkehrlich unsinnig sind. Der Straßentunnel wird
mehr Autoverkehr ins Herz der Stadt ziehen und ist der Anfang der
Westtangente. Der Fern- und Regionalbahn-Tunnel samt Zentralbahnhof verhindert
eine schnelle Verbesserung der Eisenbahnanbindung Berlins, weil ungeheuere
Finanz- und Planungskapazitäten über Jahrzehnte an einem Punkt im
Eisenbahnnetz gebunden werden und die notwendigen kleinteiligen
Verbesserungen an vielen Stellen im Netz unterbleiben müssen. Der
U-Bahn-Tunnel der Linie U5 macht nur Sinn im Zusammenhang mit dem
städtebaulich katastrophalen Zentralbahnhof Lehrter Bahnhof und wird daher
abgelehnt; eine Erschließung z.B. des Regierungsviertels ist billiger
und schneller mit der Straßenbahn zu erreichen.
Der äußerst geringe Eingang von Einwendungen bei der Anhörungsbehörde
ist Resultat der kaum vorhandenen Öffentlichkeitsarbeit des Senats. Eine
breite Diskussion dieses Jahrhundertprojektes sollte damit vermieden
werden, um das Planverfahren schnell und ohne Bürgerproteste durchziehen zu
können.
Mit den 18.526 Einsprüchen hat die ANTI-TUNNEL-GmbH, ein Zusammenschluß
aus über 50 Bürgerinitiativen, Naturschutzverbänden und anderen
Organisationen, dem Senat aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und
die größte Zahl von Einsprüchen in einem Planfeststellungsverfahren in der
Berliner Planungsgeschichte gesammelt und rechtswirksam übergeben. ANTI-TUNNEL-GmbH
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