Die Info vorab: Wo steckt er fest?
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Endstation Treppe!? Damit niemand unverhofft vor dieser Hiobsbotschaft stehen muss, ist eine gute Fahrtenplanung auf der Basis aktueller Fahrgastinformationen über Ausfälle erforderlich. Wo es die gibt, wollen wir hier betrachten. Foto: Bahnhofsvorsteher |
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Wer schon im Vorfeld seiner Fahrt verhindern
möchte, unvorbereitet vor einem
kaputten Aufzug zu stehen, der sollte sich
rechtzeitig informieren. Hierzu bietet das Internet
mittlerweile mehrere Möglichkeiten:
Um zu erfahren, wo bei der BVG ein Aufzug
klemmt, kann man unter www.bvg.de
nachsehen. Direkt auf der Hauptseite im
linken Teil gibt es einen Link → Alle Aufzugsstörungen. Wer häufiger auf bestimmten
Stammstrecken unterwegs ist und nicht
immer nachsehen möchte, kann sich über
Aufzugsstörungen per E-Mail informieren
lassen. Registrierte Nutzer des Online-Auftritts
der BVG speichern im personalisierten
Bereich „Meine BVG“ unter Meine Favoriten
→ Meine Haltestellen die Wunsch-BVG-Haltestellen
und erhalten bei Störungsbeginn
und Entstörung Benachrichtigungen per
E-Mail.
Die S-Bahn Berlin bietet auf www.s-bahn-berlin.de unter
der Rubrik Fahren → Barrierefrei
unterwegs → Aktuelle Mobilitätsstörungen
Informationen über funktionsuntüchtige
Fahrstühle nicht nur bei den eigenen
Bahnhöfen sondern auch im Regionalverkehr.
Darüber hinaus erfährt man dort auch,
welche Rolltreppen zurzeit ausgefallen sind,
was bei der BVG fehlt.
Schade ist, dass jedes Unternehmen nur
über die eigenen Aufzugstörungen informiert.
Die S-Bahn bietet einen direkten Link
zur entsprechenden BVG-Seite, aber die
BVG verlinkt hingegen zu einer dritten Seite
www.brokenlifts.org.
Hier hat der Verein Sozialhelden in Kooperation
mit dem VBB eine Datenbank geschaffen,
die über alle defekten Fahrstühle informiert.
Die Seite ruft im Viertelstundenrhythmus
die Störungsinformationen von S-Bahn
und BVG ab und stellt diese gebündelt dar.
Interessant (und erschreckend zugleich)
sind die Informationen zu den jeweils letzten
drei Ausfällen jedes Aufzuges und deren
Reparaturdauer. Doch was macht man mit
diesen Erkenntnissen?
Die intelligente Fahrplanansuche
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Das Internet bietet eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste – auf vbb.de (Abbildung) wie auch auf s-bahn-berlin.de. vbb.de |
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Über einen Monat lang konnte man auf brokenlifts.de sehen, dass der Fahrstuhl nicht repariert wurde. Ein Umsteigen für Rollstuhlfahrer war so viel zu lange nicht möglich. brokenlifts.de |
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Der VBB hat die Brokenlifts-Aufstellung
nicht nur als übersichtliche Zusammenfassung
für den Fahrgast und interessierten
Betrachter schaffen lassen, sondern nutzt
die Daten auch gezielt für die VBB-Fahrinfo.
Sucht ein Fahrgast unter fahrinfo.vbb.de eine Verbindung, so wird im Falle defekter
Aufzüge an Ein-, Um- und Aussteigebahnhöfen
unter der Fahrplanauskunft
direkt ein Warnhinweis ausgegeben. Nun
kann der Nutzer neben den vielfältigen
Optionen für eine barrierefreie Reisekette
auch angeben, bis zu zwei betroffene
Umsteigebahnhöfe bei der Verbindungssuche
auszuschließen. Nachteil dabei ist,
dass der Halt komplett für Verbindungen
„disqualifiziert” wird.
Ein Beispiel: Von U-Bf Vinetastraße nach
S-Bf Buch muss in S+U-Bf Pankow umgestiegen
werden. Der Fahrstuhl von der
U-Bahn zu ebener Erde ist gestört. Schließt
man den Bahnhof Pankow aus, so kann
die Fahrinfo auch nicht eine alternative
Verbindung von Vinetastraße mit der Straßenbahn
nach Pankow anstelle der U-Bahn
anbieten. Wünschenswert währe, künftig
eine intelligente Suche zu haben, die gezielt
nur den betroffenen Aufzug umgeht
bzw. umfährt.
Bis dahin muss man versuchen, mit den
Einstellungsdetails das beste Verbindungsergebnis
selbst herauszufinden. Der VBB
bietet in der Fahrinfo mit den Optionen für
eine barrierefreie Reisekette die umfangreichsten
Möglichkeiten. Man kann die Mobilitätseinschränkungen
für Verkehrsmittel
selbst als auch für den Zugang zu den Verkehrsmitteln
definieren.
Im oben genannten Beispiel könnte man
das Verkehrsmittel U-Bahn nun abwählen.
Problematisch wird es aber, wenn man in
einer Reiseverbindung von der U-Bahn auf
die S-Bahn und anschließend wieder auf die
U-Bahn umsteigen muss. Da die Abwahl für
die gesamte Reisekette erfolgt, würde leider
auch am Ende der Verbindung die U-Bahn
durch andere Verkehrsmittel ersetzt werden.
Eine gute Lösung dafür hat die Fahrplanauskunft
auf www.bahn.de, wo durch Eingabe
eines Via-Bahnhofes die Verkehrsmittel für
die Teilstrecken differenziert ausgewählt
werden können.
Die S-Bahn nutzt die Funktionalitäten
der VBB Fahrinfo in vollem Umfang und
bietet ebenso für zahlreiche Aufzüge Zusatzinformationen
über deren Größe und
Durchfahrtsbreiten der Fahrstuhltüren. Das
kann wichtig sein für die größeren Elektrofahrzeuge
oder für Reisende, die sperrige
Traglasten wie beispielsweise doppelsitzige
Kinderwagen (sog. Zwillingswagen) mitnehmen.
Bei der BVG Fahrinfo hingegen kann man
bei der barrierefreien Suche neben den
üblichen Verbindungseinstellungen unter
Optionen für eine barrierefreie Reisekette nur
definieren, ob man nicht barrierefrei, bedingt
barrierefrei oder voll barrierefrei fahren
möchte. In der Hilfe zu diesem Einstellungsbereich
steht zwar: „Sie können zudem
unter Optionen anzeigen Feineinstellungen
vornehmen und somit die Route nach Ihren
Bedürfnissen planen lassen”, jedoch konnten
wir den Menüpunkt Optionen anzeigen
leider nirgends finden. Somit ist es auch
nicht möglich, bestimmte Umsteigestationen
anzugeben, wo nicht umgestiegen
werden soll.
Vor dem Fahrstuhl – und nun?
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Nicht nur Rollstuhlfahrer sowie schwerbehinderte Menschen mit amtlichen Ausweis benötigen einen Fahrstuhl. Eine Vielzahl von Fahrgästen ist auf funktionierende Mobilitätshilfen angewiesen. Foto: Florian Müller |
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Steht man trotz aller Vorabinformationen
vor einem defekten Fahrstuhl, ist es schon
zu spät. Was soll man machen? Nicht in Panik
verfallen und die örtliche Aufsicht auf
dem Bahnsteig fragen. Nur hat die Sache einen
Haken: Es gibt fast keine mehr. Konnte
man sich früher darauf verlassen, auf jedem
Bahnsteig einen Ansprechpartner für den
Notfall zu haben, ist es heute schlecht darum
bestellt. Als Alternative finden sich auf
vielen Bahnhöfen Informations- und Notrufsäulen.
Bei U-Bahnhöfen stehen diese mitten
auf dem Bahnsteig, bei der S-Bahn sind
sie meist an der Seite eines Fahrkartenautomaten
versteckt. Den richtigen zu finden,
kann aber schon etwas Zeit erfordern und
eine Rundreise über den ganzen Bahnsteig
bedeuten.
Steht man aber auf einer Zwischenebene
oder im Eingangsbereich vor „geschlossenen
Türen” so hilft oft nur der Griff zum Mobiltelefon,
um sich alternative Fahrtrouten
zu suchen bzw. suchen zu lassen.
So umfangreich die Einstellungsmöglichkeiten
für eine barrierefreie Fahrt in der Fahrinfo
des VBB online sind, so mager sind diese
leider in der VBB Fahrinfo-App. Auch fehlen
hier die in der Fahrplanauskunft online eingesteuerten
Warnhinweise zu den Aufzugsstörungen.
Die Berliner S-Bahn greift zwar
auf dasselbe Auskunftssystem zurück, bietet
aber die Möglichkeit, sich über Störungen
unter Info & Service → Hilfe/Kontakt → Barrierefrei
unterwegs zu informieren. Dort gibt
es einen Link zu den Aufzugs- und Fahrtreppenstörungen
an S-Bahnhöfen sowie einen
Link auf den Internetauftritt der BVG. Die
BVG kann das nicht.
Wir empfehlen daher, das Internet auf
dem Smartphone zu nutzen. Die Online-Fahrinfo
fahrinfo.vbb.de des VBB bietet auch
auf mobilen Endgeräten einfach und übersichtlich
die gleichen Funktionalitäten wie
auf dem heimischen Computer – inklusive
Störungswarnungen. Und unter www.brokenlifts.org
kann man sich ebenfalls auf einen
Blick verkehrsmittelübergreifend über
Aufzugsstörungen informieren.
Und ohne Internet?
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Service-TelefoneVBB-Infocenter (030) 25 41 41 41 Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr Sonnabend und Sonntag 9 bis 18 Uhr S-Bahn-Kundentelefon (030) 29 74 33 33 Montag bis Freitag 6 bis 22 Uhr Sonnabend und Sonntag 7 bis 21 Uhr BVG-CallCenter (030) 19 44 9 Montag bis Donnerstag 7 bis 23 Uhr Freitag 7 bis 24 Uhr Sonnabend 0 bis 24 Uhr Sonntag: 0 bis 23 Uhr |
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Doch seien wir mal ehrlich, wie viele von
den insbesondere älteren mobilitätseingeschränkten
Reisenden haben ein Smartphone
oder nutzen das Internet? Wenn ein „rüstiger
Rentner” ein Handy hat, gilt er schon
als „hipp”. Etliche sind mit der modernen
Technik überfordert oder wollen mit dem
„elektronischen Firlefanz” nichts zu tun haben.
Sie benötigen einen unmittelbaren
Ansprechpartner. Vor Ort gibt es jedoch
kaum noch Personal. Dafür gibt es bei den
Service-Telefonen von VBB, S-Bahn und BVG
Auskunft (siehe Infobox).
Die S-Bahn ist – gut für Frühaufsteher –
werktags ab 6 Uhr und die BVG – gut für
Nachtschwärmer – bis 23 Uhr sowie am
Wochenende teilweise sogar nachts erreichbar.
Vorausgesetzt, man ist im Besitz
eines Handys, eines Haustelefons oder man
findet noch einen vom Aussterben bedrohten
öffentlichen Fernsprecher im Bahnhof.
Fazit
Insgesamt betrachtet gibt es in Berlin
gute Informationsmöglichkeiten, um zu
verhindern, unvermittelt vor einem unüberwindbaren
Hindernis wie einem defekten
Aufzug zu stehen. Viel wichtiger
ist jedoch, dafür Sorge zu tragen, dass
die Ausfälle seltener werden. Insbesondere
an Umsteigeknoten wie Ostkreuz,
Gesundbrunnen oder Friedrichstraße
treten diese gehäuft auf. Aber erstaunlicherweise
gibt es auch Aufzüge, die seltener
ausfallen, wie am Hauptbahnhof
beispielsweise. (BfVst)
Berliner Fahrgastverband IGEB
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