Verkehr durch die PEG
Zum 14. Dezember 1998 übernimmt die Prignitzer Eisenbahn GmbH (PEG) den
Personenverkehr auf der Strecke von Neustadt (Dosse) nach Neuruppin. Die
PEG führt die planmäßigen Regionalbahn-Fahrten vorerst im seit Mai 1998
gültigen Fahrplan der Deutsche Bahn AG durch. Vielleicht wird dieser
dann auch endlich einmal veröffentlicht. Diese erfreuliche Meldung
wird aber von einigen Unannehmlichkeiten flankiert.
Bürgerbahnhof ohne Bahnverkehr
Ab dem 14. Dezember 1998 wird der Zugverkehr zwischen Herzberg (Mark) und
Neuruppin wegen Bauarbeiten für den Prignitz-Expreß im Neuruppiner
Stadtbereich eingestellt und im Schienenersatzverkehr mit Bussen bedient.
Damit ist auch der mit viel Engagement entstandene "Bürgerbahnhof
Neuruppin Rheinsberger Tor" vorübergehend ohne Zugverkehr.
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So wie hier am 2. Oktober 1998 wird es im Bahnhof Neustadt (Dosse) auch weiterhin regen Fußgängerverkehr vom Städtebahnsteig zu den Bahnsteigen der Hamburger Bahn geben, denn die im Bild rechts befindlichen Verbindungsgleise werden bis auf weiteres gesperrt. Ob beiden Bauarbeiten eine vom Bahnkundenverband geforderte direkte Schienenverbindung berücksichtigt wird ist noch unklar. Foto: Sven Jagdhuhn, Oktober 1998 |
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Ebenso sollen in Neustadt (Dosse) Bauarbeiten beginnen, so daß es bis
auf weiteres keine Schienenverbindung mehr von der Hamburger Bahn mit dem
Abzweig nach Kyritz zur Städtebahn mit den Strecken nach Rathenow und
Neuruppin gibt. Da die Prignitzer Eisenbahn zur Zeit alle diese Strecken
betreibt, wurde die Überlegung angestellt, mit der Übernahme der
Verbindung aus Neuruppin eine Direktverbindung zwischen Kyritz und
Neuruppin anzubieten. Das ist nun leider nicht möglich.
Zu welchem Zeitpunkt diese wichtige Verbindung wieder hergestellt sein
wird, ist ebenso unklar wie ein Zeitpunkt für die Weiterführung der Züge
aus Wittstock und Neustadt (Dosse) zum Rheinsberger Tor, dem
Verknüpfungspunkt in Neuruppin zwischen Bahnen und Bussen.
Angebot für
Neuruppin — Herzberg (Mark) noch offen
Ungeklärt ist weiterhin das zukünftige Angebot auf dieser Strecke. Nachdem
Verkehrsminister Meyer entschieden hatte, daß der Verkehr für zwei Jahre
ebenfalls von der Prignitzer Eisenbahn durchgeführt werden soll, gab es
aufgrund heftigen Protestes der DB AG einen Rückzug von dieser Zusage. Die
DB AG beruft sich dabei auf einen Vorschlag der Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg GmbH (VBB), die in einer Untersuchung zu den
Fahrgastpotentialen herausgefunden hatte, daß die Verbindung Rheinsberg —
Neuruppin entscheidende Verkehrsströme aufweist, so daß eine direkte
Schienenverbindung sinnvoll wäre. Da der Abschnitt Rheinsberg — Herzberg
(Mark) im Zuge der RB 12 aber durch die DB AG betrieben wird, hielt diese
es für unvereinbar mit der Studie des VBB, den Abschnitt Herzberg
(Mark) — Neuruppin durch die PEG betreiben zu lassen.
Das Ministerium in Potsdam beläßt daher zunächst die Verkehrsbestellung
bei der DB AG und denkt über weitere Entscheidungen nach. Ebenso muß bei
einer Entscheidung für eine Direktverbindung Neuruppin — Rheinsberg
(vorgeschlagen wird dazu die Flügelung des ab Sommer 1999 aus Hennigsdorf
kommenden Prignitz-Expresses in Neuruppin) die Zukunft des RB12-Abschnittes
Herzberg (Mark) — Löwenberg (Mark) bedacht werden, denn eine Verbindung von
Rheinsberg nach Oranienburg und in die östlichen Stadtteile Berlins über
Neuruppin und Hennigsdorf kann den Fahrgästen nicht zugemutet werden,
da die Fahrzeiten durch den Umweg deutlich länger als zum heutigen
Zeitpunkt wären.
Ausschreibung für die Strecke Neustadt (Dosse) — Pritzwaik — Güstrow
Zur Zeit läuft eine vom Land Mecklenburg initiierte Ausschreibung für den
SPNV südlichen Mecklenburg mit den Strecken rund ums Karower Kreuz ab dem Jahr
2001. Bestandteil dieser Ausschreibung ist auch die Brandenburger Strecke
Meyenburg — Neustadt (Dosse), wobei der Abschnitt Pritzwaik — Neustadt (Dosse)
als Option berücksichtigt werden soll. Es bleibt zu hoffen, daß das
Brandenburger Verkehrsministerium hier das eilige Schaffen vollendeter
Tatsachen verhindert. Es muß die regionalen Interessen klar vertreten und
darf die Entscheidungshoheit für diese Strecke nicht in die Hände des
Landes Mecklenburg-Vorpommern legen.
Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Brandenburg
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