S-Bahn und Regionalverkehr

S1-Verstärker ab 5. September 2016 wieder da

Nach den Sommerferien wird die Berliner S-Bahn ein weiteres Stückchen zu ihrem Vorkrisen-Angebot zurückkehren.

Ab 5. September 2016 will die S-Bahn Berlin GmbH wieder die S 1-HVZ-Verstärker auf der Wannseebahn fahren (Funkname „Pastor“). Zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz wird der bestehende 10-Minuten-Takt auf einen 5-5-10-Minuten-Takt verdichtet – montags bis freitags von 7 bis 9.30 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr.

Die S-Bahn GmbH beteuert, dass jetzt ausreichend Fahrzeuge und Personale für den „Mehrverkehr“ zur Verfügung stehen. Der VBB als Besteller hatte zuvor auf einem 6-wöchigen „Stresstest“ bestanden, in dem die S-Bahn anhand der zur Verfügung stehenden Ressourcen im Betrieb die erreichte Stabilität nachweisen musste. Durch einige betriebliche und operative Anstrengungen gelang der Test. Störungen, die nicht durch die S-Bahn GmbH verursacht wurden (z. B. Notarzteinsätze, Signal-/Weichenstörungen) wurden dabei natürlich nicht betrachtet.

Ob der Betrieb auch dauerhaft stabil gefahren werden kann, bleibt spannend – zumal auf der S 1 in letzter Zeit mehrfach beobachtet wurde, dass ein Umlauf den ganzen Tag (!) ausfiel, was auf Fahrzeug/Personalmangel hinweist. Ähnliches wird von S 25-Verstärkern berichtet.

Bahnsteig
S 1 in Schöneberg. Ab 5. September fahren Verstärkerzüge auf der Wannseebahn. Foto: Florian Müller

Schon vor dem Beginn der S-Bahn-Krise 2009 gab es den S1-Verstärker, wobei der 5-5-10-Minuten-„Humpeltakt“ für die Fahrgäste nur wenig verlässlich ist. Im Zweifelsfall beträgt die Wartezeit auf den nächsten planmäßigen Zug doch 10 Minuten. Geplant war schon vor Jahren ein echter 5-Minuten-Takt auf dem besonders nachgefragten Abschnitt Zehlendorf—Schöneberg, der wegen einer fehlenden geeigneten Wendemöglichkeit in Schöneberg aber niemals kam. Die Züge müssen deshalb bis Potsdamer Platz weiterfahren, wobei die Fahrzeuge dann nur für eine Zuggruppe reichen.

Der Betrieb der S1-Verstärker ist auch sehr im Interesse der S-Bahn GmbH. Sie zahlt für die Ausfälle dieser bestellten Züge seit Jahren Pönale. Dafür kommt sie für Fahrten mit kürzeren Zügen als bestellt gemäß Verkehrsvertrag günstiger davon. (FM)

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 4/2016 (September 2016), Seite 19

 

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