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BVG-Logik: Längere Bahnsteige und weniger Platz für Fahrgäste
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Verlängerter Bahnsteig U-Bf Stadtmitte. Ende September begann auf der U6 der jetzt mögliche Einsatz von Sechs- statt Vier-Wagen-Zügen. Damit verbunden war, gewissermaßen zur „Belohnung“ der Fahrgäste für das Erdulden jahrelanger baubedingter Einschränkungen, die Erweiterung des Berufsverkehrstaktes auf fünf Minuten, was zugleich eine Reduzierung des Platzangebotes bedeutet. Foto: Stefan Schnerr |
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Die Fertigstellung der Bahnsteigverlängerungen auf der U6 ermöglicht hier nun
den Einsatz von 6- statt 4-Wagen-Zügen. Die Fahrgäste der U6, die während
der fünfjährigen Bauzeit immer wieder monatelange Pendelverkehre, z.T. im
Halbstundentakt, und Umwege durch geschlossene Ausgänge ertragen mußten,
wurden von der BVG in besonderer Weise belohnt: Ende September
wurde der Berufsverkehrstakt von bisher 3 auf nun mehr 5 Minuten verlängert,
was einer Reduzierung des Platzangebotes um 10% entspricht (bisher 20 Züge
x 4 Wagen = 80 Wagen je Stunde/Richtung; jetzt 12 Züge x 6 Wagen = 72 Wagen
je Stunde/Richtung). Regelmäßige Zählungen hätten ergeben, so die BVG, daß
ein 5-Minuten-Takt vorerst ausreichend sei und ansonsten ein
betriebswirtschaftlich nicht vertretbares Überangebot vorhanden wäre. (Wir
empfehlen der BVG den Versuch, während des Berufsverkehrs
beispielsweise zwischen Seestraße und Leopoldplatz einen Stehplatz
zu erkämpfen ...)
U7 abends ohne Anschlüsse
Auch sonst ist der U-Bahn-Bereich immer wieder für unangenehme Überraschungen
gut. Der neue Abend-Fahrplan der U7 kann nur noch als fahrgastfeindlich
bezeichnet werden. Sämtliche bisher abends gebotenen Umsteigeanschlüsse an
der Berliner Straße, am Mehringdamm und am Hermannplatz sind beim 10- und
sogar beim 20-Minuten-Takt entfallen. Den Fahrgästen werden jetzt Wartezeiten
von z.T. über einer Viertelstunde selbst in Hauptumsteigerelationen an
allen drei o.g. - wie auch an praktisch allen anderen Umsteigebahnhöfen -
zugemutet.
Geschäftsschluß bei der BVG
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U-Bf Hermannplatz auf der U7. Abends gibt es auf der U7 keine Anschlüsse mehr zu den anderen U-Bahn-Linien. Ärgerlich ist ferner, daß bei der U-Bahn - im Gegensatz zum BVG-Busbereich - generell nicht auf den seit dem 1. November verlängerten Ladenschluß reagiert wurde. Erfreulich ist demgegenüber, daß die BVG auf U7 und U9 den 10-Minuten-Takt am Wochenende tagsüber wieder verdichtet hat Foto: Marc Heller |
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Und schließlich zeigt man sich auch hinsichtlich der Verlängerung der
Geschäftsöffnungszeiten gewohnt behäbig. Während fast alle Einzelhändler
in der Berliner Innenstadt frühzeitig angekündigt hatten, ihre Geschäfte
ab 1. November abends bis 20 Uhr offen zu halten, wird bei der U-Bahn z.B.
der Betrieb auf der City-U-Bahn-Linie 15 ab 19.30 Uhr unverändert auf den
Pendelverkehr Uhlandstraße - Wittenbergplatz reduziert, und die
Einkaufszentren Wilmersdorfer Straße und Hermannplatz werden mit aus
allen Nähten platzenden Zügen auf der U7 ab 19.30 Uhr nur noch im
10-Minuten-Takt bedient.
Aber wenigstens einem Überfüllungsproblem hat die BVG nun endlich abgeholfen:
Der vor zwei Jahren im gesamten U-Bahn-Netz eingeführte generelle
10-Minuten-Takt am Sonnabend-Nachmittag und sonntags ganztägig wurde jetzt
auf der U7 und U9 zugunsten eines 6/7/7-Minuten-Taktes zurückgenommen.
Fahrgastorientierter reagierte der BVG-Busbereich auf die Novellierung des
Ladenschlußgesetzes. Alle normalerweise nach Geschäftsschluß verkürzt
fahrenden Linien werden künftig bis 20 Uhr und sonnabends bis 16 Uhr in die
Geschäftszentren fahren. Die bisher auf diesen Linien donnerstags bis
20.30 Uhr durchgeführten zusätzlichen Fahrten entfallen dagegen.
Ikarus - Abschied ohne Tränen
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Ein Stück Berliner Verkehrsgeschichte ging Ende Oktober zuende. Die Ikarus-Busse werden jetzt nur noch bei solchen Sonderverkehren eingesetzt. Die meisten Fahrgäste werden nicht traurig sein, nun auf die tägliche Klettertour in die zu hohen Fahrzeuge verzichten zu müssen. Foto: I. Schmidt |
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Insbesondere für ältere Fahrgäste und diejenigen mit Koffer oder
Kinderwagen bringt der neue Winterfahrplan eine wesentliche Erleichterung.
Die für so manchen Fahrgast beinahe unüberwindbare Einstiegshöhe der
Ikarus-Busse wird man zukünftig nur noch bei Sonderverkehren sowie im
Schienenersatzverkehr zu bewältigen haben. Im regelmäßigen Linieneinsatz
hat der alte Ikarus in Berlin ausgedient.
IGEB
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