Der Zug fährt angenehm ruhig, jedoch neigt er auf nicht ganz so gutem Gleis
stark zum Schaukeln und Schlingern. Unangenehm fällt auch
zeitweise starkes Rucken während des Anfahr- und Bremsvorganges im hinteren
Zugteil auf. Die einzelnen Wagen laufen wohl nicht so synchron, wie sie es
sollten.
Das Wageninnere wirkt angenehm und unaufdringlich, auch die Beleuchtung ist
angemessen. Die Abteiltiefe garantiert genügend Beinfreiheit.
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Foto: Marc Heller |
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Der Startschuß zur Erprobung der BR 481 war bereits am 11. Dezember gefallen, doch erst in den letzten Wochen fuhren die Prototypen regelmäßig im Linieneinsatz. Foto: Marc Heller |
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Der Preis dafür ist allerdings ein geringeres Sitzplatzangebot im Zug. Die
Liebhaber von Längs oder Quersitzen haben nun die Wahl. Auf den Sitzen selber
hält man es einige Zeit aus. Ein erneuter Versuch mit Holzsitzen wurde
gestartet. Emotional wird der eine oder die andere die Holzbänke als
altertümlich ablehnen, tatsächlich sitzt es sich aber sehr gut darauf.
Das Holzmodell sollte deshalb sehr ernsthaft weiterverfolgt werden.
Etwas knapp bemessen sind die Festhaltemöglichkeiten. Man sollte über
zusätzliche Haltestangen in Längsrichtung nachdenken.
Beachtung verdient die Haltestellenanzeige: Alle folgenden Bahnhöfe werden
der Reihe nach aufgezählt, bis kurz vor dem nächsten Bahnhof dieser angezeigt
wird. Die Anzeige, nach welcher Seite man aussteigen muß, sollte gleich mit
erscheinen und nicht erst beim Halt des Zuges, wie es ja bei der U-Bahn schon
zu sehen ist. Die zahlreichen Notrufknöpfe, auch in Reichweite von den
Sitzplätzen aus, mögen gut gemeint sein. Es muß aber gefragt werden, ob der
hier mögliche und zu erwartende Mißbrauch solche Maßnahmen letztendlich
nicht entwertet und daraus resultierende Betriebsstörungen irgendwann
alltäglich werden.
Die 1. Klasse kann man wohl getrost als Schnapsidee zu den Akten legen.
Im gesamtstädtischen Tarifgefüge ist sie augenblicklich nicht vorgesehen
und auch kaum durchsetzbar. Oder plant man schon 1. Klasse-Abteile im
Gelenkbus?
IGEB
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