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Im Vorfeld war noch alles im grünen Bereich:
Presseerklärung, Sonderflyer, ausführliche
Besprechung im Bauinfo-Heft „Navi“. Und
auch die Medien haben darüber berichtet,
mit welchen Einschränkungen auf der U 5
„bald“ zu rechnen ist.
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U-Bf Strausberger Platz: Von der Ankunftshaltestelle des Ersatzbusses ist der U-Bahn-Eingang äußerst ungünstig positioniert. Entweder man quert die Fahrbahn direkt, gefährlich und regelwidrig, oder man läuft zur Ampel vor und muss nach der Straßenquerung den U-Bahn-Eingang einmal komplett umlaufen. Foto: Tom Gerlich |
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Doch am ersten Tag der Sperrung war die
ganze Vorbereitung wieder vergessen. Züge
und DAISY-Anzeiger an den Stationen zeigten
den Normalzustand an, Fahrpläne wurden
nicht gewechselt und zeigten ebenfalls
weiterhin das Planziel samt Unterwegshalte.
Auch die leicht tauschbaren Linienperlschnüre
an den Bahnhöfen wurden im Alles-Normal-Modus
belassen, obwohl diese nach
einem kürzlichen Konstruktionswechsel
vom folierten Plastik hin zum großen Papierausaushang
noch leichter zu tauschen
sind als bisher.
Diese Versäumnisse haben damit gerade
in der Anfangsphase erneut haufenweise
Fahrgäste in die unnötige SEV-Falle gelockt,
obwohl doch gerade bei der U 5 mit ihren
drei Schnittpunkten zur S-Bahn-Linie S 5
(Wuhletal sogar bahnsteiggleich) eine geradezu
paradiesische Umfahrungsalternative
besteht. Blöd nur, wenn laut Anzeige in
Wuhletal beide Linien angeblich den Alexanderplatz
direkt erreichen.
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Die ansich guten Bauplakate wurden zur Formel-E wenig hilfreich überklebt – zudem auch noch einen ganzen Tag zu früh! Foto: Tom Gerlich |
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Dabei hat man sich diesmal an vielen Stellen
richtig Mühe gegeben. Manches davon
war sogar äußerst sinnvoll. So gab es sehr
hilfreiches Fahrgastinformationspersonal an
den Endstationen und den SEV-Haltestellen.
Am Strausberger Platz überwachten diese,
ob sich Umsteiger nähern, organisierten
eine gleichmäßige, bedarfsorientierte Abfahrt
der SEV-Busse und verwiesen auch
mal Fahrgäse an den gleich folgenden Bus.
Sie achteten darauf, dass Radfahrer nicht in
die ein- und aussteigende Fahrgastgruppe
fuhren und gaben gute, korrekte Auskünfte.
Dafür ein großes Lob an die BVG und
ihre Mitarbeiter! Hier wurde der Dienst am
Kunden tatsächlich uneingeschränkt richtig
großgeschrieben.
Doch leider war der Großteil der freundlichen
und hilfreichen Mitarbeiter nach
wenigen Tagen schon wieder abgezogen
worden, so dass bereits am Ende der ersten
Woche die Aussteiger am Alex wieder unter
die Räder der sogenannten „Rüpelradler“
geraten sind. Schade, hier hätte man sich etwas
mehr Durchhaltevermögen gewünscht.
Doch über den gesamten Zeitraum von drei
Wochen wollte man sich diesen Service
wohl nicht leisten.
Vier Weichen für ein Halleluja
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U5-SEV und Pendelverkehr Bewertung: IGEB |
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Womit wir beim Zeitraum der SEV-Maßnahme
angelangt sind. Drei Wochen waren
veranschlagt. Doch was sollte da eigentlich
passieren? Um die Abstellanlage der U 5
für den Weiterbau verfügbar zu machen,
sollen die Züge künftig am Bahnsteig kehren.
Dafür mussten 4 Weichen eingebaut
und die Signalanlagen angepasst werden.
Ob dafür tatsächlich 3 Wochen nötig sind,
kann von uns nicht qualifiziert bewertet
werden, kommt einem aber trotzdem
reichlich üppig vor.
Schlechte Härtefallregulierung
Wesentlich schneller im Bau (und auch im
Abbau) war die Motorsportveranstaltung
Formel-E. Für zwei Sperrungstage verwandelte
sich die Karl-Marx-Allee zur vollwertigen
Rennstrecke. Das fragwürdige Spektakel
(siehe auch Seite 2) verhagelte der BVG
das Ersatzkonzept. Die Verärgerung reichte
sie dann 1:1 an die Fahrgäste weiter, welche
mit völlig falscher Fahrgastinformation leben
mussten. Aus dem Härtefall wurde mit
der schlechten Kommunikation eine wahre
Infokatastrophe.
Statt zum Alex zu fahren, pendelten die
Ersatzbusse zwischen Platz der Vereinten
Nationen (Straßenbahn-Linien M 5, M 6
und M 8) und dem Ostbahnhof (Übergang
zum Regionalverkehr sowie zur Stadtbahn,
deren Linien aber mit der U 5 bereits
in Lichtenberg und Wuhletal direkt
hätten erreicht werden können. Doch das
zu kommunizieren überforderte die BVG
offensichtlich. Die Busse waren in beide
Fahrtrichtungen mal mit „Ersatz Richtung
Alexanderplatz“, mal mit „Ersatz Richtung
Hönow“ beschildert, häufig auch mit „Fahrt
endet hier“. Die korrekten Fahrtziele gab es
jedoch in keinem Fall, auf keiner Abfahrtstafel
weder vom Verbund noch von irgend
einem Verkehrsunternehmen – und auch
in keiner App. Ausgerechnet der Abfahrtsmonitor
der Deutschen Bahn im Empfangsgebäude
Ostbahnhof hat als einziges Informationsmedium
den Ersatzverkehr richtig
angegeben.
Zwei Datenversionen für einen Tag
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Trotz Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen behauptet die BVG-App (und alle anderen), die U 5 würde normal fahren. Nach unserem Hinweis hat es mehrere Stunden gedauert, bis reagiert wurde. Das Resultat: Die Auskunft ist danach noch immer falsch, aber mit einem langen, komplizierten Hinweistext versehen. Screenshots links und Mitte BVG-App, Screenshot rechts: Öffi-App |
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Doch damit nicht genug. Pünktlich zur Formel-E-Sperrung
wurden in den Fahrplanauskunftssystemen
zwei Datenbestände für die
U 5 hinterlegt. Einmal der Bauzustand und
zeitgleich der Normalzustand ohne Bauarbeiten.
Auf allen Webseiten und in allen
Apps aller Verkehrsunternehmen (und des
Verbundes) wurde zur U 5 also mehrfach
falsch informiert. Diesen Fehler haben wir
gemeldet. Doch statt ihn zu beheben, hat es
nur dafür gereicht, einen verwirrenden Hinweis
unter den Abfahrten anzuzeigen, der
den Kunden mitteilt, dass die Daten nicht
stimmen. Und um das zu erreichen, hat man
auch noch fast einen ganzen Arbeitstag benötigt.
Ausreichende Fehlerkorrektur sieht
anders aus.
Fazit
Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint.
Das Sprichwort passt hier wieder.
Schade, denn es scheint einiges an Aufwand
bei der Vorbereitung betrieben worden zu
sein. Engagierte Mitarbeiter und gute Wegeleitung
zu den Ersatzhaltestellen, sowie
detaillierte Bauinformationen an den Aushängen
und in den Infoheften stehen einer
ungenügenden informationstechnischen
Durchführung gegenüber. Insgesamt durchwachsen,
wobei die unnötigen Nachteile für
die Kunden leider stark überwiegen.
IGEB Stadtverkehr
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