Berlin - Hamburg: schneller und öfter. Comeback eines großen Namens:
"Fliegender Hamburger"
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Letzte Vorbereitungen zur Abfahrt des „Fliegenden Hamburger“ in Berlin Zoologischer Garten. Foto: Marc Heller |
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Nur gut zwei Stunden später wurde im Hamburger Hauptbahnhof der Sekt bereitgestellt. Angestoßen wurde auf die erste ICE-Fahrt Berlin - Hamburg nach Fertigstellung der ausgebauten Strecke. Der Sonderzug am 29. Mai war allerdings geladenen Gästen Vorbehalten. Foto: Marc Heller |
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Sonderzug „Fliegender Hamburger“ am 29. Mai nach der Ankunft im Hamburger Hauptbahnhof. Zur Überraschung aller (?) Mitfahrenden war der Zug rund 10 Minuten schneller als geplant. Offensichtlich ist es trotz der Beschränkung des Streckenausbaus auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h möglich, in nur wenig über zwei Stunden von Berlin nach Hamburg zu gelangen. Die Rekordfahrt verdeutlichte einmal mehr, daß die Relation Berlin - Hamburg von der Bahn schon jetzt so attraktiv angeboten werden kann, daß es hier keinen verkehrlichen Bedarf für den Transrapid gibt. Foto: Marc Heller |
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Mit der Fertigstellung des Streckenausbaus Berlin - Hamburg (Verkehrsprojekt
Deutsche Einheit - VDE Nr. 2) und der damit erfolgten Elektrifizierung konnten
die Züge nach dem Abschluß der umfangreichen Ausbaumaßnahmen auf Tempo 160
km/h beschleunigt werden. Dadurch verkürzte sich die Fahrtzeit der
InterCity-Züge auf dieser Strecke um bis zu 18 Minuten auf unter zweieinhalb
Stunden.
Außerdem setzt die DB AG jetzt zwischen Hamburg und Berlin einmal täglich
einen ICE ein. Der ICE 814 fährt die 286 Kilometer lange Strecke in zwei
Stunden und 14 Minuten ohne Zwischenhalte und unterbietet damit die Fahrtzeit
des legendären "Fliegenden Hamburgers" aus den 30er Jahren um drei Minuten.
Mit dem neuen Geschwindigkeitsrekord kann die DB AG jetzt bei der Reisezeit
vom Kurfürstendamm an die Alster auch mit dem Luftverkehr konkurrieren. Die
Abfahrtzeiten des neuen ICE ermöglichen komfortable Tagesgeschäftsreisen von
Hamburg in die deutsche Hauptstadt: Abfahrt in Hamburg Hbf um 6.08 Uhr,
Ankunft Berlin Zoo um 8.30 Uhr, Gegenrichtung Berlin Zoo ab 15.33, Hamburg
Hbf an 17.47. Am 29. Mai wurde diese ICE-Verbindung von Berlin nach Hamburg
in einem feierlichen Akt auf den legendären Namen "Fliegender Hamburger"
getauft.
Insgesamt wurde im neuen Jahresfahrplan die Zahl der Verbindungen
zwischen den beiden größten deutschen Städten von 12 auf 14 erhöht.
Neuer ICE 2 zwischen Berlin und Köln
Die neue ICE-Linie von Berlin nach Köln über Hannover und Dortmund verbindet
seit 1. Juni die Rhein/Ruhr-Region mit der Hauptstadt im Zwei-Stunden-Takt.
Zwischen Berlin und Köln wurden die konventionellen InterCity-Züge durch
fabrikneue InterCityExpress-Züge der zweiten Generation ersetzt. Die Züge
auf der neuen ICE-Linie 10 benötigen für die Fahrt von der Spree an den Rhein
rund fünfeinhalb Stunden. Eingesetzt werden zehn Zugpaare des ICE 2. Die
Zugzusammensetzung besteht aus vier Erste-Klasse-Wagen und sechs
Zweite-Klasse-Mittelwagen. Jeder Zug verfügt über zwei Bordrestaurants. Mit
dem ICE 946 gibt es von Montag bis Sonnabend eine neue Frühverbindung
Berlin Zoo ab 05.10 Uhr via Hannover bis nach Köln.
Seit Sonntag, dem 1. Juni 1997 um 8.17 Uhr hält der ICE fahrplanmäßig in
Brandenburg Hbf (Havel). Bis zu fünf Mal täglich macht nun das Flaggschiff
der Deutschen Bahn auf seinem Weg von Berlin nach Köln bzw. umgekehrt in
der Havelstadt Halt. Damit nahm die Zahl attraktiver Bahnverbindungen
von Brandenburg nach Berlin und in die Landeshauptstadt Potsdam zu. Insgesamt
stieg die Zahl der täglich ab Brandenburg Hbf abfahrenden Züge des
Fernverkehrs von 18 auf 27.
Berlin - Aachen
Die InterRegio-Linie Aachen - Berlin wird seit dem Fahrplanwechsel nach Berlin
Zoologischer Garten geführt (bisher von/nach Berlin-Lichtenberg) und ergänzt
so die ICE-Linie Berlin - Köln. Die DB AG hat diese Linie auf den Namen
"Sanssouci" getauft.
Berlin - Frankfurt am Main
Die Spätverbindung ICE 699 in die Mainmetropole verkehrt
statt nur sonntags nun täglich.
Neue InterRegio-Verbindung nach Norddeich Mole
Der neue IR 2484/2485 "Ostfriesland" von Berlin nach Norddeich Mole stellt
eine attraktive Direktverbindung an die ostfriesische Nordseeküste her.
In Norddeich Mole bestehen Anschlüsse zu den Schiffen nach
Juist und Norderney.
Ganzjährig zur Insel Rügen
Die InterRegio-Züge 2116 und 2377 verkehren neu ganzjährig nach Binz.
Die Ostseeinsel ist damit auch außerhalb der Sommersaison für Berliner
und Brandenburger besser erreichbar. Der IR 2116 startet um 8.51 Uhr
ab Berlin-Lichtenberg.
Tägliche Verbindungen zum Ostseebad Warnemünde
Seit 1. Juni 1997 verkehren täglich bis zu drei Zugpaare nach Warnemünde.
Der InterRegio 2378 "Warnow" startet um 6.47 Uhr in Berlin-Lichtenberg.
Direktverbindungen nach Schwerin und Lübeck
Seit 1. Juni wird mit IR 2034/2035 wieder eine Direktverbindung zwischen
Schwerin und Berlin angeboten. Ab 28. September wird dann Berlin auch
mit Lübeck über Schwerin (IR 2036/ 2037) verbunden sein.
Interessante neue Verbindungen von Berlin nach Osteuropa
Neu eingerichtet wurde die InterCity-Verbindung 46/47 "Posnania" zwischen
Berlin-Lichtenberg
und Poznan: IC 47 um 11.51 ab Berlin-Lichtenberg, an 15.01 Poznan Gl,
zurück mit IC 46 ab Poznan Gl um 5.58, an 9.06 Berlin-Lichtenberg.
Eine weitere neue Verbindung wurde zwischen Wroclaw und Berlin eingerichtet.
Der D 446/447 fährt montags bis freitags und bietet damit eine attraktive
und komfortable Verbindungen zwischen beiden Städten: D 447 um 16.30 ab
Berlin-Lichtcnberg, an 21.50 Wroclaw Gl, zurück mit D 446 ab Wroclaw Gl
um 6.25, an 11.40 Berlin-Lichtenberg.
Im Sommer 1997 ist die Masurische Seenplatte (Nordostpolen) noch besser mit
der Bahn erreichbar. Der InterRegio 328/329 "Mare Balticum" von Berlin nach
Olsztyn Gl, der vom 19. Juni bis 30. August verkehrt, wird bis nach Lyck
verlängert. Die Masurische Seenplatte ist dadurch ohne Umsteigen von
Berlin aus erreichbar.
Neu aufgenommen wurden die Kurswagenverbindung Berlin - Novosibirsk mit D
1248/1249 sonnabends ab Berlin-Lichtenberg, donnerstags ab Novosibirsk,
sowie die Kurswagenverbindung von Berlin nach Odessa mit D 298/299
montags ab Berlin-Lichtenberg, sonnabends ab Odessa.
Rollende Raststätte nach Dortmund verlängert
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Bild links: Mit rund 30 Minuten Verspätung erreicht der erste Zug auf dem Weg nach Hamburg den neuen Bahnhof und wird trotz des freien Tages (Pfingstmontag) früh am Morgen von einer großen „Festgemeinde“ empfangen. Foto: Marc Heller |
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Eigentlich sollte der neue Fernbahnhof Berlin-Spandau westlich der Klosterstraße am 4. Mai, dann am 1. Juni eröffnet werden (s. SIGNAL 3/97). Schließlich entschied sich die Bahn für den 19. Mai. Foto: Marc Heller |
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Der zwischen Berlin-Grunewald und Hannover/Lehrte eingesetzte Autozug
"Rollende Raststätte" wird seit 1. Juni über Hannover Hauptbahnhof
weitergeführt bis nach Dortmund. Die "Rollende Raststätte" fährt zweimal
täglich von Berlin nach Dortmund und zurück. Außerdem bleibt die bisherige
Verbindung zwischen Berlin und Hannover bestehen, wobei die Verladestation
von Lehrte nach Hannover Hbf verlegt wird. Sowohl zwischen Dortmund und
Berlin als auch zwischen Hannover und Berlin bietet die DB Auto-Zug GmbH
günstige Pauschalpreise, die jeweils für einen Pkw mit bis zu fünf Personen
oder ein Motorrad mit Fahrer und Beifahrer gelten. Für Kurzentschlossene sind
telefonische Last-Minute-Buchungen bis kurz vor Verladeschluß direkt an den
Verladestationen möglich: Berlin 030/29 74 73 55, Hannover 0511/286 54 65,
Dortmund 0231/84 36 18. Über die Servicenummer 01/524 12 24 ist die DB AutoZug
GmbH von 9 bis 21 Uhr an 365 Tagen im Jahr für alle Informationen rund
um das Thema Autoreisezüge erreichbar.
Nahverkehr Berlin/Brandenburg
Neue Linien, Fahrzeitverkürzungen, neue Anbindungen, neue touristische
sowie neue Ticketangebote kennzeichnen den Nahverkehr in Berlin/Brandenburg
zu Beginn des Fahrplanjahres 1997/1998.
Neue Linien
Neu eingerichtet wurde die RE-Linie 7 von Potsdam Stadt nach Dessau im
Zwei-Stunden-Takt mit Halt in Potsdam Pirschheide, Belzig und weiter
alle Halte bis Dessau.
Eine bessere Anbindung der Prignitz und des nördlichen Havellandes wurde durch
Veränderungen bei der RB 18 erreicht. Die bisher in Nauen endenden Züge
fahren jetzt bis Wittenberge - bis 27. September in zwei Fällen bis Neustadt
(Dosse). Damit wurde dort und bei der Anschluß-RB-Linie 73 Neustadt (Dosse) -
Kyritz der bisherige Zwei-Stunden-Takt in einen Ein-Stunden-Takt umgewandelt.
Veränderte Abgangs- und Endbahnhöfe
Im Berliner Raum wurden mit dem Fahrplanwechsel eine Reihe von Abgangs- und
Endbahnhöfen geändert. So fährt die RE-Linie 1 Richtung Fürstenwalde -
Frankfurt (Oder) - Cottbus aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen in Berlin
Hauptbahnhof jetzt von/nach Berlin Warschauer Straße. Dort wurde ein
Behelfsbahnsteig errichtet, von dem seit Fahrplanwechsel auch die Züge der
RB 22 Richtung Potsdam Pirschheide/Werder (Havel).abfahren. Ebenfalls
wegen der genannten Baumaßnahmen fahren die Züge der RE-Linie 3
von/nach Schwedt (Oder) wieder ab Berlin-Lichtenberg.
Fahrtzeitverkürzungen
Trotz zwei Zwischenhalten auf der RegionalExpress-Linie 1 zwischen Berlin und
Brandenburg (Havel) in Berlin-Wannsee und in Potsdam Stadt wird bei 140 km/h
Höchstgeschwindigkeit eine Fahrzeit von nur 35 Minuten erreicht. Bisher betrug
die Fahrtzeit 39 Minuten. Der RE1-Abschnitt Berlin Zoologischer Garten -
Brandenburg (Havel) ist jetzt mit einer Reisegeschwindigkeit von 102,8 km/h
die schnellste Nahverkehrsstrecke Deutschlands. Bisher war es der Pendolino
zwischen Nürnberg und Bayreuth.
Aufnahme elektrischer Fährbetrieb bei RB 12 und 18
Seit Aufnahme des elektrischen Fährbetriebes fahren die Züge der RB 12
Richtung Neustrelitz und der RB 18 Richtung Wittenberge von und nach
Berlin-Charlottenburg. Der provisorische Bahnhof Westkreuz wurde deshalb
für den Regionalverkehr aufgegeben.
Touristische Angebote verstärkt
Für Saisonausflüge zur Insel Usedom über Wolgast nach Wolgast Hafen und zur
polnischen Ostseeküste nach Misdroy und Swinemünde (über Stettin) bestehen
in den Sommermonaten an Sonnabenden und Sonntagen wieder Reisemöglichkeiten.
Für Wochenendausflüge verkehren auch wieder Züge nach Rheinsberg
(von Berlin-Charlottenburg bzw. Berlin-Lichtenberg) und in den Harz nach
Wernigerode.
Die Regionalbahnverbindung nach Schlesien (über Cottbus - Forst - Teupitz -
Sorau und Sagan nach Breslau) fährt nun sonntags und beginnt um 6.00 Uhr in
Berlin-Lichtenberg mit Halt in Berlin-Schöneweide (ab 6.11 Uhr).
Weiterhin im Angebot ist die tägliche Verbindung von Berlin-Lichtenberg
nach Pita in Polen.
FahrradExpress-Züge
An mindestens drei Wochenenden im Monat startet der Regionalverkehr
Berlin/Brandenburg ein neues Angebot speziell für Radler. Der Fahrradr
Express bringt die Berliner Fahrradfreunde an die verschiedensten
Ausflugsziele ins Land Brandenburg und darüber hinaus. So zum Beispiel
am 28. Juni zum Oderhaff nach Ueckermünde und am 9. August ins
Fürstenberger und Neustrelitzer Wald- und Seengebiet. Es gelten alle
Tarifangebote des Regionalverkehrs einschließlich "Schönes
Wochenende"-Ticket zuzüglich Fahrradkarte.
Neue Ticket-Angebote im Nahverkehr
Wie im vergangenen Jahr bietet die Deutsche Bahn AG auch in diesem Sommer
(vom 19. Juni bis 3. August) Schülern und Studenten ein Schüler-Ferien-Ticket.
Das Ticket berechtigt zu beliebig vielen Fahrten auf den Strecken der DB in
Berlin und Brandenburg. Es kostet 39 DM, für Mitglieder des
Jugendherbergswerkes und Inhaber des Schülerferien-Passes Berlin nur 33 DM.
Bis zum 31. Oktober gibt es für die Uckermark als Ergänzung zum
Schönes-Wochenende-Ticket das "Uckermark-Ticket". Es gilt von Montag bis
Freitag für maximal vier Tage und vier Personen und wird als Scheckheft
ausgegeben. Es kombiniert eine Bahnfahrt 2. Klasse mit touristischen
Leistungen in Städten der Uckermark wie Templin, Haßleben, Prenzlau,
Schwedt, Angermünde und Wilmersdorf bei Angermünde (siehe auch Seite 15).
Seit 1. Juni bis 31. Dezember gibt es das Angebot eines "jwd-Menü-Tickets"
für 29 DM. Das Angebot kombiniert eine Bahnan- und -abreise mit einer
gastronomischen Leistung für eine Fahrt nach Belzig, Beeskow,
Doberlug-Kirchhain, Neustadt (Dosse), Rheinsberg, Mixdorf,
Senftenberg und Templin.
Die bisher bekannte Tageskarte, das Brandenburg-Berlin-Ticket,
kann jetzt auch als Monatskarte erworben werden. Die
Einteilung in Zonen bleibt unverändert.
DB AG
Konzernkommunikation Berlin/Brandenburg
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