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Im Vergleich zu den Vorjahren fällt die
Fahrpreiserhöhung im Fernverkehr der
Deutschen Bahn zum Fahrplanwechsel am
14. Dezember 2014 moderat aus. Für die 2.
Klasse bleiben Normal- und Sparpreistickets
sowie alle BahnCards und Streckenzeitkarten
preisstabil. Bei der BahnCard 100 und
den Streckenzeitkarten verzichtet die DB
sogar schon im zweiten Jahr auf eine Preiserhöhung.
Von der weitgehenden Nullrunde profitieren
rund 90 Prozent aller Bahnkunden im
Fernverkehr und hierbei besonders Vielfahrer
und Stammkunden. Zum Vergleich: Zum
Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013
wurden die Fahrpreise im Fernverkehr um
durchschnittlich 2,5 Prozent angehoben,
bei den Platzreservierungen sogar um 12,5
Prozent.
Lediglich für die 1. Klasse werden 2014
die Normalpreise im Fernverkehr um durchschnittlich
2,9 Prozent erhöht. Neu ist aber,
dass hier nun bei Normal- und Sparpreistickets
der Internetzugang im ICE kostenlos
sowie eine Sitzplatzreservierung (4,50 Euro)
eingeschlossen ist. Das 1-Klasse-Normalpreisticket
ermöglicht aber auch weiterhin
die Nutzung eines Fernverkehrszuges ohne
Reservierung, so dass die notwendige Flexibilität,
z. B. für Vielfahrer mit BahnCard, gegeben
ist. Folgende Fahrpreisänderungen
ergeben sich beispielsweise für die 1. Klasse
(einfache Fahrt):
- Berlin—Leipzig
bisher 76,00 Euro,
neu 78,00 Euro (+2,6 Prozent)
-
Frankfurt (Main)—Stuttgart
bisher 164,00 Euro,
neu 169,00 Euro (+ 3,0 Prozent)
Hauptgrund für die insgesamt sehr moderate
Fahrpreiserhöhung ist der starke Konkurrenzdruck
durch andere Verkehrsmittel,
insbesondere das Flugzeug mit Billigflügen
und der boomende Fernbusmarkt. Auch angesichts
derzeit sinkender Kraftstoffpreise
wäre eine weitere Erhöhung, ähnlich wie
in den Vorjahren, kaum mehr vermittelbar
gewesen. Andererseits wird ausgerechnet
der umweltschonende Schienenverkehr mit
deutlichen Mehrausgaben durch die EEG-Umlage
(Erneuerbare-Energien-Gesetz)
belastet. Diese summiert sich für die DB ab
2015 auf rund 160 Mio. Euro, d. h. 52 Mio.
Euro mehr als noch 2014. Die Fernbuskonkurrenz
profitiert demgegenüber unverändert
von der Mautfreiheit auf Autobahnen.
Erstmalig seit 12 Jahren werden die Umtausch-
und Erstattungsentgelte von 15 auf
17,50 Euro erhöht. Ein Umtausch oder eine
Erstattung aus Kulanz bleibt aber kostenlos.
Fahrpreiserhöhung im Nahverkehr
teilweise überdurchschnittlich
Im Gegensatz zum Fernverkehr werden
die Normalpreise im Eisenbahnnahverkehr
sowie die Preise für Aktionsangebote wie
z. B. das „Schöne-Wochenende-Ticket“ um
durchschnittlich 1,9 Prozent erhöht.
Positiv: Zeitkarten für Berufs- und Ausbildungspendler
bleiben preisstabil.
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Foto: Christian Schultz |
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Vollkommen unverständlich ist dagegen,
dass trotz gesunkener Kraftstoffpreise die
Einzelfahrkarten um durchschnittlich 2,9
Prozent verteuert werden. So kostet die
Fahrt zwischen Stuttgart und Ulm für die
Einzelfahrt 2. Klasse bisher 19,20 Euro, neu
19,80 Euro, also 3,1 Prozent mehr. Allerdings
erfolgen rund 80 Prozent aller Fahrten in
DB-Zügen des Nahverkehrs innerhalb von
Verkehrsverbünden mit den jeweils dort
geltenden Tarifbestimmungen.
Die neue Preissystematik für das beliebte
„Schöne-Wochenende-Ticket“ führt in
Abhängigkeit von der Anzahl der Mitreisenden
teilweise ebenfalls zu deutlichen Mehrkosten.
Der Grundpreis beträgt nunmehr
40,00 Euro, der Mitfahrerpreis 4,00 Euro pro
Person (maximal 4 Mitreisende pro Ticket).
Bislang waren es einheitlich 44,00 Euro für
maximal 5 Reisende bei Erwerb über das Internet
oder am Automaten.
Um 1,00 Euro werden zudem die Grundpreise
der Ländertickets Mecklenburg-Vorpommern-Ticket,
Sachsen-/Sachsen-Anhalt-/Thüringen-Ticket und
Schleswig-Holstein-Ticket angehoben. Bei den Ländertickets
Baden-Württemberg-Ticket, Baden-Württemberg-Ticket Nacht,
Metropol-Tages-Ticket Stuttgart und Bayern-Ticket wird
der Mitfahrerpreis um ebenfalls 1,00 Euro
angehoben.
Angesichts des hohen Fahrpreisniveaus
der DB wird die diesjährige Tarifzurückhaltung
noch keine nennenswerte Rückwanderung
von Busreisenden zur Deutschen
Bahn auslösen. Aber immerhin hat die DB
signalisiert, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt
hat.
Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV)
IGEB Fernverkehr
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