Zum Bündnis Pro Straßenbahn bekennen sich
(in alphabetischer Reihenfolge): ACE Kreis Berlin,
Bündnis 90/Die Grünen Berlin, Deutscher
Bahnkunden-Verband e. V. – Regionalverband
Berlin, Berlin 21 e. V., BFBahnen Bezirk Berlin-Brandenburg,
BUND Berlin, DIE LINKE.Landesverband
Berlin, Fachausschuss Mobilität SPD
Berlin, Fuß e. V., Berliner Fahrgastverband IGEB
e. V., NaturFreunde Berlin, Piratenfraktion Berlin,
VCD-Nordost e. V., VDV Ost, VIV e. V.
Unter der programmatischen Überschrift
„Straßenbahn für ganz Berlin“ wurde ausgeführt:
„Das Bündnis Pro Straßenbahn steht als
Plattform für eine nachhaltige Mobilitätspolitik
in Berlin. Wir fordern:
- den zügigen und umweltschonenden Ausbau
des Straßenbahnnetzes für ganz Berlin;
- die Umstellung stark genutzter Metrobuslinien
auf den Straßenbahnbetrieb;
- die Aufnahme aller straßenbahnrelevanten
Korridore in den Flächennutzungsplan
(Trassenfreihaltung) und in den Stadtentwicklungsplan
Verkehr (StEP Verkehr);
- die sofortige Erarbeitung planfeststellungsreifer
Straßenbahnprojekte;
- die frühzeitige Einbindung der Bezirke sowie
der Bürgerinnen und Bürger;
- eine Priorisierung der ÖPNV-Investitionen
bei der Straßenbahn;
- ein entsprechendes „Sonderprogramm zum
Ausbau der Straßenbahn in der Hauptstadt
Berlin“ zeitnah mit mindestens 80 Mio. Euro
jährlich, an dem sich auch der Bund beteiligt
und EU-Gelder einbezogen werden;
- die Verstärkung der personellen Ausstattung
in den planenden und umsetzenden
Verwaltungen;
- richtungsweisende Schritte für eine stadtverträgliche
und fahrgastorientierte Mobilität
der kommenden Jahrzehnte.
Berlin wächst. In wenigen Jahren werden
wir 4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner
haben. Deshalb brauchen wir dringend
zukunftsweisende Lösungen, um den Mobilitätsbedürfnissen
der Bevölkerung gerecht zu
werden. Gleichzeitig ist der öffentliche Raum
so zu gestalten, dass sich Lebensqualität und
Mobilität nicht ausschließen. Das funktioniert
aber nicht, wenn sich Autos Stoßstange an
Stoßstange durch zugeparkte Straßen schieben,
Busse nicht vorankommen und die Bewegungsfreiheit
der Bürgerinnen und Bürger
im öffentlichen Raum immer weiter eingeschränkt
wird.
Notwendig ist daher der verstärkte Ausbau
des öffentlichen Verkehrs. Und zwar finanzierbar
und stadtverträglich. Dafür ist die Straßenbahn
bestens geeignet.
Straßenbahnen erleben zu Recht in vielen
Städten der Welt seit Jahren eine Renaissance.
Denn im Vergleich zu anderen öffentlichen
Verkehrsmitteln (S-Bahn, U-Bahn, Busse) bietet
die Straßenbahn bei Bau- und Betriebskosten,
Instandhaltungsaufwand und Umweltverträglichkeit
(elektromobil, barrierefrei) viele
Vorteile. Planungs- und Bauzeiten liegen weit
unter denen einer U-Bahn, und die Linienführungen
sind flexibler planbar.
Mit eigenen begrünten Trassen, modernen
Haltestellen, langen Fahrzeugen und hohem
Beschleunigungsvermögen ist die Straßenbahn
ein leistungsstarkes Verkehrsmittel, das
bis an die Fahrgeschwindigkeiten der U-Bahn
heranreicht. Mit einer Vorrangschaltung ist sie
als schnelles und attraktives Verkehrsmittel im
Straßenverkehr unschlagbar – in der Innenstadt
ebenso wie in den Außenbezirken.
Moderne Straßenbahnen sind leise. Sie fahren
ruhiger und gleichmäßiger als Busse. Und
es können erheblich mehr Fahrgäste befördert
werden als mit Bussen.
Aus der Umstellung auf den Straßenbahnbetrieb
und mit dem Anschluss der in Planung
befindlichen neuen Stadtteile ergeben sich
Netzvarianten mit Neubaustrecken im Umfang
von rund 200 km. Der Ausbau des Straßenbahnnetzes
sichert somit eine bessere
Mobilität für Berlin.
Straßenbahnen sind: Barrierefrei, bequem
und fahrgastfreundlich, schnell, leise, leistungsstark,
sicher, umweltfreundlich, sehr
wirtschaftlich, zuverlässig, attraktiv. Mit vergleichsweise
geringen Baukosten bringen sie
die Fahrgäste schnell ans Ziel, verbessern die
Qualität des öffentlichen Raums und tragen
mit dazu bei, lebenswerte Stadträume zu erhalten
und zu schaffen.“
Für die SIGNAL-Leserinnen und -Leser werden
die meisten dieser Argumente „pro
Straßenbahn“ nicht neu sein. Der Berliner
Fahrgastverband IGEB argumentiert seit
langem so oder so ähnlich. Dass es aber im
Jahr 2016, also fast ein halbes Jahrhundert
nach der 1967 in West-Berlin erfolgten Abschaffung
der Straßenbahn, nun ein breites
gesellschaftliches Bündnis Pro Straßenbahn
gibt, kann gar nicht hoch genug bewertet
werden.
Berliner Fahrgastverband IGEB
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