Berlin - Hannover - Köln (Kursbuchtabelle 5)
Die ICE-Linie 10 beginnt/endet in Berlin Ostbahnhof. Sie verkehrt bis zur
Inbetriebnahme der Neu-/Ausbaustrecke Berlin - Hannover im 2-Stunden-Takt.
In Hamm erfolgt die Teilung: ein Halbzug bedient die Strecke Hagen -
Wuppertal - Köln - Bonn, der andere die Strecke Dortmund - Bochum - Essen -
Duisburg - Düsseldorf. Ab 27. September erfolgt die Verdichtung auf
einen 1-Stunden-Takt über die NBS/ABS, wobei aufgrund der begrenzten
Fahrzeugkapazität zwischen Hamm und Bonn
vorläufig nur der 2-Stunden-Takt angeboten werden kann. Statt der Halte
Berlin-Wannsee und Potsdam Stadt werden dann im Wechsel Berlin-Spandau
und Wolfsburg bedient. Durch noch nicht abgeschlossener Baumaßnahmen an
dem neuen Streckenabschnitt kann zu diesem Zeitpunkt die optimale Fahrzeit
von eindreiviertel Stunden zwischen Berlin und Hannover noch nicht
erreicht werden.
Die InterCityNight-Züge (ICN) der Relation Berlin - Köln - Frankfurt (Main)
verkehren von und nach Berlin-Lichtenberg über die Stadtbahn.
Berlin - Braunschweig - Frankfurt (Main) - Mannheim - München
(Kursbuchtabelle 6)
Keine wesentlichen Änderungen gibt es in dieser Relation. Künftig erhalten
alle Züge der ICE-Linie 6 einen Halt in Hildesheim. Die Fahrzeit zwischen
Braunschweig und Berlin wird um einige Minuten verlängert, Start-/Zielbahnhof
in Berlin ist der Ostbahnhof. Die CityNightLine-Züge (CNL) der Relation
Berlin - Basel - Zürich verkehren ab/bis Berlin-Lichtenberg über die
Stadtbahn.
Hamburg - Berlin - Dresden/Leipzig - Nürnberg - München (Kursbuchtabelle 8)
Mit den beiden IC-/EC-Linien Hamburg - Berlin Zoologischer Garten - München
und Hamburg - Berlin - Dresden - Prag/Wien/Budapest wird zwischen Hamburg
und Berlin ein 1-Stunden-Takt angeboten, wobei mit IC815/816 in Tagesrandlage
Lübeck anstatt Hamburg angebunden wird. Das Kehren der Züge in der Relation
Hamburg - Berlin - München im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten bleibt
bestehen, es erfolgt in diesem Fall keine Durchbindung über die
Stadtbahnstrecke. Neu ist der IC-Halt alle zwei Stunden in
Hamburg-Bergedorf.
Generell wurden die Fahrzeiten in den o.g. Relationen um einige
Minuten verlängert; Grund hierfür ist das Bestreben der DB AG, die
Verspätungen, die in der Vergangenheit zu erheblichem Unmut bei
den Bahnkunden geführt haben, zu reduzieren.
Entfallen wird zum Fahrplanwechsel das Schnellzugpaar D378/379
"Metropol" Berlin - Budapest mit Kurswagen nach Wien. Ersetzt
wird dieses Zugpaar durch eine Euro-Night-Verbindung (EN)
Berlin - Wien - Budapest (über Nürnberg und Passau).
Görlitz - Cottbus - Berlin - Schwerin/Lübeck (Kursbuchtabelle 21)
Die Züge der InterRegio-Linie 32 (Berlin - Cottbus - Görlitz) werden
über die Stadtbahnstrecke geführt, Start-/Zielbahnhof ist der Bahnhof
Berlin Zoologischer Garten. Zwischen Cottbus und Görlitz wird das
Zugangebot auf vier IR-Zugpaare beschränkt (z.Z. fünf), die Verkehrszeit
in diesem Abschnitt ebenfalls bis zum 26. September 1998. Danach
beginnen/ enden diese Züge in Spremberg.
Die Direktverbindung nach Zittau (nur samstags) entfällt.
Dresden/Chemnitz - Berlin - Neustrelitz - Rostock (Kursbuchtabelle 30)
Die Züge der InterRegio-Linie 34 (Dresden/Chemnitz - Berlin - Rostock)
werden über Berlin Ostbahnhof geführt. Für den notwendigen
Fahrtrichtungswechsel sind 17 bzw. 21 Minuten eingeplant. Einschränkungen
gibt es bezüglich der Anbindung von Warnemünde; die drei IR-Zugpaare
werden freitags bis sonntags bis zum 26. September 1998 verkehren.
Stralsund - Berlin (Kursbuchtabelle 31)
Die InterRegio-Züge dieser Relation werden über Berlin Ostbahnhof - anstatt
über Berlin- Lichtenberg - nach Frankfurt (Main), Chemnitz und Leipzig
durchgebunden. Ähnlich wie
bei der IR-Linie 34 erfolgt in Berlin Ostbahnhof ein Fahrtrichtungswechsel.
Frankfurt (Main) - Erfurt - Berlin (Kursbuchtabelle 35)
Die Züge der InterRegio-Linie 36/41 werden über die Stadtbahn geführt
und beginnen/enden in Berlin Zoologischer Garten, soweit keine
Durchbindung Richtung Norden, z.B. Binz, erfolgt.
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Eröffnung der elektrifizierten Stadtbahn-Ferngleise durch Bundesverkehrsminister Wissmann und den Regierenden Bürgermeister Diepgen am 20. Mai 1998. Foto: Marc Heller |
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Das Nachtschnellzugpaar D1 554/1 555 wird durch ein InterRegio-Zugpaar ersetzt,
allerdings ohne Schlaf- und Liegewagen. Dieses beginnt/endet in Berlin
Zoologischer Garten (Führung über Berlin Ostbahnhof und Berlin-Schönefeld.
Die Möglichkeit der Schlaf- und Liegewagenbenutzung ist in dieser Relation
somit ausschließlich auf den InterCity-Night (ICN) mit dem Laufweg Berlin -
Köln - Bonn - Frankfurt (Main) beschränkt. Der ICN trifft jedoch erst um
10 Uhr in der Mainmetropole ein, für die meisten Geschäftsreisenden zu
spät. Der frühestmögliche ICE (Berlin Zoo ab 5.51 Uhr) erreicht Frankfurt
(Main) um 10.43 Uhr - ebenfalls viel zu spät, um noch morgendliche
Konferenztermine wahrnehmen zu können. So bleibt der von der Bahn
vielumworbene Kundenkreis auf das Flugzeug angewiesen.
Berlin - Wolfsburg/Magdeburg - Hannover - Bad Bentheim
Generell werden die InterRegio-Züge in dieser Relation über die
Stadtbahnstrecke verlängert. Zumindest die Tagesverbindungen Berlin - Schiphol
sollen ab 27. September 1998 über die Neu-/Ausbaustrecke Berlin - Hannover
geführt werden mit den Halten
Berlin-Spandau, Stendal und Wolfsburg in diesem Abschnitt. Ein Systemhalt in
Rathenow wird z.Z. noch geprüft.
Im Raum Berlin erhält das IR-Zugpaar 316/317 (Berlin - Malmö) den neuen
Laufweg Berlin-Lichtenberg - Stadtbahn - Berlin-Spandau-Oranienburg. Das
Nachtschnellzugpaar in dieser Relation (D318/319) beginnt/endet in
Berlin Zoologischer Garten (Laufweg über Berlin Ostbahnhof in
Richtung Norden).
Berlin - Stettin (Kursbuchtabelle B2)
Neu angeboten wird das täglich in der Mittagszeit verkehrende Zugpaar
D324/325 „Albatros" im Abschnitt Berlin - Stettin. Aufgrund des Einsatzes
nicht qualitätskonformen Wagenmaterials kann dieses Zugpaar entgegen
ersten Planungen nicht als InterRegio geführt
werden. Sämtliche Züge in dieser Relation beginnen/enden unverändert
in Berlin-Lichtenberg.
Berlin - Warschau - Kiew/Moskau (Kursbuchtabelle B5)
Die InterCity-Züge in dieser Verbindung beginnen/enden in Berlin Zoologischer
Garten. Neu eingeführt wird das Zugpaar EC44/45 „Paberewski" zwischen Berlin
und Warschau. Das Zugpaar D298/299 „St. Petersburg-Expreß" entfällt,
Kurswagen von/nach St. Petersburg werden von D246/247 „Moskwa-Expreß"
mitgeführt. Die Kurswagen nach Simferopol, Charkow, Akmola und Odessa
werden neu mit D344/345 (Berlin - Kiew) befördert.
Bewertung aus Fahrgastsicht
Mit den beschriebenen Maßnahmen wird im Jahr 1998 überwiegend ein
erheblicher Qualitätssprung im Eisenbahnfernverkehr erzielt.
Allerdings verbleiben auch - speziell im internationalen Verkehr - zum
Teil gravierende Mängel, die nachfolgend aufgezeigt werden sollen:
Unbefriedigend ist der Ersatz des Nachtschnellzugpaares D378/379 „Metropol"
durch eine EuroNight-Verbindung (EN). So positiv wie eine Komfortverbesserung
zu bewerten ist, dürfte mit dieser Maßnahme jedoch - nicht zuletzt wegen
des Umweges über Nürnberg und Passau - auch eine spürbare Fahrpreiserhöhung
verbunden sein. Bei Redaktionsschluß lagen die Tarife allerdings noch
nicht vor. Ob sich ein derartiges Angebot vor dem Hintergrund immer
höherer finanzieller Belastungen der Bürger am Markt tatsächlich
positionieren läßt, ist zumindest zweifelhaft; freuen dürften sich
wahrscheinlich einmal mehr Busunternehmen und Fluggesellschaften.
Attraktivitätssteigernde Maßnahmen sind auch in der Relation Berlin -
Stralsund - Malmö erforderlich. Als für den Bahnkunden negativ sind bei
sämtlichen Verbindungen mit überlangen Aufenthaltszeiten von zum Teil mehr
als einer Stunde im Fährhafen Trelleborg zu bewerten.
Wenig kundenfreundlich ist auch die Bahnverbindung Berlin - Kopenhagen.
Ab 24. Mai 1998 ergeben sich in Hamburg Hbf im ungünstigsten Fall
Übergangszeiten von mehr als 1,5 Stunden. Weshalb überlassen es hier
die beteiligten Bahngesellschaften den Busunternehmen und
Fluggesellschaften, attraktive Angebote zu machen?
Eine wirkungsvolle Verbesserungsmaßnahme im Vergleich zum Flugverkehr
wäre sicherlich auch die Einrichtung einer direkten Nachtverbindung
zwischen Berlin und London; derzeit gibt es in dieser Relation
bekanntlich ausschließlich Umsteigeverbindungen.
Im Binnenverkehr ist zum Teil leider eine Ausdünnung des für eine
flächendeckende Erschließung im Eisenbahnfernverkehr wichtigen IR-Netzes
zu verzeichnen (z.B. in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern). Gerade für die
Funktion des Gesamtsystems ist allerdings auch der Erhalt bzw. die
Attraktivitätssteigerung von Linien mit geringerer Ertragslage entscheidend.
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Berlin Ostbahnhof: Herzlich willkommen in der Bundeshauptstadt! Foto: Marc Heller |
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Insbesondere für Tagestouristen wäre der Fortbestand der Frühverbindung
zwischen Berlin und Warnemünde zumindest an Wochenenden sinnvoll.
Bedingt durch die Inbetriebnahme der Neu-/Ausbaustrecke Berlin - Hannover
und der damit einhergehenden Verlagerung des hochwertigen Fernverkehrs
wird die Anbindung der Landeshauptstädte Potsdam und Magdeburg künftig
kritisch zu verfolgen sein; gerade von Magdeburg besteht ein erhebliches
Reisendenaufkommen in Richtung Hannover und Frankfurt/Main.
IGEB, Abteilung Fernverkehr
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