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Schneller- Ecke Hasselwerderstraße. Die derzeit nicht genutzten Straßenbahngleise in der Treptower Schnellerstraße sollen herausgerissen werden. Weniger engagiert ist das Bezirksamt Treptow, wenn es um Erhalt und Ausbau der Straßenbahn geht. Foto: I. Schmidt |
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Anfang der 70er Jahre brach über das durch die Teilung zwar geschädigte,
aber immer noch recht umfangreiche Straßenbahnnetz im Bezirk Treptow eine
verheerende Stillegungswelle herein. Was den ohnmächtigen Fahrgästen als
weiterer "Fortschritt im Zeichen des Sozialismus" verkauft wurde, war in
Wahrheit nichts anderes als eine
Spätfolge des Mauerbaus: Dem stetig anschwellenden Kfz-Verkehr sollte in
Nord-Süd-Richtung ein Ersatz für die durch den Westteil führende
F bzw. B 96 geschaffen werden - und da war die Straßenbahn nur im Weg.
Aber anders als im Westteil der Stadt zumeist geschehen, wurden im
Ostteil nicht gleich alle Schienen aus den Straßen herausgerissen.
So erinnern noch 20 Jahre später viele Gleise an die damalige
verkehrspolitische Fehlentscheidung, so in der Baumschulenstraße, im
Ortskern Treptow und in Niederschöneweide.
Real-Sozialismus und Mauer sind Vergangenheit, aber eine vorausschauende
und weitsichtige Verkehrspolitik ist damit noch längst nicht eingekehrt.
So zeigt das Bezirksamt Treptow und hier insbesondere der Treptower
Baustadtrat Schmitz (SPD) allen Finanzrestriktionen zum Trotz ein großes
Engagement beim Herausreißen von nicht mehr genutzten Straßenbahngleisen.
So sollen jetzt die Gleise in der Schnellerstraße, bis 1992 als Zufahrt
zum RAW Schöneweide genutzt (in dem früher auch BVB-Straßenbahnzüge
gewartet wurden), herausgerissen werden, um der Vision der autogerechten
Stadt wieder ein trauriges Stück näher zu kommen. Es wäre schön, wenn
der Baustadtrat ein ähnliches Engagement auch einmal zur Beschleunigung
von Bauarbeiten aufbringen würde, die immer wieder zu monatelangen
Unterbrechungen von Straßenbahnlinien führen, oder wenn das Bezirksamt
sich verstärkt für die umweltgerechte Erschließung des Entwicklungsgebietes
Johannisthal/Adlershof per Straßenbahn einsetzen würde. IGEB
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