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Blickfang in der Mitte des Berliner S-Bahn-Museums ist der Nachbau einer Fahrzeugfront der legendären Baureihe 165. Foto: Mario Lange |
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Die Arbeiten zum Auf- und Ausbau des Berliner S-Bahn-Museums gehen weiter.
Inzwischen wurden u.a. die Informationen über die ausgestellten Objekte
deutlich erweitert und im "Technikteil" ein komplettes Gleisstück mit allen
dazugehörigen Einrichtungen der Stromversorgung und Signaltechnik angelegt.
Zugleich konnte die Sammlung um wichtige Einzelstücke ergänzt werden.
Hervorzuheben sind verschiedene, betriebsfähig hergerichtete Fahrkartendrucker
und großer, von den Dampflokfreunden Berlin e.V. als Leihgabe zur Verfügung
gestellter, komplett restaurierter und funktionsfähiger "Hampelmann",
ein großes Voltmeter aus dem Jahr 1924 (Durchmesser ca. 40 cm) und ein
gußeisernes S-Bahn-Symbol vom S-Bahnhof Potsdamer Platz.
Am 10. und 11. Mai war das Museum nach der Winterpause erstmals wieder
geöffnet. Begünstigt durch das Bahnhofsfest von S-Bahn Berlin GmbH und SFB
Bl auf dem benachbarten S-Bahnhof Griebnitzsee kamen an diesen zwei Tagen
insgesamt rund 800 (!) Besucher ins Museum.
In den Wochen zuvor waren - nach frühzeitiger Anmeldung - Schulklassen hier,
um sich über das Museum und die Geschichte der S-Bahn zu informieren. Dieses
Bildungsangebot will das Museum entsprechend seinen Möglichkeiten noch
erweitern.
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Querschnitt durch die umfangreiche Sammlung an S-Bahnhofs-Schildern. Zu sehen sind unterschiedlichste Formen und Gestaltungen aus verschiedenen Epochen. Darunter sind auch eine Reihe von Schildern mit Bahnhofsnamen, die längst Vergangenheit sind. Foto: Mario Lange |
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Im Juni und Juli zeigt das S-Bahn-Museum eine Ausstellung des kanadischen
Fotografen Michael Klinec. Dieser arbeitet seit fast 20 Jahren an seiner
Fotoserie "Die Berliner S-Bahn - eine bewegende Geschichte". Damals, Ende der
70er Jahre, war er von der Einmaligkeit und Seltsamkeit der S-Bahn angetan.
Die Waggons, die zu dieser Zeit bereits rund 40 Jahre alt waren, wirkten auf
ihn wie "riesige Modellbahnen" aus einem anderen Zeitalter. Die kurzen Blicke,
die sie den Passagieren hinter die Mauer erlaubten, ohne einen Grenzübergang
passieren zu müssen, oder die Geisterbahnhöfe zwischen Anhalter Bahnhof
und Humboldthain, unterstrichen die Einzigartigkeit und Absurdität der
damaligen Situation Berlins.
Doch auch die Schönheit der S-Bahn war nicht zu übersehen. Im Sommer waren
die Bahnhöfe von z.T. hohen Wildblumen überwachsen und von diffusem Licht
durchflutet. In den Zügen leuchteten die Holzbänke golden in den schräg
einfallenden Sonnenstrahlen. Viele der denkmalwerten Bahnhöfe bewahrten
auch im Verfall ihren Charme.
Nach der Wiedervereinigung begann für die S-Bahn eine neue Epoche. Heute
widerspiegeln die Bahnanlagen die allgemeine "Bauwut" in der Stadt. Milliarden
werden ausgegeben, um die Folgen von Krieg, Nachkriegszeit und deutscher
Teilung zu überwinden. Dennoch, wo soviel geändert wird, geht auch viel
verloren!
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Reif für das Museum, aber noch immer im Einsatz. Der Zugzielanzeiger auf dem S-Bf Anhalter Bahnhof hat noch die Beschriftung der 80er Jahre. Der S-Bf Großgörschenstraße heißt heute Yorckstraße, und - noch wichtiger - in Schöneberg kann seit 1993 auf die Ringbahn umgestiegen werden. Foto: Marc Heller (5/97) |
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Die Fotos von Michael Klinec sind Momentaufnahmen aus dem Alltag der Berliner
S-Bahn. Gleich, ob sie zwei oder zwanzig Jahre alt sind, alle Bilder
vermitteln eine wunderbare Stimmung aus Farbe, Licht und Schatten. Sie zeigen
die S-Bahn in der Stadt ebenso wie den ungeheuren Detailreichtum. Ein Besuch
der Ausstellung dürfte Fachleute ebenso begeistern wie tägliche Fahrgäste und
gelegentliche Berlin-Besucher.
Bis einschließlich Oktober wird das S-Bahn-Museum jeweils am 2. Wochenende
des Monats, sonnabends und sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein.
Die nächsten Termine sind der 12. und 13. Juli. Der zum weiteren Ausbau des
Museums notwendige Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 2,50 DM
(IGEB-/DBV-Mitglieder 2,00 DM), für Kinder l DM. Über besondere
Ausstellungstermine wird im SIGNAL berichtet werden. Telefonisch erreichen
Sie das S- Bahn-Museum montags bis freitags über 030/78 70 55 -04 oder -11.
Berliner S-Bahn-Museum GbR
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