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Kürzlich haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Fahrgast-Abteilung des
Berliner Fahrgastverbandes IGEB zwei Verbesserungen angeregt, die
bereits umgesetzt wurden bzw. kurzfristig realisiert werden.
Der erste kleine Erfolg betrifft die U-Bahn-Linien, auf deren Bahnhöfen es
keine Zugabfertiger mehr gibt. Auf den Linien 1, 4, 6, 8 und 9 fertigen die
Zugfahrer sich selber ab, indem sie den Aus- und Einsteigevorgang am Zug
durch einen großen Spiegel oder Monitor beobachten. Das führt dazu, daß
alle Züge immer bis zum installierten
Spiegel oder Monitor Vorfahren, was bei verkürzten Zügen bedeutet,
daß Fahrgäste, die am hinteren Bahnsteigende warten, vorrennen müssen.
Eine wenig kundenfreundliche Praxis also.
Nachdem im ersten Schriftwechsel die BVG eine Kennzeichnung der Halteplätze
ablehnte und auch keine Möglichkeit sah, in den Zielanzeigern auf dem
Bahnsteig über den tatsächlichen Halteplatz zu informieren, sagte sie jedoch
jetzt zu, daß wenigstens alle Züge mit zwei Wagen (Kurzzüge) in der
Bahnsteigmitte halten. Da hier der Spiegel nicht durch den Zugfahrer
eingesehen werden kann, soll dieser - wie z.B. bei allen U-Bahn-Zügen in
München üblich - das Beenden des Ein- und Aussteigens von der Fahrertür
aus beobachten und von dort per Mikrofon den Zug abfertigen.
Mit dieser Änderung sind immerhin die gravierendsten Fälle beseitigt, aber
es bleibt das Problem bei den Fahrten mit 4-Wagen-Zügen erhalten, wenn
diese bis zur Tunneleinfahrt Vorfahren und der Bahnsteig für 6- bzw.
8-Wagen-Züge gebaut wurde. Auch dann müssen die Fahrgäste zuweilen
olympiareife Sprints vollbringen.
Die zweite Verbesserung betrifft die Zugzielanzeiger auf dem Bahnsteig des
S-Bfs Westend. Die beiden Anzeiger sind hier jeweils in der Bahnsteigmitte
angebracht worden. Wer den Zugang vom nördlichen Brückenteil benutzt, muß
erst einmal raten, wohin welcher Zug fährt. Denn von hier aus kann weder
das Zugende noch einer der beiden Anzeiger gesehen werden. In der
Vergangenheit kam es deshalb vor, daß Fahrgäste eine zehnminütige
Zwangspause einlegen mußten. Standen zwei Züge am Bahnsteig, sind manche
Fahrgäste schlicht in den falschen Zug, nämlich den, der gerade erst
angekommen war, eingestiegen.
Die Fahrgastabteilung der IGEB wies die DB AG, Geschäftsbereich
Personenbahnhöfe, auf diese Problematik hin. (Für die Bahnsteige und
Informationseinrichtungen auf den Bahnsteigen ist nicht die S-Bahn Berlin
GmbH zuständig.) Von dort erhielten wir nun die Zusicherung, daß
schnellstmöglich als weitere Anzeigemöglichkeit "Zug fährt zuerst" in die
Anzeiger aufgenommen und eine Versetzung eines Anzeigers in den nördlichen
Bahnsteigbereich (Richtung Jungfernheide) geprüft werde. Die Idee, dort
einfach einen dritten Zugzielanzeiger aufzuhängen, wurde mit dem Hinweis
darauf, daß jeder Bahnsteig höchstens zwei Anzeiger hätte, abgelehnt.
IGEB
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