Da eine erste allgemeine Beurteilung ohne
Details erwünscht war, mußten die Teilnehmer an der Umfrage zu den
verschiedenen Punkten
lediglich Kreuze machen in den Spalten
"Zustimmung", "Unentschieden",
"Ablehnung" und "keine Meinung".
Gefragt wurde nach der Farbgebung außen, der Breite der Türen, Anzahl
und Anordnung, der Aufteilung des Innenraumes, der Anordnung der Sitze,
den Notruf- und Informationseinrichtungen,
den Stellflächen für Gepäck usw., den Übergängen
zwischen den Wagen und abschließend nach dem Gesamteindruck.
Der Rücklauf mit 137 auswertbaren Fragebögen gebietet zwar eine
gewisse Zurückhaltung in der Interpretation der Ergebnisse, ist
aber ausreichend,
um Tendenzen ablesen zu können. Unterstützt
wird dies, da zu keiner Frage die Nennung
"keine Meinung" über 5% betrug, so daß dies vernachlässigt werden
konnte. Bei der nachfolgenden Aufführung von Quotenpaaren steht die
erste Zahl stets für die Meinung der Besucher des Mitarbeitertages,
die zweite für die des
Fahrgasttages.
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Foto: Thomas Billik |
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Groß war der Andrang am Tag der offenen Tür in der S-Bahn Hauptwerkstatt in Schöneweide. Im Mittelpunkt des Interesses stand ein Zug der neuen Baureihe 481. Überrascht wurden die Besucher mit dem Modell einer Holzbank für den neuen Zug, das bei den meisten Besuchern große Zustimmung fand. Es ist dennoch zu befürchten, daß sich die S-Bahn GmbH nicht traut, ein solches vermeintlich antiquiertes Sitzmöbel in ihre neuen Züge einbauen zu lassen, nicht einmal probeweise. Foto: Marc Heller |
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1. Farbgebung
Nur die Hälfte der Antwortenden, 54% der
Mitarbeiter der S-Bahn und 50% der Fahrgäste,
befürworteten die neue Farbgebung des vorgestellten
Zuges, während immerhin ein Drittel unentschieden
war und 13% bzw. 16% dagegen waren. Hier
zeigt sich wohl der starke (oder nostalgische?)
Wunsch der Berliner nach Erhalt der klassischen Farbgebung
der Berliner Verkehrsmittel.
2. Türen
Zu den Türen äußerten sich sowohl
S-Bahn-Mitarbeiter (83%) als auch Fahrgäste (76%)
überwiegend positiv, die Ablehnung lagjeweils unter 5%.
3. Innenraum
Hier waren die Meinungen eher "durchwachsen": Nur der Hälfte
der S-Bahner und der Fahrgäste (53% bzw. 48%) gefiel die
Innenraumaufteilung, über ein Drittel war unentschieden.
4. Anordnung der Sitze
Auch wenn die Zustimmung die Ablehnung überwog, nirgends war die
Zurückhaltung so groß. In beiden Gruppen kreuzte die Hälfte
unentschieden an (48% bzw. 46%).
5. Notruf- und Infonnationseinrichtungen
Hier gab es deutliche Unterschiede: Von den S-Bahnern
äußerten sich 54% positiv und 26% negativ - die höchste
Ablehnungsquote überhaupt!
Bei den Fahrgästen war das Verhältnis dagegen 70% zu 3%. Es
bleibt die Frage, warum sich die S-Bahn-Mitarbeiter so skeptisch äußerten.
Fürchten sie einen häufigen Mißbrauch der
Kommunikationseinrichtungen?
6. Stellflächen
Zu dieser Frage gab es mit 19% die stärkste Ablehnung
der Fahrgäste, aber auch 14% der S-Bahner
können sich mit dem "Freiflächenkonzept"
des neuen Zuges nicht anfreunden. Gut ein Drittel war unentschieden.
7. Wagenübergänge
Ein einheitliches Bild: Deutliche Zustimmung sowohl bei den
Betriebsangehörigen (72%) als auch bei den künftigen Nutzern (84%),
die zu diesem Punkt ihre stärkste Zustimmung äußerten.
8. Gesamteindruck
Den "Fahrern" gefällt der neue Zug mit 65% Zustimmung etwas besser
als den "Gefahrenen", von denen sich 59% positiv äußerten. Fast alle
anderen waren unentschieden.
Natürlich hätte die IGEB gern auch nach der Beurteilung der Holzsitze
gefragt. Aber der Bau eines Modelles für Holzsitze in den neuen Zügen
war ein gut gehütetes Geheimnis, mit dem die Mitarbeiter der
Hauptwerkstatt die Kollegen und Fahrgäste - und wahrscheinlich auch die
Fahrzeughersteller - überraschten. Eine Umfrage der S-Bahn GmbH zu
den Holzsitzen brachte jedoch eine bemerkenswert hohe Zustimmung.
Hoffentlich ist dies für die Verantwortlichen Motivation genug, zunächst
einmal für den
vorhandenen Wagenpark die überfällige Entscheidung
"pro Holz" zu treffen, denn einerseits werden die
Holzbänke verschrotteter Züge der BR 475 nicht mehr weggegeben, sondern
für den Einbau in die BR 476 eingelagert, andererseits fehlt noch immer
die Entscheidung, die schrecklichen
Kunststoffsitze nun endlich auch durch diese Holzbänke zu ersetzen.
Jeder, der diese Entscheidung verzögert, sollte an einem heißen
Sommertag mal eine Stunde "Plaste-Klasse" fahren
IGEB
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