Alexander Kaczmarek zeigte den anwesenden
Berlinern und Brandenburgern auf,
wie Bayern den Ausbau des dortigen Schienennetzes
in Teilen
finanziert: Dort stößt
das Land die Planung
von Bauvorhaben auf
Vorrat an. Wenn dann
Mittel im Bundeshaushalt
auf Grund von
Verzögerungen anderer
Projekte frei werden,
braucht Bayern
die fertig geplanten
Projekte nur noch aus
der Schublade ziehen
und kann bauen. So
komme Bayern beim
Ausbau des Schienenverkehrs
deutlich weiter
als Berlin.
Harald Wolf, verkehrspolitischer
Sprecher
der Linksfraktion
im Berliner Abgeordnetenhaus
und ebenfalls
auf dem Podium,
stimmte dem im Grundsatz zu und kündigte
an, nach der Abgeordnetenhauswahl im
September eine entsprechende Initiative im
Parlament einzubringen. Auch er ließ keinen
Zweifel daran, dass er den Wiederaufbau der
einstigen Stammbahn Berlin—Potsdam für
notwendig hält.
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Sonderfahrt auf dem Gütergleis der Stammbahn/Wannseebahn am regnerischen 16. Dezember 2012 am S-Bf. Rathaus Steglitz. Bis hier hin ist die Strecke von Wannsee über Schlachtensee und Zehlendorf befahrbar. Foto: Axel von Blomberg |
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Die Diskussion brachte insgesamt kaum
Gegenargumente. Allerdings äußerte Peer
Hartwig von der Schutzgemeinschaft
Stammbahn, einer Gemeinschaft von Anwohnern
der Bahnstrecke in Kleinmachnow,
die Befürchtung, dass die Strecke ohne
Lärmschutz in Betrieb genommen werden
könnte. Dem erteilte Alexander Kaczmarek
eine klare Absage. Der Wiederaufbau erfordere
in jedem Fall ein Planfeststellungsverfahren
und damit auch Lärmschutz nach
den heute geltenden Standards.
Gütergleis der Wannseebahn nutzen
Der Konzernbevollmächtigte der DB brachte
eine weitere Idee ins Spiel: Auf dem noch
betriebsfähigen Abschnitt der Stammbahn
von Zehlendorf bis Steglitz könnten mit
geringem Aufwand wieder Regionalzüge
verkehren. Durch Nutzung des Gütergleises
der Wannseebahn könne die RB 33 Jüterbog—
Beelitz Stadt—Berlin-Wannsee über
Wannsee hinaus bis Zehlendorf und dann
weiter zum Rathaus Steglitz verlängert werden,
sagte Kaczmarek. Das würde zu einer
erheblichen Aufwertung dieser am Stadtrand
endenden Linie führen, die auf Grund
der Überlastung der Stadtbahn nicht in
Richtung Berliner Zentrum verlängert werden
kann. Gleichzeitig wäre es ein Signal
für Erhalt und Wiederinbetriebnahme der
Stadtbahn. (Simon Heller)
BI Stammbahn
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